Ein Silberstreif am Horizont? Einem Artikel von Newsaktuell nach schätzen mehr als die Hälfte aller befragten PR-Agenturen, dass die Honorarumsätze für 2005 wieder steigen werden. Zudem soll sich eine vorsichtige Entspannung für PR-Kräfte auf dem Arbeitsmarkt abzeichnen.
Doch nicht überall herrscht Euphorie: Viele Pressestellen von Unternehmen sprechen hingegen von stagnierenden Budgets.
Vor ein paar Tagen habe ich hier einen Blog-Eintrag von Richard Edelman erwähnt, dem Präsidenten und CEO von Edelman, der größten unabhängigen PR-Firma der Welt. Darin hat er beschrieben, wie wichtig es ist, dass die PR-Branche sich strengen ethischen Regeln unterwirft, um so für ein besseres Image der Branche zu kämpfen.
Doch ist das überhaupt machbar? Wird die PR-Branche jemals geschlossen auftreten und sich einen moralischen Verhaltenskodex auferlegen?
Es gibt zwar erste Ansätze in dieser Richtung (national: Leitlinien des DPRG; international: Code d’Athènes, Code de Lisbonne), doch letztlich glaube ich nicht daran. Es wird einfach nicht passieren und das aus einem ganz einfach Grund:
Wie kann man sich gegen Angriffe aus der Blogosphäre zur Wehr setzen? Das ist ein Thema, das in Zukunft noch viele PR-Fachleute beschäftigen wird.
Von Hasstiraden über bestimmte Produkte oder den Service bis hin zu direkten Angriffen gegen die Unternehmensführung: PR-Abteilungen sehen sich mit einer Vielzahl von neuen Kriegsschauplätzen in Form von Blogs konfrontiert. Was sollte man auch Anderes erwarten von einer Technologie, die jedem die Möglichkeit (und die Zuhörer) gibt, seinen Senf abzugeben. Open-Source Journalismus bringt nun mal die Zyniker auf die Bühne der Meinungsbildung.
Was kann man als PR-Fachmann dagegen tun?
Der Siegeszug von PR bedeutet den Untergang für die freie Meinungsbildung. Jeder von uns kennt diese sinnlose Debatte, aber eine richtige Lösung hat noch niemand gefunden.
Tom Murphy von PR Opinions hat sich auf seinem Blog Gedanken dazu gemacht, wie man Verständnis und Vertrauen in unsere Arbeit fördern kann. Dafür greift er zunächst fünf Punkte von Richard Edelmann auf:
- Wir müssen die Vielseitigkeit von PR zeigen
- Wir müssen Transparenz fördern
- Wir müssen gegen falsche Anschuldigungen kämpfen
- Wir müssen uns gegen unmoralische Praktiken wehren
- Wir müssen mit einer Stimme auftreten
Wie sehr eine Werbe- und PR-Kampagne in die Hose gehen kann, sieht man derzeit an einem Beispiel aus Schweden: Eine Menschenrechtsgruppe beschuldigt den Eiskremhersteller GB Glace, ein Tochterunternehmen der britischen Unilever, seine Anzeigen für das neue Nogger Black seien von rassistischen Motiven geprägt.
Blogs gelten als aktuelles Medium am Puls der Zeit. Nach Ansicht des freien PR-Beraters Peter Jordan eignen sie sich dadurch sehr gut, um im Krisenfall transparent und schnell wichtige Informationen…
Das Unternehmen Apple mag eines der erfolgreichsten und wahrscheinlich beliebtesten Unternehmen der letzten Jahre sein, doch in Sachen Außenwirkung haben Apple und Chef Steve Jobs einiges an Nachholbedarf.
Nach der Klage gegen einen 19-Jährigen Hobby-Journalisten und Apple-Fan verbannt Apple jetzt alle Bücher eines Verlages aus seinen Läden, der eine unautorisierte Steve-Jobs-Biographie veröffentlichte.
Ergänzung zu unserer Diskussion im Seminar Wissenschafts-PR am Dienstag über Hochschul-Magazine: Die ZEIT, die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Robert-Bosch-Stiftung schreiben einen Preis für das beste Magazin aus.