Jetzt, wo sich das Semester langsam dem Ende zuneigt und die Ferien immer näher rücken, möchte ich euch an dieser Stelle einmal ein sehr lesenswertes Buch vorstellen: „PR ist die bessere Werbung“ von Al und Laura Ries. Das Buch ist nicht perfekt, aber ich würde es doch jedem ans Herz legen, der seine Zukunft in der PR sieht.
Veröffentliche Beiträge von “Stefan”
Jetzt ist es also endlich passiert: Die EU-Kommission hat einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, der unter anderem auch Product Placement offiziell zulässt. Für diejenigen, die sich mit dem Thema schon länger beschäftigen, kommt dieser Entwurf alles andere als überraschend. Schließlich steht die verantwortliche Medienkommissarin Viviane Reding der Werbewirtschaft schon lange sehr liberal gegenüber (zuletzt zu sehen in einem Interview mit dem Spiegel vom 14. November 2005).
Im aktuellen Spiegel steht eine kleine Geschichte, wie sie bestimmt jeden Tag passiert, aber normalerweise nie an die Öffentlichkeit gerät. Es ist die Geschichte einer übereifrigen Pressesprecherin und einer ahnungslosen Chefredakteurin.
Reisereportagen sind immer ein dankbares Thema für die Printmedien. Exotische Orte, interessante Menschen und viel Urlaubsgefühl: Das alles gefällt den Lesern und verkauft Zeitschriften. Auch die Frauenzeitschrift PETRA hat Reisereportagen im Programm. Und so ist es auf den ersten Blick auch nichts Ungewöhnliches, dass die PETRA eine „Mitarbeitern“ namens Swantje K. auf die Bahamas schickte, um eine Reisereportage für die Zeitschrift zu schreiben. Interessant wird es aber, wenn man die Haupttätigkeit von Swantje K. kennt: Pressesprecherin des deutschen Tourismusbüros der Bahamas.
Dass einige Werbetreibende nur allzu gern das Trennungsgebot abschaffen würden, sollte niemanden überraschen. In einer Zeit, in der die Wirkung traditioneller Werbung dramatisch nachgelassen hat, würden sich viele Unternehmen sofort auf die Möglichkeit stürzen, ihre Werbebotschaften als redaktionelle Inhalte zu tarnen.
Bis jetzt standen dem immer die Medien entgegen, die im Sinne ihre Zuhörer und Zuschauer auf das Trennungsgebot bestanden. Mittlerweile ist dieses Verantwortungsbewusstsein jedoch stark am Bröckeln.
Rein gefühlsmäßig wissen wir schon lange, dass Blogs im Moment sehr angesagt sind. Technorati, Anbieter einer Blog-Suchmaschine, kann diesen Trend nun auch mit Zahlen belegen.
Nach einem aktuellen Report auf der Technorati-Seite, werden mittlerweile unglaubliche 19,6 Millionen Blogs von der Suchmaschine erfasst. Bei Erscheinen dieses Beitrags wird diese Zahl schon wieder hinfällig sein. Schließlich erscheinen jeden Tag ungefähr 70.000 neue Blogs auf der Bildfläche. Das bedeutet, dass fast jede Sekunde irgendwo auf der Welt ein neues Blog eröffnet wird.
Unsere Gesellschaft strotzt vor Kommunikation. In Zeitungen, im Radio, im Fernsehen, im Netz oder auf Werbeplakaten. Jeden Tag werden wir mit tausenden Nachrichten bombardiert. Damit steigen auch die Anforderungen an die PR-Treibenden. Nur die cleversten Kommunikationsexperten schaffen es regelmäßig den allgemeinen Lärmpegel zu umgehen und ihre Nachrichten an den Mann zu bringen.
Doch was, wenn die Zielgruppe die Nachricht gar nicht hören will.
Vor ein paar Tagen habe ich hier einen Blog-Eintrag von Richard Edelman erwähnt, dem Präsidenten und CEO von Edelman, der größten unabhängigen PR-Firma der Welt. Darin hat er beschrieben, wie wichtig es ist, dass die PR-Branche sich strengen ethischen Regeln unterwirft, um so für ein besseres Image der Branche zu kämpfen.
Doch ist das überhaupt machbar? Wird die PR-Branche jemals geschlossen auftreten und sich einen moralischen Verhaltenskodex auferlegen?
Es gibt zwar erste Ansätze in dieser Richtung (national: Leitlinien des DPRG; international: Code d’Athènes, Code de Lisbonne), doch letztlich glaube ich nicht daran. Es wird einfach nicht passieren und das aus einem ganz einfach Grund:
Wie kann man sich gegen Angriffe aus der Blogosphäre zur Wehr setzen? Das ist ein Thema, das in Zukunft noch viele PR-Fachleute beschäftigen wird.
Von Hasstiraden über bestimmte Produkte oder den Service bis hin zu direkten Angriffen gegen die Unternehmensführung: PR-Abteilungen sehen sich mit einer Vielzahl von neuen Kriegsschauplätzen in Form von Blogs konfrontiert. Was sollte man auch Anderes erwarten von einer Technologie, die jedem die Möglichkeit (und die Zuhörer) gibt, seinen Senf abzugeben. Open-Source Journalismus bringt nun mal die Zyniker auf die Bühne der Meinungsbildung.
Was kann man als PR-Fachmann dagegen tun?