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Künstliche Intelligenz in der PR: Zwischen Effizienz, Kreativität und Verantwortung

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Wie KI die Kommunikationsbranche verändert

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst Alltag in der PR: Sie unterstützt bei Texten, Visuals, Recherche, Videos und sogar bei der Audio-Produktion. Doch was bedeutet das für die Branche? Welche Chancen, Risiken und Herausforderungen bringt KI mit sich. Wie können PR-Profis diese Technologie sinnvoll und verantwortungsvoll nutzen?

Inhalt

KI-Tools in der PR: Was heute schon geht

KI-generierte Grafik: Chancen, Risiken und Herausforderungen, KI-Tools in der PR, Mensch am Steuer (generiert mit ChatGPT)
Wichtig bei KI: Der Mensch behält die Kontrolle

KI-Tools sind inzwischen vielseitig einsetzbar und decken nahezu alle Bereiche der PR ab. Bei der Texterstellung und Recherche leisten ChatGPT und Perplexity wertvolle Dienste: Während ChatGPT besonders beim Brainstorming und der kreativen Textproduktion punktet, liefert Perplexity aktuelle, quellenbasierte Fakten für die Recherche und sorgt für Transparenz durch die Angabe der verwendeten Quellen. Im Bereich der Bilderstellung ermöglicht Microsoft Copilot, individuelle Visuals für Social Media oder Präsentationen in Sekundenschnelle zu generieren und das ganz einfach per Texteingabe.

Auch die Produktion von Videos und Avataren ist mit Tools wie Synthesia, KreadoAI und InVideo AI heute unkompliziert möglich. Sie erstellen aus Skripten zusammenhängende Videos mit KI-Avataren, die in vielen Sprachen sprechen können, und bieten dank Integration von ElevenLabs realistische, ausdrucksstarke Stimmen, die sogar Emotionen transportieren. Für die Audio-Produktion und das sogenannte Voice Cloning genügen wenige Sekunden Sprachprobe mit Speechify oder ElevenLabs, um die eigene Stimme zu klonen und für Podcasts, Videos oder personalisierte Audioinhalte einzusetzen. Besonders ElevenLabs überzeugt mit einer sehr natürlichen Stimmwiedergabe und unterstützt über 30 Sprachen.

Chancen: Was KI in der PR ermöglicht

Gedanken und erstellte Medien (KI-generiert von ChatGPT)

Die Vorteile von KI in der PR sind vielfältig. Vor allem die Effizienzsteigerung ist enorm: Routineaufgaben wie das Erstellen von Erstentwürfen, das Zusammenfassen von Studien oder das Medienmonitoring werden durch KI massiv beschleunigt. Das schafft Freiräume für Strategie, Kreativität und Beziehungsarbeit.

Darüber hinaus ermöglicht KI eine gezielte Personalisierung von Inhalten, da sie Trends und Stimmungen erkennt und hilft, relevante Botschaften passgenau zu platzieren. Besonders im Bereich visuelles und audiovisuelles Storytelling eröffnet KI neue Möglichkeiten: Mit wenigen Klicks entstehen Videos, Bilder und Audios, die Geschichten lebendig machen und das auch schon ohne großes Budget oder Spezialwissen. Nicht zuletzt liefert KI durch die Analyse großer Datenmengen wertvolle Insights für die Planung und Optimierung von PR-Maßnahmen und unterstützt so datenbasierte Entscheidungen.

Risiken und Herausforderungen

Trotz aller Vorteile bringt der Einsatz von KI in der PR erhebliche Herausforderungen und Risiken mit sich, die nicht unterschätzt werden dürfen. Ein zentrales Problem ist die Qualität und Kontrolle der Inhalte: KI kann zwar Texte, Bilder und Videos generieren, doch nicht immer stimmen die Inhalte. Es kommt oft zur „Halluzinationen“ also erfundene oder falsche Fakten – sind ein bekanntes Problem. Ohne menschliche Kontrolle besteht die Gefahr, dass fehlerhafte oder irreführende Informationen verbreitet werden. Auch beim Datenschutz und rechtlichen Fragen ist Vorsicht geboten: Viele KI-Tools verarbeiten personenbezogene Daten oder greifen auf Datenbanken außerhalb der EU zu, was zu DSGVO-Problemen führen kann. Urheberrechte sind oft unklar, insbesondere bei KI-generierten Bildern oder Texten.

Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Thema ist die Ethik und Transparenz. KI kann unbewusst Vorurteile oder Diskriminierung reproduzieren. Es ist essenziell, KI-generierte Inhalte klar zu kennzeichnen und für Transparenz zu sorgen. Der Deutsche Rat für Public Relations empfiehlt, den KI-Einsatz offen zu legen und ethische Leitlinien zu beachten. Auch das Vertrauen der Öffentlichkeit steht auf dem Spiel: Wenn das Gefühl entsteht, dass KI die Kommunikationshoheit übernimmt oder manipuliert, kann das Vertrauen in Unternehmen und PR-Profis leiden. Hinzu kommt die Gefahr der Abhängigkeit und des Kompetenzverlusts: Wer sich zu stark auf KI verlässt, riskiert, eigene Fähigkeiten in Strategie, Kreativität und Problemlösung zu verlieren und ist bei Ausfällen oder Änderungen der KI-Anbieter möglicherweise handlungsunfähig. Nicht zuletzt kann die schnelle Entwicklung der Technologie – Unsicherheiten und Überforderung im Team auslösen, denn fehlende Schulungen oder die Angst vor Jobverlust sind reale Herausforderungen, denen sich die Branche stellen muss.

Mensch am Steuer: KI bleibt Werkzeug, keine Instanz

Ein oft diskutiertes Risiko beim Einsatz von KI ist die Angst, dass die Technologie zu viel Macht erhält und eigenständig Entscheidungen trifft, die nicht mehr nachvollziehbar oder kontrollierbar sind. Doch es ist wichtig zu betonen: Trotz aller Fortschritte bleibt KI ein Werkzeug, dessen Richtung und Einsatz immer noch vom Menschen bestimmt wird. Die Verantwortung für ethische Entscheidungen, die Auswahl der Quellen und die Überprüfung der Inhalte liegt weiterhin bei den PR-Profis selbst. KI kann Prozesse beschleunigen, Daten analysieren und kreative Vorschläge machen, aber sie hat kein eigenes Bewusstsein und keine eigenen Interessen. Ob KI zum Vorteil oder Nachteil genutzt wird, entscheidet letztlich der Mensch hinter dem Bildschirm. Wer sich dieser Verantwortung bewusst ist und KI gezielt, reflektiert und transparent einsetzt, kann die Vorteile der Technologie nutzen, ohne die Kontrolle abzugeben. So bleibt KI ein starker Partner und nicht der „böse Gegenspieler“.

Best Practices: So gelingt der KI-Einsatz in der PR

Ein KI-Roboter unterstützt eine Frau bei der Arbeit (KI-generierte Grafik von ChatGPT)

Um die Vorteile von KI optimal zu nutzen und Risiken zu minimieren, empfiehlt sich ein strukturierter und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie. Zunächst sollten klare Ziele definiert und die eigenen Prozesse analysiert werden, um die passenden Tools gezielt auszuwählen. Die Einführung sollte schrittweise erfolgen also erst testen, dann ausrollen. So bleibt das Tagesgeschäft stabil und Erfolge werden sichtbar.

Ganz entscheidend ist es, die menschliche Kontrolle zu behalten: KI ist ein Werkzeug, aber kein Ersatz für menschliches Urteilsvermögen. Alle Inhalte egal ob Text, Bild oder Video, sollten vor der Veröffentlichung von Menschen geprüft werden, um Fehler, Missverständnisse oder ethische Probleme zu vermeiden.

Transparenz und Ethik sind das A und O: KI-generierte Inhalte sollten klar gekennzeichnet und der Einsatz von KI offen kommuniziert werden. Es empfiehlt sich, sich an bestehenden Leitlinien wie denen des Deutschen Rats für Public Relations zu orientieren. Datenschutz und rechtliche Aspekte dürfen nicht vernachlässigt werden heißt nur seriöse, DSGVO-konforme Tools sollten zum Einsatz kommen, und die Urheberrechte bei KI-generierten Inhalten müssen geprüft werden.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Einbindung und Schulung der Mitarbeitenden. Regelmäßige Weiterbildungen helfen, Ängste abzubauen und Kompetenzen im Umgang mit KI zu stärken. Nur mit einer offenen und lernbereiten Arbeitskultur lässt sich das Potenzial der Technologie voll ausschöpfen.

Erfolgreiche PR-Teams setzen auf das Zusammenspiel von Menschen und KI: Während die KI Routineaufgaben und Datenanalysen übernimmt, konzentrieren sich Menschen auf Strategie, Kreativität und Beziehungspflege. Ein Prozess zur laufenden Überprüfung und Optimierung der eingesetzten KI-Tools sowie Feedback aus dem Team und von Stakeholdern helfen, Schwachstellen zu erkennen und die Nutzung kontinuierlich zu verbessern.

Fazit

KI ist ein mächtiges Werkzeug für die PR aber kein Allheilmittel. Wer die Vorteile nutzt, die Risiken kennt und auf Transparenz achtet, kann die Arbeit effizienter und kreativer gestalten. Am Ende bleibt Kommunikation immer auch Menschensache. 

Gerade in einer Branche, die von Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Beziehungen lebt, ist es entscheidend, den Einsatz von KI mit Augenmaß zu steuern. Die besten Ergebnisse entstehen, wenn Technologie und menschliche Expertise Hand in Hand gehen: KI kann Routineaufgaben übernehmen, große Datenmengen auswerten und neue kreative Impulse liefern, doch die strategische Einordnung, das Feingefühl für Zielgruppen und die ethische Verantwortung liegen weiterhin beim Menschen. 

Die Zukunft der PR ist hybrid und sie bietet viele Chancen für alle, die bereit sind, sich weiterzubilden, neue Tools auszuprobieren und offen über die Möglichkeiten und Grenzen von KI zu sprechen. Wer jetzt die Weichen richtig stellt, kann die Entwicklung aktiv mitgestalten und bleibt.

Die wichtigsten Tools im Überblick:

ToolHauptfunktionBesonderheiten
ChatGPTTexterstellung, BrainstormingKreativ, vielseitig, dialogfähig
PerplexityRecherche, FaktencheckAktuelle Daten, Quellenangabe
CopilotBilderstellung, VisualsPrompts, Markenanpassung
SynthesiaKI-Video mit AvatarenEigener Avatar, viele Sprachen, Text-zu-Video
KreadoAIVideo & Voice CloningEigener Avatar, viele Stimmen & Sprachen
InVideo AIText-zu-Video, Voice CloningSkript zu Video, eigene Stimme als Voiceover
SpeechifyVoice CloningSchnelle Stimmklonung, browserbasiert
ElevenLabsVoice Cloning, TTS, SoundeffekteSehr natürliche Stimmen, viele Sprachen, Emotionen

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