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Content Creation mit KI: So unterstützen smarte Tools die PR-Arbeit

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Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Content-Creation. Ob Pressemitteilungen, Social-Media-Beiträge oder visuelle Kampagnen: Inhalte lassen sich heute in einem Bruchteil der bisherigen Zeit erstellen. Möglich wird das durch spezialisierte KI-Tools. Doch wie genau wirkt sich dieser Wandel auf die Public Relations (PR) aus und worauf sollten Kommunikator:innen dabei achten?

Warum ist KI in der PR inzwischen mehr als nur ein Trend?

Bevor wir uns den Tools zuwenden, lohnt ein kurzer Blick auf den Ausgangspunkt: PR lebt von relevanten Inhalten, die zur richtigen Zeit im passenden Ton über geeignete Kanäle verbreitet werden. Der Druck, kontinuierlich hochwertigen und zielgruppengerechten Content zu liefern, ist hoch. Besonders in der schnelllebigen Medienwelt. KI-Tools können hier gezielt unterstützen: Sie liefern kreative Impulse, generieren Textentwürfe, analysieren Zielgruppen und gestalten visuelle Inhalte. Das verschafft Zeit für Strategie und erweitert das kreative Potenzial. Eines lässt sich bereits jetzt sagen: Langfristig überzeugt nicht die Masse, sondern die Klasse.

Hinter den Kulissen: Workflow der Content-Erstellung mit KI

KI kann bereits in der Vor- und Nachbereitung vielfältig unterstützen: angefangen bei der Ideenfindung, gefolgt von der strategischen Planung und Entwicklung einer passenden Content-Strategie. Danach wird der Inhalt erstellt – die eigentliche Produktion – und mithilfe von KI überprüft sowie optimiert. Anschließend erfolgt die Veröffentlichung und das Bewerben, bevor der Prozess mit einer abschließenden Analyse abgerundet und angepasst wird. Auch hier kann KI etwa bei der Veröffentlichung durch die Automatisierung von Postings entlasten.

In all diesen Phasen hilft KI, sei es beim Brainstorming, durch Textvorschläge, beim Entwerfen von Visuals oder beim Auswerten von Reichweite. Wichtig ist, dass Content-Ersteller die Spielregeln kennen. Sie sollten genau wissen, was Plattform, Zielgruppe und begrenzte Aufmerksamkeitsspanne verlangen.

Die wichtigsten Tools für PR-Profis im Überblick

Die Abbildung gibt einen Überblick über die bekanntesten und wichtigsten KI-Tools aus allen möglichen Kategorien wie Chatbots, Design, Writing, Productivity, Video und Marketing. Einige davon werde ich hier vorstellen vorstellen.

Mein Tipp: Einfach machen! Denn wie heißt’s so schön? Probieren geht über studieren.

Kreisdarstellung einer Auswahl verschiedenster KI-Tools (Bildquelle: https://www.futurecandy.com/ki-software-kit/)
Übersicht gängiger KI-Tools

Hinweise vorab

  • Einige der genannten Tools sind multimodal, das heißt, sie können beispielsweise mehr als nur Texte erstellen. ChatGPT und Gemini können zum Beispiel auch Bilder erzeugen.
  • Die Kosten sollten ebenso individuell berücksichtigt werden. Nutzt das Tool, das euren Anforderungen wirklich gerecht wird.
  • Bleibt up to date: KI-Tools entwickeln sich im Eiltempo weiter und überraschen ständig mit neuen Funktionen.

Wer eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Registrierung bei den genannten Diensten sucht, wird im Buch „Content Creation mit Künstlicher Intelligenz von Rafael Bujotzek fündig. Besonders Kapitel 4 bietet hierzu umfassende Erläuterungen und praktische Hinweise.


Texten mit KI: Wie ChatGPT, DeepL und Co. Schreibpartner werden (können)

Texte sind das Herzstück der PR-Arbeit. KI-Tools wie ChatGPT, DeepL und andere smarte Programme unterstützen PR-Profis dabei, Inhalte schneller, kreativer und zielgerichteter zu erstellen oder umzuschreiben. ChatGPT ist dabei wohl eines der bekanntesten Tools. Es hilft bei der Ideenfindung und formuliert Texte. Dabei passt es sich flexibel an verschiedene Stile, Tonalitäten und Formate an, sei es für Pressemitteilungen, -konferenzen, Blogbeiträge oder Social-Media-Posts. Auch andere Chatbots wie Claude, Gemini oder Perplexity bieten ähnliche Unterstützung und erweitern die Möglichkeiten in der Content-Erstellung.

Screenshot: ChatGPT
ChatGPT-Benutzeroberfläche mit einem eingegebenen Prompt und der dazugehörigen Antwort

DeepL ist weit mehr als ein Übersetzer. Es agiert als präziser Sprachvermittler, der komplexe Inhalte in mehreren Sprachen authentisch und nuanciert überträgt. Das ist ein großer Vorteil für die internationale PR-Kommunikation. Zusätzlich erleichtern Tools wie Whisper das Transkribieren von Texten. 

Andere Anwendungen übernehmen Korrekturlesen, Textzusammenfassungen oder bieten kreative Impulse für Reden, Slogans oder Kampagnenmottos. Diese vielfältigen KI-Werkzeuge sparen Zeit, erhöhen die Effizienz und erweitern das kreative Potenzial von PR-Fachleuten.


Bilder: KI als visuelles Werkzeug

Visuelle Inhalte sind in der PR unverzichtbar, denn sie ziehen Blicke an und erzählen Geschichten. KI-Tools, darunter Dall-E, Midjourney, Stable Diffusion oder Runway ML zaubern beeindruckende Bilder in Sekundenschnelle, ganz ohne Pinsel oder Kamera. Für alle, die mit Vektorgrafiken, Icons oder Piktogrammen arbeiten, bieten die Plattformen Recraft.ai oder VectorArt.ai praktische Unterstützung. 

Doch Vorsicht: Gerade bei kommerzieller Nutzung ist es wichtig, die Qualität der Inhalte und Lizenzbedingungen genau zu prüfen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu bleiben.

KI-generiertes Bild mit ChatGPT – erstellt in wenigen Minuten.

Mit diesem Prompt erzielte ich das nebenstehende Ergebnis in ChatGPT:

Erstelle mir ein Foto von einer Giraffe in der Wildnis. Ihr Neugeborenes steht neben ihr und sie schauen sich nett an. Im Hintergrund sieht man den Sonnenuntergang.

Hinweis: Die aktuellen ChatGPT-Modelle können mittlerweile eigenständig Bilder erzeugen. Ein separates Tool wie Dall-E ist dafür nicht mehr zwingend erforderlich.


Audio: Stimme, Klang und Atmosphäre

Ob Imagefilm, Podcast oder interaktive Anwendung: Auch im Bereich Audio hält die KI viele kreative Möglichkeiten bereit. Mit Tools wie etwa ElevenLabs, HeyGen oder Murf.ai lassen sich realistisch klingende synthetische Stimmen erzeugen, die je nach Bedarf seriös, dynamisch oder einfühlsam klingen. Die Tools eignen sich besonders für Vertonungen in PR-Videos, als Stimme für digitale Assistenzen oder zur Produktion barrierefreier Inhalte.

Auch im musikalischen Bereich beweist KI ihr beeindruckendes Potenzial: Suno, das sogar Lieblingsrezepte vertonen kann, Udio, das erstaunlich radiotaugliche Songs erstellt, und Soundraw, das sich hervorragend für Hintergrundmusik in Videos eignet, erzeugen mit wenigen Klicks stimmungsvolle Klänge. Ob Hintergrundbeats für Social-Media-Clips oder atmosphärische Soundtracks für Events und Kampagnenfilme – Tempo, Genre und Stimmung lassen sich dabei gezielt anpassen. Podcastle eignet sich besonders gut zum Aufnehmen, Bearbeiten und Optimieren des Klangs von Podcasts.

Benutzeroberfläche von Suno

Video: Bewegtbild professionell erzeugen

Die Videoproduktion ist einer der interessantesten Aspekte, dem ich deshalb hier ein bisschen mehr Raum geben möchte. Videoinhalte lassen sich heute mit KI nahezu vollständig produzieren. Ein KI-generierter Film entsteht in wenigen Schritten: Zunächst wird das passende Tool ausgewählt, anschließend der Prompt formuliert und ein Stil definiert (zum Beispiel, wie der Avatar-Charakter aussehen soll). Nach dem Generieren kann das Video noch individuell angepasst werden, beispielsweise in Tempo, Tonspur oder Schnittfolge und schließlich exportiert werden. So entstehen in kurzer Zeit professionelle Clips, die sowohl kreativ als auch effizient sind. Wichtig bei der Wahl des Tools ist, sich auch hier über die eigene Absicht, im Klaren zu sein und zu wissen, was man erreichen möchte.

Tools, zum Beispiel Sora von Open AI, Veo von Google oder Dream Machine von Luma AI generieren auf Basis kurzer Texteingaben (Prompts) animierte Szenen oder realitätsnahe Clips und das innerhalb weniger Minuten.

Für den Schnitt eignen sich Programme wie CapCut, iMovie oder InShot. Zum Beispiel liefert CapCut ein KI-gestütztes Rundum-Paket mit automatischen Untertiteln, synthetischen Sprecherstimmen, smarten Übergängen sowie Tools zur Optimierung von Bild und Ton, alles in wenigen Klicks. Das zuvor generierte Giraffenbild wird zu einem Video, in dem die Giraffenmutter in verschiedenen Stimmen und auf unterschiedliche Weise mit ihrem Kind sprechen kann.

Auch digitale Avatare, etwa aus HeyGen oder Synthesia, ermöglichen automatisierte, mehrsprachige Videoformate, beispielsweise für Produktlaunches, Onboardings oder Mitarbeiterkommunikation. Der Vorteil: Es sind keine technischen Vorkenntnisse oder eine zusätzliche Software erforderlich.

Screenshot aus CapCut: Dialoge erstellen mit KI

Optisch sind viele KI-Videos bereits beeindruckend, akustisch hingegen herrscht oft Stille. Geräusche und Stimmen fehlen meist und müssen im Nachhinein separat eingefügt werden. Tools, die hier helfen, sind Kling AI, Runway oder Pika. Auch Veo ist seit Version 3 in der Lage, Videos mit Ton zu erzeugen.


Creative Control: Tools für Design & Content

Kreative Allrounder wie Canva (mein Liebling), Figma oder Notion sind in der PR heute unverzichtbare Werkzeuge. Sie bieten umfangreiche Möglichkeiten zur visuellen Gestaltung und Content-Erstellung, unterstützen zudem mit vielfältigen KI-Funktionen und fördern ein reibungsloses und kollaboratives Arbeiten – perfekt für agile, flexible Teams. 

Als Beispiel: Zu den Funktionen, darunter Datenbanken und vorgefertigten Templates, bietet Notion vielseitige Möglichkeiten, um Redaktionspläne zu erstellen, Content-Ideen zu verwalten und Arbeitsprozesse zu vereinfachen. Das Magazin Forbes nennt Notion „deine KI-App für alles“. Das mag doch schon so einiges heißen!

Screenshot von Notion.ai
Notion mit seinen praktischen Vorlagen zum Thema „Redaktionsplan“

In Agenturen und PR-Abteilungen ermöglichen diese Tools eine strukturierte Projektplanung, eine übersichtliche Organisation der Inhalte und eine effiziente Steuerung des gesamten Workflows von der Ideenfindung bis zur Veröffentlichung. So lassen sich kreative Prozesse beschleunigen, Kommunikationswege verkürzen und Ergebnisse konsistent halten. Das ist eine echte Erleichterung in einem Berufsfeld, das von hoher Dynamik und ständigem Content-Druck geprägt ist.


Automatisierung und Workflows: Weniger Handarbeit, mehr Wirkung

Mit Schnittstellen und Automatisierungstools wie Zapier oder n8n lassen sich Workflows clever verknüpfen und wiederkehrende Aufgaben deutlich vereinfachen. Zapier etwa kann automatisch Presseschauen erstellen und überwachen, wo das Unternehmen in den Medien genannt wird. Dadurch werden manuelle Arbeitsschritte reduziert und PR-Prozesse spürbar effizienter. 

Meine Empfehlung: Wer noch keine Erfahrung mit solchen Tools hat, sollte zunächst mit Zapier starten und erst später, wenn Sicherheit gewonnen wurde, auf n8n umsteigen.



Der Schlüssel zum Erfolg: Richtig prompten

Ein KI-Tool liefert nur so gute Ergebnisse wie die Anweisungen, die es bekommt. Wer klare und effektive Prompts formuliert, erhält deutlich präzisere Antworten.

Dabei hilft die ROMANE-Struktur nach Jan Eggers:

  1. Zuerst legt man die Rolle („R“ für Rolle) der KI
  2. und das Ziel („O“ für Objective) der Aufgabe fest.
  3. Danach folgen Hintergrundinfos („M“ für Meta-Anweisungen)
  4. und konkrete Beispiele („A“ für Anwendungsbeispiele), an denen sich die KI orientieren kann.
  5. Wichtig ist, den Prompt nicht zu lang zu machen („N“ für Nicht zu lang)
  6. und offen für Experimente („E“ für Experimentieren) zu bleiben, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
KI-Prompt-Anweisung: ROMANE prompten. (Bild generiert mit Microsoft Copilot)
Generiert mit Microsoft Copilot

Ethik: Verantwortung bleibt menschlich

Trotz aller Effizienz und Möglichkeiten bleibt eines unverzichtbar: Verantwortung. KI kann vieles, doch sie ersetzt weder menschliches Urteilsvermögen noch kreative Führung. Gerade bei Bildern, Stimmen oder Videos sind Transparenz und Authentizität entscheidend. Denn Vertrauen entsteht nicht durch Künstliche Intelligenz, sondern durch glaubwürdige Kommunikation. 

Ob Content mit KI erstellt wurde oder nicht: Er muss überprüft, gegebenenfalls gekennzeichnet und immer auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Denn Likes, Shares und Kommentare gewinnt nur, wer Inhalte schafft, die wirklich überzeugen. So leistungsfähig KI-Tools auch sind, die kreative Kontrolle bleibt beim Menschen. Erst mit Gespür für Kontext, Tonalität und Timing wird aus Technologie ein echtes PR-Erlebnis. Aspekte wie Datenschutz und die Moral sollten immer im Vordergrund stehen. KI dient als Werkzeug, das unsere kreativen Prozesse unterstützt.

In den Kapiteln 20 und 21 seines Buchs „Content Creation mit Künstlicher Intelligenz“ setzt sich Rafael Bujotzek ausführlich mit juristischen, ethischen und verantwortungsbezogenen Fragestellungen auseinander.

Fazit: KI in der PR – ein Werkzeug mit großem Potenzial

KI verändert die Art und Weise, wie Inhalte in der PR entstehen. Sie beschleunigt Prozesse, eröffnet kreative Möglichkeiten und entlastet in der täglichen Praxis. Aber sie ersetzt keine PR-Expertise – sie ergänzt sie. Sie ist ein Werkzeug. Wer lernt, dieses Werkzeug sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen, macht sich nicht überflüssig, sondern zukunftsfähig. Ich bin neugierig, was noch alles auf uns zukommt. Wie sieht es bei euch aus? 


Um tiefer in Adobe-Tools einzutauchen, werft unbedingt einen Blick auf Kaylas Beitrag „KI trifft Kreativität – wie Adobe Firefly dein Arbeiten neu erfindet“ hier im Blog!

Quellenhinweis

Die Inhalte dieses Blogbeitrags basieren maßgeblich auf dem 2025 erschienenen Buch Content Creation mit Künstlicher Intelligenz von Rafael Bujotzek.

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