Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Deepfakes verstehen – Was PR-Profis über synthetische Medien wissen müssen

0

Verfasst von

Louisa Bellinghausen & Valentina Masch

Ob in viralen Social-Media-Clips, politischen Kampagnen oder der Werbung, Deepfakes sind längst keine Sci-Fi-Spielerei mehr, sondern Realität. Doch was steckt hinter dieser Technologie, und warum sollten PR-Profis sie genau kennen?

Was sind Deepfakes?

  • Definition: Deepfakes sind KI-generierte Medieninhalte, meist Videos, die mithilfe von Deep Learning und insbesondere Generative Adversarial Networks (GANs) erstellt werden.
  • Typische Anwendungen: Gesichtstausch, Lippenbewegungssynchronisierung, Stimmimitation.
  • Ziel: Inhalte sollen so realistisch wirken, dass sie kaum von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind.

Warum betrifft das die PR?

Deepfakes stellen für die PR ein ambivalentes Werkzeug dar – mit Potenzial und Risiko zugleich:

Chancen:

  • Personalisierte Videobotschaften für verschiedene Zielgruppen.
  • Internationale Kampagnen mit synthetisch übersetzten Sprecher:innen.
  • Kosteneffiziente Inhalte für interne Kommunikation oder E-Learning.

Risiken:

  • Vertrauensverlust bei Konsument:innen durch manipulierte Inhalte.
  • Potenzielle Fake-Statements oder -Skandale rund um CEOs oder Unternehmen.
  • Reputationskrisen durch Desinformationskampagnen.

Wo tauchen Deepfakes bereits auf?

Positive Nutzung:

David Beckham für Malaria No More (2019): In einem KI-generierten Video spricht Beckham neun Sprachen, um auf Malaria aufmerksam zu machen.

Volkswagen Brasilien (2023): Nutzt Deepfake-Technologie, um die verstorbene Sängerin Elis Regina in einem Werbespot mit ihrer Tochter auftreten zu lassen.

Kritische Fälle:

Ukraine 2022: Fake-Video von Präsident Selenskyj ruft zur Kapitulation auf: klare Desinformationskampagne im Kriegskontext.

Fazit

Deepfakes sind kein Nischenthema mehr, sie verändern die Kommunikationswelt grundlegend. Für PR-Professionals gilt:

  • Technologie verstehen – auch ohne IT-Studium.
  • Anwendungen prüfen – kreative Chancen vs. ethische Fallstricke.
  • Vorsorge treffen – für den Fall, dass ein Deepfake zur Krise wird.

In den nächsten beiden Beiträgen dieser Reihe zeigen wir:

  1. Wie sich Deepfakes sinnvoll in der PR einsetzen lassen.
  2. Wo echte Gefahren lauern und wie man sich dagegen schützt.