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Was ist wann relevanter Content? Rückblick auf ein Semester

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Im nun abgeschlossenen Wintersemester waren wir, das PR-Fundsachen-Team, vier Personen. Das sind acht Hände und vier Augenpaare, 40 über die Tasten rasende Finger (wenn man mit allen zehn Fingern tippen kann) und acht Augen, die nach Artikeln stöbern oder Geschriebenes redigieren. Wir waren dieses Semester für diesen Blog und die dazugehörigen Social-Media-Kanäle Twitter, Facebook und LinkedIn verantwortlich. Aber nicht nur wir, sondern auch einige andere denkende und (!) tippende Kommilitonen haben uns in diesem Semester unterstützt und ihre PR-Momente für uns erfassen und festhalten können.

Unserer Semester-Aufgabe gegenüber standen sich minütlich aktualisierende News aus der PR-Branche auf vielen Kanälen gleichzeitig, ein regelrechter News-Overload, den es schnellstmöglich zu erfassen galt. Das hieß für uns “learning by doing”, denn nicht alles hat gleich so funktioniert, wie wir es uns anfangs erhofft haben.

Unsere erste Hürde war vor allem das Timing. Wie schaffen wir es, regelmäßig Content zu erstellen, der relevant und interessant genug ist, um gelesen und im Netz wahrgenommen zu werden? Wir stellten uns die Frage, was unsere Leser erfahren wollen. Wie sie es erfahren wollen. Welche neue Sichtweise wir zu aktuellen Themen liefern könnten. Und was unser einzigartiger Vorteil im Vergleich zu anderen PR-Blogs ist.

Redaktionsarbeit heißt, nicht um den heißen Brei herumzureden. Unser Ziel war es dabei, aktuelle Branchen-Diskussionen in den Vordergrund zu rücken. Daher folgen jetzt unsere knackig frischen Learnings:

Kontinuierliche Recherche

Es sollte keiner aus dem Redaktionsteam im Informationsstrudel verloren gehen, daher haben wir schnell verstanden, wie wichtig der regelmäßige Austausch in der alltäglichen Praxis ist. In unserer wöchentlichen Redaktionssitzung gab es gefilterten Input (durch vier Filterblasen weitaus besser als nur eine), der es immer durch die Qualitätskontrolle schaffen musste.

Ein Redaktionsplan

Damit die ganzen glitzernden Ideen nicht in unserem anfänglichen Euphoriegewirbel verwehen (dazu gibt es hier unseren ersten Beitrag “frischer Wind für die Onlinekommunikation”), sollten sie festgehalten und geordnet werden. Ein Redaktionsplan erleichtert die Arbeit und den Überblick ungemein. Trello bot uns hier eine schöne und geordnete Struktur, die vor allem unsere Arbeit im Team erleichterte und u.a. transparent machte, ob ein Beitrag erst geplant, geschrieben oder schon redigiert ist..

Content is Queen

Neue Tools sind das Zauberwort. Von Trello über Slack bis hin zu Google Drive konnten wir munter miteinander kommunizieren und den Content-Workflow (weiter-)entwickeln. Für uns Drittsemester war die Nutzung dieser Tools im Team eine neue Erfahrung – manchmal mussten wir uns hier ein bisschen einruckeln. Organisation war im ersten Moment das A und O. Zudem mussten wir entscheiden, welche Veranstaltungen besucht werden, welche anderen Themen wir aufgreifen und wie diese kommuniziert werden sollten. Content heißt das zweite Zauberwort. Die Frage war nur: Welcher? Es galt abzuwägen: Wie “alt” ist dieses Thema und wer hat bereits alles darüber gesprochen? Nächstes Learning: PR-Praktikern und interessanten Kommunikationsexperten auf verschiedenen Kanälen folgen, um beobachten zu können, was in der Branche passiert und wie sich die Filterblase ausdehnt.

News sind gnadenlos

…und blitzschnell Schnee von gestern. Mit unserem McDonald’s Beitrag, konnten wir uns in Echtzeit einen Einblick verschaffen, wie hektisch es in einer echten Redaktion zugeht. Eine Kommilitonin rief am Morgen des 14. November 2017 in unseren Arbeitsraum “Schaut mal auf die McDonald’s Deutschland Website”, denn diese schien von “Untergrund-Aktivisten” übernommen worden zu sein. Wir begannen in den folgenden anderthalb Stunden kräftig in die Tasten zu hauen. Unser gemeinsames Resultat lässt sich sehen, deckt die dahinter stehende Kampagne auf. Unser Erfolgserlebnis: Wir waren die erste Online-Redaktion, die kanalübergreifend redaktionell über die Kampagne berichtete. McDonald’s Deutschland twitterte uns sogar zurück und mahnte sinnentsprechend “Ball flachhalten” ... Man weiß nie, was der Tag so bringt.

 

(14. November, 11:20 Uhr) @McDonaldsDENews antwortet unserem Twitter-Account prompt 12 Minuten später

Die Geburtsstunde des DRILLLINK

Mehrere Hürden hatten wir erkannt, statt genommen. Die Erstellung und Einführung des Formats DRILLLINK war unsere Lösung. Wir hatten es uns zum Ziel gesetzt, die PR-Fundsachen-Leser vom wöchentlichen News-Overload der Branche zu erlösen und mit nur drei Links der Woche zu versorgen. Unsere Überlegung: Jeden Tag alle News zu lesen, ist heutzutage nahezu unmöglich.

Die Studentenbrille

Ein Anliegen war  uns, insgesamt die Sprache mehr “von Studenten für Studenten” auszurichten, damit wir als Absender des Blogs authentischer wahrgenommen werden. Und wir wollten manche Themen deutlicher aus unserer Warte kommentieren. Wir müssen uns allerdings eingestehen, dass wir deutlich mehr Spaziergänge mit der Studentenbrille hätten machen können, als von uns umgesetzt. Doch wir geben diese Einsicht gerne auch als Vorschlag an unsere Nachfolger weiter.

Ferien? Ferien!

Drei Monate Arbeit bedeuten heute einen gefüllten Blog und viele Tweets – manchmal live von Veranstaltungen wie das PR Report Camp. Doch nun wird es Zeit für die Semesterferien. Das heißt aber auch, in den PR-Fundsachen wird es etwas ruhiger werden.

Abschließend möchten wir uns besonders bei unserem “Auftraggeber” und Professor Herrn Pleil für den wöchentlichen Fachinput (Diskussionen über brandheiße Zukunftsthemen und aktuelle News) und allen anderen danken, die uns bei der Content-Suche, wenn auch manchmal nur indirekt, unterstützt haben.

Was wir uns für die Zukunft vorgenommen haben:

Weiterhin die PR-Fundsachen redaktionell unterstützen. Auch wenn ein neues Team im Einsatz sein wird, wird regelmäßiger Content auch von anderen Studierenden immer gefragt sein. Außerdem wollen wir die Interaktion mit PR-Profis verstärken und gezielt einsetzen, um geschliffenes Branchenwissen zu Tage zu fördern.

tl;dr

Geht nicht gibt’s nicht. Dennoch gilt es im Redaktionsalltag zwischen PR-Praktikern und Kommunikationsexperten einiges zu beachten. Zu unserem Handwerkszeug gehören nun fundierte und regelmäßige Recherchen, ein Redaktionsplan, die Klaviatur nützlicher Tools und die Macht über richtig guten Content. Weil News gnadenlos “new” bleiben sollen, ist es wichtig, sie nicht zu oft aufzuwärmen. Weil das viele tun, ist es unumgänglich, durch die eigene Brille zu blicken und zu versuchen, einzigartig zu sein. Wir haben es sehr gerne gemacht und verabschieden uns in die Semesterferien.