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Twitternde Mitarbeiter – Vodafone setzt auf Rotation Curation

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Vodafone hat diese Woche mit dem Twitter Account @being_vodafone ein spannendes Projekt gestartet. Im wöchentlichen Wechsel twittern Mitarbeiter zukünftig über ihren Arbeitsalltag und geben so Einblicke hinter die Kulissen des Netzanbieters. Vom Sachbearbeiter bis zum Abteilungsleiter konnte sich jeder Mitarbeiter für eine Woche Twitter-Dienst bewerben.

Während der CeBit vom 5. bis 9. März wird der Account sogar täglich weitergereicht und auch CEO Jens Schulte-Bockum wird einen Tag lang das Ruder übernehmen. Bei Inhalt und Häufigkeit der Tweets gibt es offiziell keine Vorgaben von Unternehmensseite, doch in einer Pressemitteilung gab Vodafone bekannt, dass vor allem am neu gebauten Campus in Düsseldorf gezwitschert werden wird. Seit Dezember 2012 läuft der schrittweise Umzug von insgesamt rund 5000 Mitarbeitern, der bis März 2013 abgeschlossen sein soll.

Neu ist die Idee übrigens nicht, denn der Trend zum sogenannten „Rotation Curation“ entstand bereits im Dezember 2011.

Und wer hat’s erfunden?

Ausnahmsweise nicht die Schweizer, denn erstmals tauchte das Konzept in Schweden auf. Das schwedische Institut, zuständig für die Vebreitung von Informationen über das skandinavische Land, startete damals den Twitter Account @Sweden. Jeder Schwede kann diesen Account sieben Tage lang übernehmen und sein Heimatland auf die für ihn richtige Weise in der Twitter Welt repräsentieren. Getwittert werden seitdem tagesaktuelle Themen, Plätze die unbedingt besucht werden sollten oder ganz private Geschichten der gerade zuständigen Personen. Bis heute entstanden rund 80 Twitter Accounts, die sich dem „Rotation Curation“ verschrieben haben. Auffällig ist jedoch, dass bislang überwiegend Länder und Städte Vorteile in dieser Art der Kommunikation sehen.

Das schwedische Institut war bereits zuvor durch ausgefallene Social Media Nutzung aufgefallen. Mit einer digitalen Botschaft in der Alltags-Simulation „Second Life“ bewiesen sie schon 2007 ihre Kreativität.

Spannende Möglichkeiten für Unternehmen

Mit Vodafone ist jetzt erstmals ein Unternehmen auf den Trend aufgesprungen. Insbesondere beim Thema Employer Branding könnte „Rotation Curation“ spannend werden und auch Vodafone scheint hier Chancen zu sehen. Der Zeitpunkt für den Start des Accounts fast zeitgleich mit dem Ende des Umzugs auf den neuen Campus spricht dafür. Das neue Gebäude wurde nämlich nach einem besonders modernen Konzept entworfen. Es gibt keine Einzelbüros mehr, nicht einmal feste Schreibtische weist Vodafone seinen Mitarbeitern zu. Jeder kann sich mit seinem Laptop dort andocken, wo es gerade am besten passt. Den Mittelpunkt des neuen Komplexes bildet der sogenannte Berkshire Garden, ein Park mit 80 bis zu 15 Metern hohen Bäumen, der für alle Düsseldorfer frei zugänglich ist und für Erholung während der Arbeit sorgen soll.

Vodafone hat also einiges in den Wohlfühlfaktor investiert und möchte künftige Arbeitnehmer natürlich davon in Kenntnis setzen. Ein wöchentlich wechselnder Mitarbeiter, der via Twitter über seinen Arbeitsalltag in diesem modernen Umfeld berichtet, ist hierfür der ideale Botschafter. Zufall oder geschickte Employer Branding Strategie? Was es auch sein mag, auf „Rotation Curation“ wird man in der Unternehmenskommunikation zukünftig eventuell häufiger stoßen.