Verfasst von
Louisa Bibo & Monja Dehmelt
Maßgeschneiderte Botschaften, die wirken
KI unterstützt die PR, um Zielgruppen nicht nur zu erreichen, sondern sie wirklich zu verstehen: Sie analysiert Kommunikationsbedürfnisse, Interessen und Kontexte präzise und ermöglicht so Inhalte zu schaffen, die genau auf die jeweiligen Erwartungen und Situationen abgestimmt sind. So wird aus einer allgemeinen Botschaft eine individuelle Ansprache, die Relevanz schafft und Vertrauen stärkt. Menschen, die sich gezielt angesprochen fühlen, zeigen meist nicht nur mehr Interesse, sondern auch eine stärkere Bindung. Das macht PR nicht nur erfolgreicher, sondern vor allem wirksamer: Ein Dialog auf Augenhöhe.
Mensch + Maschine = kreative PR?
Auch die Content Creation ist von diesem Wandel betroffen. KI unterstützt bei Texten, Bildern, Audio und Video, erleichtert die Planung und Analyse und hilft dabei, Workflows zu optimieren und zu automatisieren. Der gezielte Einsatz von KI schafft mehr Freiraum für kreative und strategische Aufgaben. In unserem Blogbeitrag stellen wir verschiedene Tools vor und zeigen, wie sie die tägliche PR-Praxis effizienter und zukunftsfähiger machen können.
Zum Beispiel bei einem Produktlaunch: Ein PR-Team kann KI einsetzen, um schnell multimedialen Content zu erstellen. So entsteht in kürzester Zeit ein professioneller, plattformgerechter Gesamtauftritt:
- ChatGPT verfasst die Pressemitteilung
- Dall-E generiert ein passendes Produktbild
- Sora erstellt automatisch ein Video mit Musik
- CapCut, ergänzt es mit Untertiteln und einem KI-Voiceover
Bye-bye Routine – hallo Rollenwandel
Viele klassische Aufgaben der PR, wie Medienbeobachtung, Erstellen von Reportings oder das Schreiben einfacher Texte werden zunehmend automatisiert.
Brandwatch hilft beispielsweise, Reaktionen einer neuen Produktlinie im digitalen Raum zu analysieren. Das Tool sammelt dafür Erwähnungen aus Social Media und Online-Foren, wertet Stimmungen (Sentiments) aus und identifiziert zentrale Themen wie Qualität, Preis oder Design. Zusätzlich zeigt es relevante Meinungsführer*innen und regionale Unterschiede im Markt auf. Diese Erkenntnisse ermöglichen es dem PR-Team, gezielte Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen zu entwickeln.
Das verändert auch die Berufsbilder: Statt operative Allrounder zu sein, braucht es künftig PR-Expertinnen mit strategischem Blick, technologischem Verständnis und kreativem Gespür. Neue Rollen wie „Datenethiker*in“ oder „KI-Tool-Manager*in“ sind keine Fiktion, sondern realer Bedarf.
Trust me, I’m a Bot? PR zwischen Ethik und Echtheit
So mächtig KI auch ist, so bringt sie auch neue Probleme mit sich. Denn in einer Welt, in der sich Stimmen, Gesichter und ganze Persönlichkeiten künstlich erzeugen lassen, wird Vertrauen zur Währung. Was passiert, wenn Leser*innen nicht mehr unterscheiden können, ob eine Botschaft echt ist oder nicht von einem perfekt trainierten Sprachmodell stammt?
Die PR läuft Gefahr, als manipulativ wahrgenommen zu werden, auch wenn sie es nicht ist. Deepfakes, synthetische Sprecher und automatisierte Interviews zeigen: Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden, und die Versuchung wächst. Umso wichtiger sind klare ethische Leitlinien.
Transparenz wird zur Kernkompetenz der PR. Wer ehrlich offenlegt, wo KI im Spiel war, gewinnt Vertrauen. Wer verschweigt, verliert es. Die Herausforderung wird sein, dieses Gleichgewicht zwischen Effizienz und Authentizität zu halten. Besonders in einem Umfeld, das technischer, schneller und unübersichtlicher wird.
Was bleibt und was kommt
Eines ist sicher: Die PR der Zukunft wird nicht von KI gemacht, aber wird ohne sie kaum auskommen. Strategisches Denken, Kommunikationsgefühl und ethische Verantwortung bleiben zentrale Skills. Nur werden sie unterstützt durch intelligente Themenfindung und neue Möglichkeiten der Ansprache.
Für künftige PR-Profis bedeutet das, nicht nur zu verstehen, wie KI funktioniert, sondern auch zu erkennen, wann und wo ihr Einsatz sinnvoll ist. Welche Aufgaben können an smarte Tools delegiert werden? An welchen Stellen ist das eigene Gespür unverzichtbar? Und wie lassen sich beide Elemente geschickt kombinieren, um Kommunikation wirkungsvoll zu gestalten?
Lust auf Diskussion?
Wie seht Ihr die Rolle von KI in der PR? Hilfreiches Tool oder ethische Grauzone? Schreibt es in die Kommentare – wir sind gespannt!
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