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Corporate Social Responsibility: Das Motiv ist entscheidend

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Spätestens seit dem UNICEF-Spendenskandal ist das Vertrauen der Deutschen in Spendenorganisationen getrübt. Es wird lange Zeit brauchen, bis die entstandenen Schäden repariert sind und das seit Jahren stagnierende Spendenaufkommen in Deutschland wieder einen Aufschwung erlebt. Diese Notlage machen sich einige Unternehmen der freien Wirtschaft zu Eigen. Zunehmend entdecken diese ihre soziale Seite und setzen sich unter dem Deckmantel der Corporate Social Responsibility (CSR) für soziale Belange ein.

Vom Grundsatz her eine gute Idee, wären da nicht Entwicklungen die Spießer Alfons als psychologischen Kaufzwang bezeichnet. Denn nur wenn ich das Wasser einer bestimmten Firma kaufe, sorge ich dafür, das Äthiopische Kinder nicht verdursten und die Kinderarmut in Deutschland kann ich nur bekämpfen, wenn ich meinen Handyvertrag bei dem Anbieter XY abschließe. Der Umkehrschluss hieraus lautet: Nur wenn ich kaufe, kann ich Gutes tun. Wie Spießer Alfons halte auch ich diese Entwicklung für fragwürdig. Ein Unternehmen präsentiert sich selbst als großen barmherzigen Samariter, trägt aber im Endeffekt nicht selbst zur Verbesserung der Welt bei, sondern spannt sowohl NPOs als auch den Verbraucher vor den eigenen Karren.

Das mag ideologisch und naiv klingen, aber wo bleibt der soziale Gedanke, wenn Unternehmer bei der CSR nur die eigene Kasse im Kopf klingeln hören. Natürlich bewirkt eine solche Kooperation im Idealfall eine Imagesteigerung, die auch eine Gewinnmaximierung mit sich bringt. Unternehmen sollen durchaus von ihrem soziales Engagement profitieren. Gerade als angehender PR-Berater halte ich die CSR für Gut und Wichtig. Ich würde ebenfalls mit einer solchen Partnerschaft versuchen, mein Unternehmensimage nachhaltig zu verbessern. In meine Augen wirkt eine Partnerschaft jedoch nur dann glaubwürdig, wenn das Unternehmen eigenen Schweiß, Geld und Engagement in diese Partnerschaft legt.

  1. Sina Lauer

    Hierzu folgende Internetseite, die eine Übersicht über viele Unternehmen bietet, sie sich mal mehr, mal weniger sozial engagieren. Das Internetportal wird von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zur Verfügung gestellt. Ob sich hinter manchen Projekten der soziale Gedanke versteckt – ich will es hoffen, denn auch ich möchte diesbezüglich noch naiv sein.

    CSR Germany: http://www.csrgermany.de/www/csrcms.nsf/ID/home_de

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