Mittels Crowdsourcing rekrutiert Amnesty International zurzeit die Näherinnen Deutschlands, um sich für eine für 2012 geplante Kampagne zu rüsten.
Über das Blog des Online-Shops DaWanda rief die Menschenrechtsorganisation zum gemeinsamen Basteln des „äußerst grausamen Spiels“ auf: Eine kleine Puppe inklusive Nadeln und eine Reinstech-Anleitung. Was aussieht wie eine Voodoo-Puppe ist ein Aufruf gegen die Gewalt gegen Frauen in der Welt.
Quelle: Blog.dawanda.de
Das Projekt: Nähen und sensibilisieren
Amnesty International hat die Idee zu diesem grausamen Spielzeug an die für ihre handgenähten Püppchen und Figuren bekannte DaWanda-Verkäuferin Revoluzzza herangetragen und so einen starken Multiplikator innerhalb der Community gewonnen. Über den Shop und das Blog von Revoluzzza und Amnesty kann jeder, der gerne näht, die Nähanleitung oder ein komplettes Bastelset mit den Materialien bestellen und das grausame Spiel selbst oder in der eigenen Nähgruppe herstellen. Auch die Materialien wie Garn und Stoff werden von der Onlinern gesammelt oder stammen aus Spenden von Stofffabrikanten. Die fertigen Puppen sammelt Anmesty ein und verteilt sie im neuen Jahr anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2012.
Ein durchdachtes Konzept: Eine provokante Idee, Emotionen, die Arbeitskraft und das Solidargefühl einer engagierten und untereinander im Social Web gut vernetzten Zielgruppe.
Aufmerksamkeit: Mäßig. Noch.
Bislang ist das bildstarke Projekt im Web allerdings kaum über die Näh-Blogs (z.B. Dresden-Näht) hinaus gekommen. Auf der Facebook-Seite von DaWanda ist der Aufruf zur Teilnahme unter den tausend Posts abgesoffen und auch auf dem Blog geht es rasant nach unten. Vielleicht war der Zeitpunkt ungünstig. In der vorweihnachtlichen Zeit beschäftigt man sich lieber mit harmlosen Weihnachtssocken und Rentier-Pullovern statt einer Puppe, der man Nadeln in den Unterleib sticht. Ich bin gespannt wie die Kampagne um das grausame Spiel weiter geht.