Ein kleiner Auszug aus dem Referenten-Profil zu Volker Gaßner (XING-Profil): „[…]Der Diplombiologe und Bankkaufmann ist seit dem Jahr 2000 bei Greenpeace als Campaigner und Projektleiter tätig. Er hat 2007 eine Internetstrategie für Greenpeace Deutschland entwickelt. […]“
Greenpeace gilt momentan als größter NGO Deutschlands und Volker Gaßner gibt nun einen entsprechenden Einblick in das strategische Online-Auftreten der Umweltschützer. Die „Suppe“ hatte sich Gaßner laut eigener Aussage selber eingebrockt, als er mehr Mut für Online-Medien forderte. Der Chef sagte ‚okay‘, allerdings blieb die Konzepterstellung an unserem Referenten hängen. Das war 2007.
Ein Bloggertreffen mit Bloggern wie Klaus Eck und Co. gab einige erste Einblicke in das potentielle Tätigkeitsfeld. Ein Video bei netzpolitik.org dient heute noch als Beweis dafür.
Die Befürchtung mit einer onlinelastigen Strategie würde man einen Kontrollverlust über die Außendarstellung verlieren, war zu Beginn die größte Hürde. Da Zögerer in der Regel aber nur seltenst voran kommen, wagte man den Schritt ins Web.
Mit der Erstellung von Greenpeace Blogs als Teil der Unternehmenskommunikation wurde der erste Grundstein gelegt, da man dort sämtliche Aktionen und Kampagnen bis ins Detail erklären kann. Gerade die Kampagnenblogs bieten dabei ideale Ausgangspunkte für den Dialog rund um punktuell ausgesuchte Termine wie zum Beispiel die CeBIT, um innerhalb von fünf Wochen Druck im CeBIT-Blog auf die IT-Branche ausüben zu können.
Da man sich allerdings nicht nur auf Blogs beschränken will und wollte, wurden weitere Greenpeace-eigene Formate wie beispielsweise GreenpeaceTV ins Leben gerufen, um Webfilme (News, Stories, Dokumentationen) an den Mann bringen zu können: „[…] denn wenn man erst einmal mit dem Bloggen anfängt, dann muss man die ganze Bandbreite an weiteren Angeboten bringen. […]“
Eines dieser Angebote war eine sehr humoristische Antwort auf einen Smart-Spot, der mit einer entsprechenden Greenpeace-Version erst richtig zur Geltung kam. Uwe Knaus, übrigens ebenfalls im Publikum anwesend, meinte, man hätte den Greenpeace-Spot schon nach gerade mal 15 (!) Klicks bei YouTube auf dem Schirm gehabt. Aber anstatt pickiert aufeinander rumzuhacken, hat man sich mehr oder weniger zusammengetan.
Ein weiteres recht aktuelles Beispiel: die „Umweltschutz-Aktion“ von Vattenfall, einem nachgewiesen nicht sehr umweltfreundlichen Unternehmen, die von Greenpeace gehijacked wurde, um die Scheinheiligkeit Vattenfaals aufzudecken. Klaus Eck, der schon mehrmals erwähnt wurde, berichtete hier und darüber.
Für Greenpeace eine willkommene PR-Aktion mit ungeahnten Ausläufern, da man in dieser Zeit keinen Artikel in den (Print-)Medien fand, in dem nicht Vattenfall und Greenpeace im selben Atemzug erwähnt wurden.
Mit der Nutzung von Twitter und weiteren Communities will man das eigene Campaigning voran treiben, um selbst dann Nutzer und Mitglieder auftreiben zu können, die sich nicht direkt mit einer fixen Mitgliedschaft binden wollen.
Gaßner: „Wir setzen im Kampagnenbereich ganz eindeutig auf Communities.“