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Warum sich Flattr nun auch für NGOs lohnt

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Vor ein paar Monaten habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Flattr zum Fundraising einsetzen könnten. Gesine Gernand von Amnesty International und Volker Gassner von Greenpeace sahen damals verschiedene Probleme, Knackpunkt war letztlich das Flattr-Prinzip: Nutzer können nur von Flattr profitieren, wenn sie selbst Gelder verteilen. Volker Gaßner, Teamleiter Presse, Recherche und Neue Medien von Greenpeace, sagte dazu: „Unsere Spenden müssen wir satzungsgemäß anlegen und können sie nicht einfach weiterspenden.“

Dieses Problem hat sich erledigt. Flattr wartet zum Jahreswechsel mit einigen neuen Features auf. So ist es für NGOs nun möglich, ohne den Zwang selbst flattern zu müssen, an dem Social-Payment-Dienst teilzunehmen, wie Unternehmensleiter Linus Olsson bestätigt: „Aktuell müssen uns NGOs nur ein paar Informationen über die Organisation schicken, um als User gesondert gekennzeichnet zu werden. Über genaue Anforderungen beraten wir intern noch. Gebühren werden für sie aber auf jeden Fall nicht fällig.“

Besonders interessant dürfte in diesem Zusammenhang eine weitere Neuerung sein, die Linus Neumann vergangene Woche bei netzpolitik zusammengefasst hat: Über einen Spendenbutton können User Beträge ab zwei Euro direkt verteilen, ohne dass es vom monatlichen Flattr-Guthaben abgezogen wird.

Gemeinnützige Organisationen können darüberhinaus auch von indirekten Spenden profitieren. Wenn Nutzer am Ende des Monats nichts „geflattert“ haben, überweist Flattr den Betrag zu jeweils gleichen Teilen automatisch an zurzeit fünf Organisationen. Mit welchen Beträgen diese rechnen können, ist noch nicht abzusehen: „Sobald wir Zahlen haben und die Zeit dafür finden, werden wir sie aber veröffentlichen“, sagt Olsson.

Zu den fünf Organisationen gehören aktuell die Ärzte ohne Grenzen, das Rote Kreuz, The Blood Cancer Associasion (unterstützt Forschung und Entwicklung der Hämatologie), Projekt Aware (unterstützt Schutz der Unterwasserwelt) und Sea Shepherd Conservation Society („militante Umweltschutzorganisation“).