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Social Network: Mitarbeiter mischen mit

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Ob Facebook, Twitter, Youtube oder Webblogs – Mitarbeiter publizieren alles Mögliche im Netz. Es wird gestänkert, gelästert und geklagt, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein. Weder für sich, noch für das Unternehmen. Die Außenkommunikation von Unternehmen beschränkt sich somit mittlerweile nicht nur auf den Versand von Pressemitteilungen, sondern auch über Einträge von Mitarbeitern in so genannten sozialen Netzwerken. Das PR-Magazin betitelte dies in ihrer Juni-Ausgabe als „Die innere Gefahr“.

Ein Blick hinter die Kulissen
Als innere Gefahr erwiesen sich so auch zwei Mitarbeiter der Pizzakette Domino’s in den USA. Die beiden Angestellten Kristy und Michael filmten sich im April diesen Jahres bei der Arbeit und stellten das Video auf Youtube ein. Prinzipiell nichts Verwerfliches, mal einen Blick hinter die Kulissen zu erlangen. Doch was die beiden zeigten, war schlicht und ergreifend ekelhaft: Einmal nieste Michael auf den Teig, ein andermal steckte er sich ein Stück Käse in die Nase und belegte damit anschließend ein Sandwich.

Für die beiden folgte bereits am nächsten Tag die Ernüchterung. Sie wurden entlassen und von der Polizei verhaftet. Keiner der beiden ahnte, welch massive Auswirkungen das Video für sie haben würde. Als Kristy drei Tage später das Video entfernte, hatten es bereits über eine Millionen Menschen gesehen. Tagelang war es das Thema in den Medien. Fernsehsender, wie WSOC-TV, berichteten darüber und zeigten einige Ausschnitte aus dem Ekelfilm. Der Imageschaden für das Unternehmen – immens.

Nur Risiko oder auch Chance?
Das Beispiel der Pizzakette beleuchtet zwar nur die Risiken von Social Media, zeigt aber vor allem, was für eine wichtige Position Mitarbeiter als „Unternehmensbotschafter“ einnehmen – vor allem in Zeiten von Social Networking. Unternehmen sollten diesen Trend vor allem als Chance begreifen. Mit Hilfe ihrer Mitarbeiter können sie ihr Unternehmen vielen Kunden nahe bringen und damit ihr Image verbessern.

Der richtige Umgang
Beispielhaft geht IBM mit diesem Thema um. Bereits 2005 hat sich das Unternehmen bewusst gemacht, was für einen hohen Stellenwert die Mitarbeiter für die Reputation des Unternehmens einnehmen und dazu eine Social Network Guideline für ihre Mitarbeiter verfasst.

Hier einige Punkte daraus:

  • Gehen Sie mit publizierten Inhalten im Web gewissenhaft um, denn sie werden noch lange öffentlich sein. Schützen Sie ihre Privatsphäre.
  • Vermeiden Sie Beleidigungen, Flüche oder sonstige diffamierenden Äußerungen, die an ihrem Arbeitsplatz ebenfalls inakzeptabel wären.
  • Identifizieren Sie sich mit eigenem Namen und schreiben Sie in der ersten Person. Verdeutlichen Sie, dass es sich bei dem Inhalt um Ihre eigene Meinung handelt und Sie nicht für das Unternehmen sprechen.

Fazit:
Kontrolle verlieren die Unternehmen nur, wenn sie den Trend des Social Networking ignorieren. Den Mitarbeitern muss bewusst gemacht werden, dass ihre Äußerungen im Netz nicht privat sind, sondern in der Öffentlichkeit stattfinden. Aufgabe der Unternehmen ist es, dem Beispiel von IBM zu folgen, Richtlinien zu formulieren und mit den Mitarbeitern quasi Hand in Hand zu gehen. Denn ein Verbot hilft nichts und ein Unternehmen verspielt sich dadurch den Imageaufbau und den Zugewinn in der Krisenprävention.

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