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PR-Kampagne im Allgäu

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Nicht Berlin, Frankfurt, Köln, Hamburg oder München ist als erste Stadt in Deutschland bei Google Street View zu sehen. Nein, eine kleine Gemeinde im schönen Allgäu zeigt es den Großen: Oberstaufen.

Den Machern der PR-Kampagne ist es gelungen in den letzten drei Tagen ein gewaltiges Medienecho in Deutschland hervorzurufen: Ob Spiegel-Online, T-Online, Süddeutsche Zeitung oder Bild – alle berichteten über die Premiere des neuen Google-Dienstes. Kostenlos natürlich.

Aber der Erfolg von Oberstaufen ist kein Zufall. Analysiert man die Social Media Aktivitäten der kleinen 7000 Seelengemeinde ist schnell zu erkennen: Hier gibt es eine Strategie. Ob auf Facebook, Twitter oder die Einbindung der diversen Bookmark-Dienste wie zum Beispiel Delicious. Oberstaufen kommuniziert im Internet und das richtig gut.

So wird auf Facebook schnell auf Nutzerfragen geantwortet, inklusive dem passenden Link zum Veranstaltungskalender. Außerdem sind auf der Seite Videos, Fotoalben, Veranstaltungstermine oder die Quartiersuche zu finden. Auf der Kampagnenseite „Du bist Oberstaufen“ können Gäste und Einheimische in einem Video beschreiben, warum sie den Ort lieben. Auch auf Twitter macht die kleine Allgäugemeinde eine gute Figur. Tweets zu Live-Übertragungen, direkte Kommunikation mit anderen Usern und das einhalten der Social Media „Spielregeln“ machen sich bezahlt: Zu Zeit hat Oberstaufen 689 Follower und folgt selbst 282 Usern (54 gelistet). Zum Vergleich: Die hessische Stadt Kassel hat rund 190.000 Einwohner – etwa 27-mal so viel wie Oberstaufen. Dagegen findet bei Kassel auf Twitter keine dialogorientierte Kommunikation statt. Lediglich Facebook-Posts werden mit dem entsprechenden Link eins zu eins übernommen. Die Stadt Kassel folgt selbst nur einem anderen User (dem Zukunftsbüro Kassel) und hat 633 Follower.  

Aber zurück zu Oberstaufen. Durch die vielen Social Media Aktivitäten ist nicht verwunderlich, dass die Bewerbung Oberstaufens bei Google um den Start für Google Street View auch im Netz begann. Auf der Fan-Seite Oberstaufens veröffentlichten die PR-Strategen der Gemeinde das Bild einer Torte mit der Aufschrift „Street View – Willkommen in Oberstaufen“. So wurde Google auf Oberstaufen aufmerksam und wählte die kleine Gemeinde als Ort für seinen Deutschland-Startschuss aus.

Kleinere Peinlichkeiten konnten aber auch die PR-Macher von Oberstaufen nicht verhindern. So zeigte der Kölner Express ein Bild mit einer offenen Dixi Toilette in Oberstaufen mit der Überschrift: „Wer hat denn hier die Klo-Tür offen gelassen?“. Bis jetzt haben die PR-Macher Oberstaufens nicht darauf reagiert – dies ist wohl auch die richtige Reaktion.

Ist zu vermuten, dass in manchen Citymarketing Büros in Deutschland in den letzten Tagen neidische Blicke in Richtung Oberstaufen gefallen sind – und sei es nur per Google Street View. 

Die ganze Kampagne kann man natürlich sowohl als PR als auch als Citymarketing bezeichnen. Bei der Außendarstellung von Städten und Gemeinden sollten PR und Marketing selbstverständlich „Hand in Hand“ agieren.

  1. wir isnd stolz auf unsere tollen nachbarn =)

    gruss,
    steffi

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