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Nimmt KI im PR-Job wirklich Arbeitsplätze weg?

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Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern zunehmend präsent in der PR. Besonders in Großunternehmen, wo Kommunikationsprozesse komplex und vielschichtig sind, sorgt sie für spürbare Veränderung im Arbeitsalltag.

Viele sehen darin eine wertvolle Unterstützung, doch gleichzeitig wächst die Unsicherheit. Werden KI-Tools den Job von PR-Profis erleichtern oder vielleicht sogar überflüssig machen?

Effizienter und flexibler arbeiten – auch in großen Teams

Grafik mit einer Person, die einen Laptop vor sich hat. Ein Diagramm zeigt: Verschiedene Eingaben fließen in KI ein und münden in Texten und Mails.

In größeren PR-Abteilungen sind die Abläufe oft mehrstufig: Vom Planen und Abstimmen bis hin zur Umsetzung von Kampagnen und der Bewältigung von Krisensituationen. All das gehört zum Alltag dazu. KI-Tools wie Microsoft Copilot oder Jasper.ai unterstützen, indem sie repetitive Aufgaben übernehmen. Sie können das Erstellen von Berichten oder das Zusammenfassen von Meetings und auch die Automatisierung von E-Mails erleichtern. 


Ein konkretes Beispiel: Nach einer spontanen Krisensitzung unterstützt Microsoft 365 Copilot das PR-Team, indem es die Besprechung zusammenfasst, erste Textentwürfe für ein Pressestatement erstellt und interne Updates formuliert. So bleibt mehr Zeit für strategische Entscheidungen, während Routineaufgaben effizient automatisiert werden. 


Gleichzeitig können die Tools auf die speziellen Bedürfnisse und Themenbereiche der Abteilungen angepasst werden. Unter anderem können sie in bestehende Systeme integriert werden und somit Prozesse zentral steuern.

Ich habe Perplexity AI gebeten, die Richtlinie zum European Accessibility Act in den wesentlichen Punkten zusammenzufassen. Dafür konnte ich einen Link zu der Quelle einfügen.

Perplexity-Screenshot mit Chat zu einem Link, der den European Accessibility Act betrifft

Barrierefreiheit ist mehr als eine Pflicht

Barrierefreiheit im Netz ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben (zum Beispiel durch den European Accessibility Act), sondern auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Besonders bei vielfältigen Zielgruppen stoßen digitale Angebote schnell an Grenzen in der Nutzerfreundlichkeit. KI-Tools wie Eye-Able oder UserWay helfen, Dokumente und Websites barrierefreier zu machen. Sie sind jedoch kein Ersatz für vollständige Barrierefreiheit.

Das Menü von UserWay (Foto: UserWay)

Einmal installiert, erkennt das Tool automatisch fehlende Alt-Texte, passt Farbkontraste an und macht die Seite komplett per Tastatur bedienbar. Es wird eine Leiste hinzugefügt, mit der Nutzer*innen Schriftgröße und Zeilenabstand anpassen können.

Auf dem Bild links sieht man einen Teil der Funktionen von dem Tool „UserWay“.

Auch Chatbots können barrierefreie Kommunikation erleichtern, sie geben leicht verständliche Antworten und passen Inhalte an individuelle Bedürfnisse an. Das steigert nicht nur die Reichweite, sondern verbessert auch das Image, denn wer Verantwortung übernimmt, punktet auch bei Kunden und Mitarbeitenden.

Wichtiger als beispielsweise eine Vorlesefunktion sind jedoch gut strukturierte Seiten und präzise Bildbeschreibungen. Nur so können Screenreader Inhalte wirklich verständlich wiedergeben.

Recherche? Heute mit KI statt nur Google

Eine präzise und schnelle Informationsbeschaffung ist für PR-Teams essentiell, besonders, wenn es um internationale Märkte und Zielgruppen geht. Herkömmliche Suchmaschinen liefern oft unstrukturierte Treffer. KI-basierte Tools wie Perplexity AI oder der Microsoft Copilot Chatbot bündeln Informationen gezielt und liefern passgenaue Ergebnisse aus verschiedensten Quellen weltweit.


Wenn ein internationales PR-Team beispielsweise den European Accessibility Act (EAA) aufbereiten will, reicht eine Eingabe bei Perplexity AI: „Bitte die wichtigsten Bestimmungen und Umsetzungsfristen des European Accessibility Act zusammenfassen.“

Innerhalb von Sekunden erstellt das Tool eine Übersicht zu: 

  • Den Kernzielen (Barrierefreiheit digitaler Produkte und Dienstleistungen)
  • Den betroffenen Branchen (E-Commerce, Nahverkehr, öffentliche Verwaltung)
  • Wichtigen Fristen (Stichtage für technische Vorgaben und Berichtspflichten)

So können Kommunikationsverantwortliche Trends und Krisen schneller erkennen und Inhalte gezielter auf unterschiedliche Märkte zuschneiden. Gerade in Unternehmen, die global agieren, ist dies ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Werden Jobs durch KI überflüssig? Ein genauer Blick

Viele sorgen sich: Wird KI Jobs im PR übernehmen? Die Antwort ist komplex: Automatisierung trifft vor allem wiederkehrende Tätigkeiten, wie beispielsweise die klassische Medienbeobachtung oder die umfassende Recherche über aktuelle Themen und Trends. In großen Unternehmen können deshalb einige Stellen wegfallen oder sich verändern. Gleichzeitig entstehen neue Rollen, etwa für die Steuerung der KI-Systeme, Datenanalyse oder inklusive Kommunikation.

Menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, Empathie und strategisches Denken bleiben dennoch gefragt. Wer sich mit KI anfreundet und bereit ist, dazuzulernen, hat gute Chancen, auch in Zukunft im Team eine wichtige Rolle zu spielen.

Was Konzerne jetzt tun können:

  • Flexible KI-Lösungen wählen, die sich gut in bestehende Systeme integrieren und mitwachsen können.
  • Barrierefreiheit ernstnehmen, KI gezielt einsetzen, aber auch menschliches Feedback einbeziehen.
  • Übergreifend arbeiten: PR, IT, Recht und Inklusionsbeauftragte sollten eng zusammenarbeiten.
  • Weiterbildung fördern: KI-Kompetenz, ethische Fragen und Datenanalyse gehören auf die Agenda.

Empfehlenswerte Tools

Microsoft Copilot: Unterstützt bei der Automatisierung von Office-Workflows und fördert die Zusammenarbeit in verteilten Teams.
Perplexity AI:Bietet zielgerichtete, KI-gestützte Recherche auch in globalen Kontexten.
Eye-Able & UserWay:Helfen bei der barrierefreien Gestaltung von Dokumenten und Websites.
Jasper.ai & Blaze.ai:Unterstützen bei der Textproduktion und Automatisierung.
Brandwatch & Meltwater:Bietet umfangreiche Social Media Analysen und Monitoring.

Fazit: KI verändert den PR-Alltag grundlegend! Sie macht Abläufe effizienter, Recherche präziser und Kommunikation zielgerichteter. Für Großunternehmen und Konzerne bedeutet das nicht nur Optimierungspotenziale, sondern auch einen tiefgreifenden Wandel bei Rollen und Aufgaben. Neue Berufsbilder entstehen, während sich klassische Profile weiterentwickeln. Wichtig ist es, KI strategisch zu integrieren sowie für eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden zu sorgen. Als Ergebnis sichert man sich eine führende Position in der sich wandelnden PR-Landschaft von morgen.


Was ist Eure Meinung zu dem Thema? Verratet sie mir in den Kommentaren.

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Dieser Blogbeitrag greift inhaltlich auf zentrale Aspekte des 2025 erschienenen Buchs Content Creation mit Künstlicher Intelligenz von Rafael Bujotzek zurück.

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