Bald ist das Fest der Liebe, da passt es jetzt zur Weihnachtszeit etwas Soziales zu tun. Jeder hat sie, jeder benutzt sie und sie sind nicht mehr wegzudenken: die Apps. Wieso also nicht ganz einfach per App Gutes tun und das ohne dabei sein eigenes Geld zu investieren?
Heutzutage kann man schon bequem per Smartphone spenden und muss dafür noch nicht einmal sein eigenes Geld ausgeben oder sogar Zeit investieren, denn sein Smartphone für Gutes zu nutzen ist ganz einfach.
Immer mehr Startups und Unternehmen machen es sich als Aufgabe, Spenden oder einen guten Zweck in einem App-Format zugänglicher zu machen.
Haus entrümpeln für den guten Zweck
SWOP heißt die erste Flohmarkt App, bei der 100 % des Erlöses in einen guten Zweck fließt. Die SWOP-App ist ein Preisträger mit „Ausgezeichneten Orten 2015“ der Initiative Deutschland – Land der Ideen. In dieser kostenlosen App werden Gegenstände ganz einfach zu Geldspenden. Jeder, der in seinem Haushalt ungenutzte Gegenstände herumliegen hat, kann diese App zu nutzen kommen. SWOP sieht großes Potenzial für Spenden in diesem Format. Laut einer eBay Studie (2015) lagern tatsächlich über 100 Milliarden Euro an ungenutzten Gegenständen in Haushalten herum. Im Januar 2014 wurde die App veröffentlicht und bereits nach drei Monaten kamen, trotz anfangs weniger User, 600 Euro an Geldspenden zusammen.
SWOP hebt sich von anderen Flohmarkt-Apps ab, indem der Käufer der Gegenstände entscheidet, wie viel er spenden will. Es wird das allseits bekannte Flohmarkt-Prinzip mit sozialen Gedanken verknüpft. Nutzer des digitalen Flohmarkts können neben dem Verkauf natürlich auch Gegenstände selber kaufen und somit denselben Effekt für zahlreiche gemeinnützige Organisationen bewirken.
Stell dir vor, du gehst Joggen und rettest dabei die Welt
So heißt es bei der App „movingtwice“, einem Startup aus der Schweiz, die sich Läufer und Sportbegeisterte als ihre Zielgruppe ausgesucht haben.
In ihrer App wird ein anderes Konzept als bei SWOP verfolgt. Nutzer laden sich die kostenlose App auf ihr Smartphone und wählen dann ein Hilfsprojekt aus, welches sie unterstützen wollen. Hierbei kann man selber aus vielen Organisationen wählen. Eine Organisation ist die Stiftung Rechnen, welche von der Comdirect Bank AG gegründet wurde.
User Experience
Ich habe mir selber ein Bild von dieser App gemacht und diese getestet. Für mich persönlich, ist Movingtwice sehr leicht zu bedienen und gut strukturiert. Neben der Kilometer Anzahl werden Daten angezeigt, wie Geschwindigkeit, Dauer, Kcal Verbrauch und die Summe, die letztendlich gespendet wird.
Zunächst kann man entscheiden, mit welcher Organisation man laufen möchte. Ich habe hierbei angegeben, mit der Carls Stiftung zu laufen. Mit jedem gelaufenen Kilometer werden 10 Cent gespendet. Schlussendlich wird bei Movingtwice aus jeder Joggingrunde ein Spendenlauf.
Ich habe mir mal einen Spaß erlaubt und die App (als Beifahrer) während einer Autofahrt laufen gelassen, um zu sehen, ob sich die App austricksen lässt. Leider ging das nicht, da diese abgefahrene Strecke nicht gewertet wurde. Zusätzlich kam noch eine Meldung: siehe Bild.
Spendenapps als Werbeplattform
Nicht alle Charity-Apps haben große Hilfsorganisationen, wie z. B. die UN hinter sich und finanzieren sich deshalb über Investoren. Diese nutzen die App um Werbung zu schalten, wie es auch einst bei der Spendenapp „Smoost“ war. Nutzer sammelten Geld, indem Sie auf Werbebanner geklickt haben. Für jeden Klick bezahlten die Werbepartner Geld in Smoost. Pro Klick eines jeden Nutzers wurden etwa 5 Cent für ein Wunschprojekt gespendet. Grade für Unternehmen sind solche Werbeplattformen interessant, da der Umsatz über Display-Werbung stetig wächst. Schließlich entsteht ein Zusammenspiel zwischen Investoren und der Hilfsbereitschaft des Nutzers.
Vor einigen Wochen wurde das Konzept von Smoost umgeworfen, da es einige Probleme gab, wie z. B. mit dem zentralen Prospektvermittler. Die Spenden laufen jetzt nicht mehr über Werbung und Prospekte, sondern über die Ladung des Handyakkus. Smoost sammelt und vermarktet sozusagen die ungenutzte Rechenleistung eines Smartphones.
Des Weiteren muss man sich nicht mehr registrieren oder Daten freigeben als Nutzer. Zudem geht die App international, weswegen von Euro auf den Dollar gewechselt wurde. Gleich bleibt auf jeden Fall, dass man kostenlos über die App helfen kann.
Daten für den guten Zweck
So lautet die Devise bei der App „Evergiving“. Das Startup aus Berlin hat sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, kein Geld aus eigener Tasche zu benutzen, sondern zusätzlich als Nutzer auch keine Zeit investieren zu müssen. Wie das funktionieren soll, ist einfach: Alles, was man dafür tun muss ist die App herunterladen. Bisher ist die App nur in Google Play erhältlich, allerdings wird bereits an einer Version für den App-Store gearbeitet.
Evergiving finanziert sich und die Spenden über das Sammeln relevanter mobiler Daten zu Marktforschungszwecken. Darunter fallen beispielsweise Daten, wie der Standort. Das Konzept von Evergiving ist es auf besonders bequeme Art den Nutzer zu animieren, seine App für einen guten Zweck herunterzuladen. Folglich entsteht eine Win-win Situation. Der ein oder andere wird sich hierbei Gedanken um seine Daten und Privatsphäre machen. Evergiving garantiert, dass diese streng anonym gehalten und keine persönlichen Daten an andere weiter gegeben werden.
Tech for Good
Charity Apps auf dem Smartphone sind ein tolles Mittel, um die Welt, ohne enormen finanziellen und zeitlichen Aufwand, etwas besser zu machen. Somit lässt sich mit Technik (Apps) gesellschaftliche Anliegen sichtbar machen und verbessern. Jeder der bisher dachte, man könne nur mit eigenen finanziellen Mitteln spenden, wird spätestens jetzt vom Gegenteil überzeugt sein.