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Lebenslanges Abo: Mit Bunnies gegen die Krise

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Die Zeiten sind hart – für alle. Insbesondere aber für Printmedien, die sich neben der Wirtschaftskrise im Allgemeinen noch länger gegen wegbrechende Werbeeinnahmen im Besonderen behaupten müssen. Um den Überlebenskampf zu bestehen, gehen die Verlage ungewöhnliche Wege. Einen der ungewöhnlichsten PR-Gags hat jetzt jedoch der deutsche Verlag Hubert Burda Media auf den Tisch gelegt: Ein lebenslanges Abo des (natürlich ausschließlich für seine qualitativ hochwertigen Interviews bekannten) Männer- und Lifestylemagazins „Playboy„.

Wer nicht nur beim Anblick des Centerfold gedanklich blank zieht, sondern auch seine Brieftasche von Überschüssigem befreien mag, der ist laut Burda mit einer einmaligen Zahlung von EUR 499,99 dabei. Rechnerisch gesehen ein für mehr als treue Kunden nicht zu verachtendes Angebot, hätte sich der genannten Betrag doch schon nach umgerechnet achteinhalb Jahren (oder auch 102 Playmates des Monats) wieder amortisiert.

Mit den Playboy-Bunnies also gegen die Krise? Bei Burda scheint man damit keine Probleme zu haben. Man wolle „zum einen mit dem durchaus attraktiven Angebot“ natürlich die treuesten Leser ansprechen und „zum anderen aber auch ein Statement in Zeiten der Krise setzen“, sagt Carina Rey, stellvertretende Verlagsleiterin und Leitung der Marken-Kommunikation. Andere mögen sich denken, dass das mediale Sprichwort „sex sells“ wohl nie zutreffender gewesen sein dürfte.

Wie nötig dieses Köderangebot allerdings ist, lässt sich an den Verkaufszahlen ablesen. Lagen diese im vierten Quartal 2007 noch bei über 306.000 verkauften Ausgaben pro Monat, waren es im ersten Quartal 2009 nur noch knapp 252.000 Hefte, was einen Einbruch um knapp 17 Prozent bedeutet.

Im Übrigen ist diese Art der Promotion auch nicht sonderlich neu. Schon in den 1970ern hatte das seit 1953 bestehende US-Pendant mit einer ähnlichen Aktion auf sich aufmerksam gemacht.

Um sich nun von der aufgewärmten Idee ein wenig abzusetzen, hat man sich in München dennoch ein kleines Schmankerl für die ersten zehn lebenslänglichen Abonnenten einfallen lassen: Sie würden ihre erste Ausgabe von einem waschechten Playmate geliefert bekommen. Wie viel diese bei ihrer Lieferung an hätten ist allerdings nicht überliefert…