Der von der Finanzkrise angeschlagene Autobauer aus Rüsselsheim veröffentlicht auf seiner Website eine Mischung aus Erfolgsmeldung und Beschwichtigung. Ein vom Vorsitzenden der Geschäftsführung und Gesamtbetriebsratsvorsitzenden unterschriebener Brief klärt gleichzeitig über die Markteinführung eines neuen Modells und die finanzielle Lage des Unternehmens auf. Und das nicht ohne auf die aktuelle Diskussion über eine staatliche Bürgschaft, die in höchsten politischen Gremien stattfindet, hinzuweisen.
Ist das die richtige Art Krisenkommunikation zu betreiben? Einerseits Werbung und die Aufforderung sich bei einem Opel Partner blicken zu lassen und andererseits negativ besetzte Unternehmensthemen, die in letzter Zeit immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Besser als gar keine Kommunikation, aber irgendwie passt es nicht zusammen, oder doch? Was meint ihr?
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naja. Man könnte ja meinen: Immerhin Kommunikation. Das allein hat ja schon fast eine Auszeichnung verdient. Ich finde es gut, dass Opel versucht offen darüber zu sprechen und vorallem auch für die Bürgschaft zu werben (letztens in einer Umfrage wohl über 50% der Bevölkerung gegen die Bürgschaft). Das mit der Insignia-Einführung zu verknüpfen ist vermutlich Geschmackssache, aber ich frage mich auch, wer das überhaupt liest. Die meisten werden einfach nur die tolle Werbung im TV sehen und gut ist.
Ich würde sagen soweit eigentlich gelunge Kommunikation, abgesehen von den letzten Sätzen, dass man doch zum Autohändler gehen soll. Das passt da m.E. nun gar nicht mehr rein… die Leute die mehr von dem neuen Auto wissen wollen gehen von allein und die, die es nicht interessiert, interessiert da auch nicht die Aufforderung im letzten Satz… Aber es kann ja nicht alles perfekt sein 🙂
Beste Grüße aus Berlin,.
Chris
In der Vergangenheit wurde oft moniert, wenn Unternehmen ihre Werbung in der Krise einfach unverändert weiterlaufen ließen (z.B. die Banken in der Finanzkrise). Das hat Opel anders gemacht. Man kann auch die beiden Themen (Bürgschaft und Insignia) verknüpfen. Aber das ginge wahrscheinlich eleganter. Vielleicht in etwa so (sinngemäß, bitte nicht wörtlich nehmen): Verehrte Kunden, Sie haben sicher von der Staatsbürgschaft von Opel gelesen. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall des Falles. Ansonsten ist Opel kerngesund. Das sehen Sie auch an unseren Autos. Die sind nämlich toll und schön und was sonst noch alles, überzeugen Sie sich selbst…
Dann wäre diese Bleiwüste von Anzeige kürzer und auch besser zu lesen.
Viele Grüße aus Wiesbaden, Thomas
Ich denke auch, dass Opel die ganze Geschichte um einiges eleganter hätte angehen können. Zumal ich bezweifle, dass sich potenzielle Käufer von einer so „plumpen“ Aufforderung wirklich beeindrucken lassen.
Dennoch finde ich es gut, dass Opel ihre Kunden aufklären will; ihnen erklären will, was die Bürgschaft der Bundesregierung für den Betrieb bedeutet. Damit ist Opel ein Schritt weiter als einige Finanzinstitute, auf deren Seiten man vergeblich nach einer solchen Erklärung sucht.
Genauso sehe ich das auch: nicht elegant gelöst, aber der Versuch zählt!