Online-Marketing der Zukunft
Was in den 80ern noch undenkbar war, ist nun schon teilweise Realität. Generationen waren von dem Können des futuristischen Autos K.I.T.T. aus Knight Rider fasziniert. Heutzutage könnte man mit den Fähigkeiten eines Autos keine 90 Episoden mehr füllen und die Zuschauer begeistern, denn das Internet of Things ist mittlerweile Alltag geworden und in die Garagen und Häuser eingezogen. Und IoT kann mehr, als nur das Licht anmachen. Daraus ergeben sich auch für das Marketing ganz neue Aufgabenfelder.

IoT ist unsere Zukunft
Die Entwickler großer Konzerne tüfteln an neuen Ideen, denn Trendforscher, Unternehmen und Agenturen sind sich über das riesige Potential des Internet of Things einig. Die Entwicklung ist rasant, so soll es bis 2020 ca. 20 Milliarden vernetzte „Things“ geben.
Um Entwicklungen in den Bereichen vernetzte Mobilität, -Industrie, -Energiesysteme und -Gebäude voranzutreiben, sucht Bosch 14.000 Akademiker. So möchte man optimal auf die neuen Anforderungen des IoTs vorbereitet sein.
Auch Marketingexperten sollten gerüstet sein… doch wie?
Wichtig ist es die neuesten Entwicklungen zu verfolgen. Es gibt kein Schema F für IoT-Marketing. Neue Ideen kann man nur entwickeln, wenn man über die neuesten Trends Bescheid weiß. Die Stärke des Internet of Things sind Verknüpfungen, deshalb sollte man nie den Blick für das große Ganze verlieren, auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit dem eigenen Thema zu tun hat. Wer selbst mit technischen Neuerungen arbeitet, kann sich besser in die Zielgruppe hineinversetzen, denn natürlich ist diese mal wieder der Schlüssel zum Erfolg. Wenn es ihr nicht gefällt oder sie nicht erreich wird, dann helfen auch die besten Ideen nichts.
Doch welche neuen Möglichkeiten bietet das IoT und wie könnte IoT Marketing konkret aussehen?
Neue Infos über die Zielgruppe
Die vernetzten Dinge sammeln nicht nur untereinander Informationen, sondern natürlich auch über ihre Nutzer. Damit ist es noch präziser möglich die Zielgruppe kennenzulernen und zu erforschen.
Dabei können die vernetzten Dinge auch konkrete Produkte, wie zum Beispiel eine Getränkeflasche sein. Diese können direkt mit dem Konsumenten kommunizieren und ihm bei Kaufentscheidungen helfen, Hintergrundinformationen liefern oder Tipps zur Zubereitung von Cocktails zu geben. Das Unternehmen erhält dann wiederum neue Informationen über seine Kunden.
Diesen Ansatz testete schon 2015 der Getränkehersteller Diageo mit seiner smarten Flasche Johnnie Walker Blue Label.
Insbesondere das vernetzte und selbstfahrende Auto erhitzt bei uns in Deutschland ganz besonders die Gemüter. Bis 2030 sollen Autos schon alleine Einkäufe vom Supermarkt abholen können. Was die skeptischen Deutschen überzeugen wird, werden wir sehen. Doch mit vernetzten Autos sind eine Vielzahl von neuen Anwendungen möglich.
Entspannte Pause auf einer langen Fahrt
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit ihrem Auto auf einer unbekannten Route und natürlich hat man zwischendurch Hunger oder Durst und muss vielleicht auch mal auf die Toilette. Doch die bekannten Raststätten-Angebote locken die potentiellen Kunden nicht freiwillig von der Autobahn. Oder freuen Sie sich auf kulinarischen Köstlichkeiten a la verwässerter Bockwurst?!
Das smarte und vernetzte Auto könnte Ihnen jedoch helfen das beste indische Restaurant in nur 2 Minuten von der nächsten Abfahrt entfernt zu finden. Damit Sie keine Zeit verlieren, kennt das Auto das aktuelle Tagesangebot und bestellt Ihnen schon das Essen ihrer Wahl im Voraus. So habe Sie die Möglichkeit eine entspannte kurze Pause zu machen, ohne diese gestresst in einer Schlange der Raststätte verbringen zu müssen.
Navis zeigen zwar schon lange wo sich der nächste Burger King, McDonalds oder Subway befindet, doch mit Hilfe vernetzter Autos wird es auch möglich, Kunden mit Angeboten von der Autobahn direkt ins Restaurant zu locken.
Nachbestellen vergessen? – Kein Problem
Der Lieblingslippenstift, die Bodylotion oder die Rasierklingen sind leer? Auch dabei können vernetzte Produkte helfen. Durch einfache und direkte Bestellvorgänge ist es möglich, die Kunden noch stärker an eine Marke zu binden. Schon vor zwei Jahren entwickelte der Rasierklingenhersteller Gillette seine Gillette-Box. Damit ist es möglich, Rasierklingen direkt per Knopfdruck zu bestellen. Leider funktioniert es in der Praxis, aufgrund mehrerer zu bestätigender E-Mails und komplizierter Einrichtung, noch nicht perfekt, aber die Idee hat Potential. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Amazon mit seinen Dash Buttons. Zwar sind diese nicht in das Produkt integriert, aber es ist den Kunden möglich Verbrauchsartikel auf Knopfdruck nachzubestellen. Auch für Kosmetik oder Lebensmittelhersteller wären vernetzte Behälter, die Produkte per Knopfdruck verkaufen können ein mögliches Geschäftsfeld.

Riesige Daten, riesige Herausforderungen
Zukunftsmusik ist das Internet der Dinge nicht mehr, doch wo die Reise hingeht, können wir auch noch nicht vorhersagen. Wie bei allen Innovationen entscheiden die Konsumenten was sich durchsetzt und Erfolg hat. Aber eins ist sicher: So nah ist das Marketing noch nie an den Konsumenten gekommen.
Die vernetzten Geräte sammeln Unmengen von Daten über ihre Nutzer und schaffen so die Möglichkeit die Kunden noch individualisierter anzusprechen. Es wird möglich die Interaktion des Kunden mit dem Produkt zu überwachen und zu verstehen. Dadurch können Produkte noch genauer auf die Kundenbedürfnisse angepasst werden.
Allerdings müssen diese Daten ausgewertet werden. Daher sind weiterentwickelte Big Data-Lösungen notwendig. Doch gerade der Kunde muss überzeugt werden. Eine große Herausforderung ist Vertrauen gegenüber der Technik und dem Unternehmen zu schaffen. Übertreiben sollten Unternehmen die “Überwachung” jedoch nicht, denn sonst fühlen sich die Kunden schnell bespitzelt. Dazu ist eine ausgeklügelte PR-Strategie notwendig. Wichtig ist, dass vor allem der Kundennutzen in den Vordergrund gestellt wird, sonst werden es Produkte im Wohnzimmer des Kunden schwer haben. Wenn dies gelingt, ergibt sich automatisch eine hohe Bindung zum Produkt und dadurch einen großen Nutzen für das Unternehmen.
Die Kommunikation zwischen unseren Geräten funktioniert schon fast so gut, wie bei Michael Knight und seinem K.I.T.T., jedoch wird sich der dadurch ergebende Nutzen in der Breite noch zeigen müssen.