
(Foto: Ramsey Mohsen, Creative Commons)
Wieder einmal ruft Facebook die Datenschützer auf den Plan. Grund diesmal: eine neue Suchfunktion. Mark Zuckerberg stellte vergangenen Dienstag eine neue Suchmaske vor, die erlaubt Nutzerdaten zu filtern. Der User soll nun seine Freunde nach bestimmten Kriterien durchsuchen können. Zum Beispiel „Musik, die meinen Freunden gefällt“, oder „Videos meiner Freunde 2012“. Anfangs sollen die Facebook-User nach den Kriterien Fotos, Orte, Kontakte und Interessen auswählen können.
Mit der „Graph Search“-Funktion wird Facebook zur Suchmaschine. „Graph“ steht dabei für den Datenstrom, den jeder User generiert.
Beim Datenbestand des eigenen Netzwerkes soll die Suche aber nicht aufhören, die ganze Facebook Datenbank soll künftig eingebunden werden. Damit werden Anfragen wie „Personen, die in Darmstadt studiert haben und Katzen mögen“ möglich.
Dieses Feature zielt klar auf den Konkurrenten Google, denn der hat den „Knowledge Graph“ schon länger im Programm –seit Dezember nun auch in Deutschland.
Datenschützer warnen vor der „Graph Search“- Funktion. Denn wieder einmal kann sich der Nutzer nicht sicher sein, was mit seinen eingegebenen Daten geschieht. Mark Zuckerberg hingegen hält diese Funktion für „einen neuen Weg für Menschen, Informationen auf Facebook zu finden”. Laut Facebook seien lediglich Daten sichtbar, die der User auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht habe. Diese Einstellungen hat der User aber selbst vorzunehmen, die Standardeinstellung lässt die ganze Welt auf die Daten zugreifen. Wer nicht aufpasst, verteilt seine persönlichen Daten nun automatisch über die „Graph Search“ an Dritte. Für Unternehmen und personalisierte Werbung wird es nun einfach, an Daten zu gelangen. Bisher lieferten Suchmaschinen nur öffentlich zugängliche Daten, nun dringen sie direkt in das Privatleben Millionen Bürger ein.
Bisher ist die neue Funktion nur in den USA verfügbar, nach und nach soll sie aber in allen Ländern eingeführt werden. Spätestens jetzt kann man jedem User nur empfehlen, seine Privatsphäreeinstellungen kritisch zu überprüfen.