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Deutsche Bahn: LobbyControl lässt nicht nach

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Achtung, Denkaufgabe: Welches Wort passt nicht?
Lokführer – Transparenz – Deutsche Bahn – Züge
Genau. War nicht schwer, oder?

Nur wenige Tage ist es her, dass die Bahn mit ihrem viralen Schwindel-Marketing aufflog. Man hatte eine Agentur damit beauftragt mit erfundenen Meinungen Blogs und Webforen zu „verseuchen“ – 1,3 Millionen Euro hat man sich den Spaß kosten lassen.
Der neue Bahnchef Rüdiger Grube distanzierte sich schnell von diesen „Kommunikationsmaßnahmen“ und entließ postwendend Ralf Klein-Bölting, der laut Grube Generalbevollmächtigter im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit war. Angeblich hatte er alleine die Verantwortung dafür, dass die Lügengeschichten der Berlinpolis ihren Weg ins Internet fanden.

Darüber hinaus plant die Bahn offenbar aber keine weiteren Konsequenzen. Und zumindest im Moment scheint es nicht so, als käme da noch groß was nach. Die LobbyControl lässt allerdings nicht nach – und das ist gut so.

Da die Bahn sich bisher weigert, sämtliche relevanten Unterlagen offen zu legen, ist bisher nicht einmal absehbar in welcher Größenordnung versucht wurde Meinungen zu manipulieren. Kann man sich nun mit einem einfachen Bauernopfer aus der Affäre ziehen, ist der Abschreckungsgrad für all die anderen viralen Marketingprofis wahrscheinlich relativ gering. Dass man selbst jetzt, nachdem der ganze Schwindel bereits aufgeflogen ist, immer noch nicht dazu bereit ist alle Fakten auf den Tisch zu legen, zeigt die geringe Wertschätzung der Bahn für Transparenz gegenüber ihren Kunden, Mitarbeitern und der Politik.

Was dort über einen längeren Zeitraum stattgefunden hat ist keine Kommunikationsmaßnahme, kein Marketing, keine, wie es das ARD Nachtmagazin viel zu freundlich ausdrückt, „Öffentlichkeitsarbeit mit Tarnkappe“ – nein, es ist Betrug und Manipulation.

Wenn beispielsweise Fernsehsender mit empfindlichen Geldstrafen rechnen müssen, wenn sie auf Schleichwerbung zurückgreifen, wie kann es dann sein, dass die Bahn für Manipulation dieser Größenordnung ungeschoren davon kommt? Besonders bei einem Unternehmen, das ein derartig wichtiger Dienstleister in Deutschland ist, kann und darf ein solches Vorgehen nicht akzeptiert werden. Das denkt sich auch die LobbyControl und bleibt weiter dran: Am kommenden Montag ist Heidi Klein (Vorstandsmitglied der LobbyControl) beim Innenausschuss des Bundestags. Thema der öffentlichen Anhörung: „Transparenz“.

  1. Raya

    Es wäre besser gewesen in die Qualität und den Service des Unternehmens zu investieren. Aber wie wir wissen hat Qualität nunmal ihren Preis und Lügen wohl offensichtlich kurze Beine (Zum Glück!!!).

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