Sponsoring beim Ironman European Championship
Auf die Plätze, fertig, los – am kommenden Sonntag heißt es für zahlreiche Triathleten wieder 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 42,2 km Laufen. Fünf Teammitglieder des neuen Commerzbank-Triathlon-Teams gehen an den Start – auch der mehrfache Ironmansieger Timo Bracht. „Ein umfangreiches Anti-Doping-Programm, Fairness und Vertrauen“ sollen die Werte der Commerzbank unterstützen, so Uwe Hellmann, Leiter der Markenführung des Unternehmens.
Dopingrisiko im Triathlon
Doch gerade beim Triathlon spielt das Thema Doping eine sehr große Rolle und kann trotz strenger und unangemeldeter Kontrollen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. „Im Leben gibt es keine hundertprozentige Sicherheit und das weiß schließlich jeder“, so Hellmann im Spiegel-Gespräch vergangene Woche. Doping scheint ein unkalkulierbares Risiko zu sein und hat schon so manchem Sponsor einen gewaltigen Strich durch das erhoffte Marketingziel gemacht. Ganz vorn dabei das Radsportteam der Deutschen Telekom. Trotzdem wagt die Commerzbank auch in Zeiten der Wirtschaftskrise diesen Schritt und so gehören Investitionen wie diese zur Strategie der Bank. „Die Weiterführung des Dresdner Kleinwort Triathlon Teams und die Integration von Timo Bracht sind ein starkes Signal für das Zusammenwachsen der beiden Banken“, sagt Hellmann nach der Übernahme der Dresdner Bank.
Unternehmen setzen auf Sportler
Zu betonen ist aber, dass Sportsponsoring nicht nur bei Banken immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch andere Konzerne wie Bayer oder Volkswagen fördern Einzelsportler oder gar ganze Teams. So tritt der Autohersteller zum Beispiel als Sponsor der Fußballmannschaft des VfL Wolfsburg in Erscheinung. Vor allem Sportarten wie Fußball stoßen bei Sponsoren auf großes Interesse. Denn eine hohe Medienpräsenz scheint sich auszuzahlen: sie fördert die Absatzzahlen, steigert den Bekanntheitsgrad und bessert das Image auf. So titelt der Chemiekonzern Bayer auf seiner Internetseite, dass „Wissen die Voraussetzung für Imageprofilierung ist“ und verweist auf die neue Sport-Anzeigenkampagne des Unternehmens.
Und dennoch bleibt das vermeintliche Risiko
Kontrolle vermag trotz Fair Play aber eine gewisse Sicherheit zu geben, auch wenn diese, wie die Vergangenheit zeigte, immer noch Lücken aufweist. Partnerschaftlichkeit und Leistungsstärke – so die Werte der Commerzbank laut Internetauftritt des Unternehmens – sollen also nicht nur die Bank, sondern auch die Sportler ins Ziel führen. Demnach muss man im Sinne eines „sauberen“ Wettkampfes vor allem bei solch einem jungen Team erst einmal guten Willen zeigen und darf sich wie Uwe Hellmann vom Gespenst Doping vorerst nur in Maßen irritieren lassen. „Wir haben ein sehr gutes Anti-Doping-Programm“ – und das scheint das unkalkulierbare Risiko für die Commerzbank als Sponsor kalkulierbar zu machen.
Dennoch sollte man dabei im Hinterkopf behalten, dass die Commerzbank erst im letzten Jahr durch die Finanzkrise ins Straucheln geraten ist – damals hatte sie die Risiken auf den Finanzmärkten unterschätzt.