April 2009. Um die Medienlese-Rubrik „6 vor 9“ mit ihren interessanten und abwechslungsreichen Linktipps zu retten, sammelten eifrige Blogger und Freunde um die 2000 Euro. Die Reihe konnte gerettet werden, wenn auch nicht für alle Ewigkeit. [leider fand sich der Retter-Link nicht mehr, sorry]
Ende letzten Jahres gab es eine ähnliche, wenn doch auch andere Wiederholung. Um das Geschäft Blumenladen seiner Freunde zu retten, rief Sachar Kriwoj zur Aktion „Rettet den kleinen Blumenladen“ auf. Auch hier waren die benötigten 10.000 Euro innerhalb weniger Wochen durch Online-Kleinstspenden aufgebracht und der Blumenladen tatsächlich gerettet. [alle Beiträge zur Rettung gibt es unter massenpublikum.de, Suchbegriff „blumenladen“]
Und nun Haiti. Nach dem ersten Beben mit seinen katastrophalen Folgen war es Johnny Häusler von Spreeblick, der seinen Rettungsanker auswarf und über helpedia, eine Online-Spendenplattform, sammelte. Damit seine Spendenaktion auch so viele Helfende wie möglich erreichen konnte, verlinkte Häusler nach allen Kräften zur Verbreitung seines Anliegens – und hatte Erfolg. Mittels Twitter, Social Networks, Blogposts und Verlinkungen sowie Mund-zu-Mund-Propaganda wusste bald die (gefühlte) ganze Blogosphäre in kürzester Zeit von seiner Aktion und jeder gab, was er geben konnte. Denn sie alle wollten Häusler nicht nur helfen, weil es eine wichtige Geste ist, sondern weil sie alle ihm vertrauen. Ein Vertrauen, aufgebaut durch jahrelange Bekanntheit und Reputation in allem, was er anfasst und umsetzt.
So wurden die zuerst anvisierten 5.000 Euro Spendengelder nahezu unverzüglich erreicht, die 10.000 Euro fielen nach nicht einmal einer Woche und auch die 25.000 Euro-Grenze war nach knapp acht Tagen durchbrochen (Stand: 23.01.2010).
Nun soll die Spendenaktion bis Ende April weiterlaufen, während die Erlöse allesamt an die Organisation „Aktion Deutschland hilft“ gehen, die sich um die Verwaltung und Verteilung der Gelder kümmern wird.
Es zeigte sich einmal mehr, dass im Begriff „Social Web“ viel mehr „Soziales“ verbirgt, als mancher denken mag. Aber auch, welche Kraft ein im Grunde nur digitales Netzwerk erreichen kann, wenn sich Nachrichten und Aktionen wie diese in Windeseile von Netzwerk zu Netzwerk und Profil zu Profil verbreiten.
Natürlich half es, dass der Initiator sein enormes Netzwerk in Bewegung setzen konnte und an den richtigen Stellen ansetzte, doch seine Leistung schmälert das nicht im Geringsten.
Und wenn jeder bis zum Hieven des Rettungsankers auch nur einen Euro gibt, dann hilft auch das all jenen, die in dieser Zeit darauf angewiesen sind.
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Raya Ha und Valerie Dietrich, sponso RING erwähnt. sponso RING sagte: Das neue Zeitalter des Spendens – Ein beeindruckendes Beispiel …: Nach dem ersten Beben mit seinen katastrophalen Fol http://url4.eu/1Cx7q […]
Kommentar gelöscht, aber wie erbeten bearbeitet