Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Religion vs. Freizügigkeit: Oder doch nur eine geschickte PR-Kampagne?

0

Mit ihren künstlerischen Leistungen reichte es für Sila Sahin noch nicht zu bundesweiter Bekanntheit. Wohl aber mit dem Titel „Erste Türkin auf dem Cover des deutschen Playboy“. Dieser sorgte jüngst für Aufsehen um die junge Schauspielerin aus der Daily-Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“. Als erste Deutsch-Türkin ließ Sila Sahin die Hüllen fallen und trat mit ihren Nacktbildern einige Diskussionen los. Einfach nur ein kultureller Tabu-Bruch oder doch eine gezielt eingesetzte PR-Kampagne fragt man sich beim Wühlen durch die Medien-Artikel zu Sila Sahins Playboy-Experiment.

In der heutigen Zeit ist es nicht mehr erstaunlich, wenn sich irgendwelche „Prominente“ für den Playboy ausziehen, um damit ihre Karriere etwas anzukurbeln. Für Sila Sahin gibt es jedoch nur einen Grund: „Für mich sind diese Fotos eine Befreiung von den kulturellen Zwängen meiner Kindheit. Zu lange wollte ich es immer allen recht machen. Ich will mit diesen Fotos jungen Türkinnen zeigen, dass es okay ist, wenn man so lebt, wie man ist. Dass es nicht billig ist, wenn man Haut zeigt“.

Alles soweit in Ordnung und man könnte sie fast in ihrem Akt der Emanzipation unterstützen, würde sie nicht ihre türkischen Eltern auf einmal ins Spiel bringen. Es wirkt kalkuliert, als sie im RTL-Magazin „Punkt 6″ erzählt, dass ihre Eltern erst in diesem Moment von den Fotos erfahren. Gekrönt wird diese Aussage noch von einer nachgeschobenen Entschuldigung, direkt an ihre Familie gerichtet.„Oje, Mama, Papa, ich liebe euch sehr (…) Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Ich habe das gemacht, weil ich mich endlich frei fühlen möchte und ich hoffe, ihr versteht das. Und ich hoffe, ich darf noch wieder nach Hause kommen.“.

Auch die BILD-Zeitung nutzte die öffentliche Entschuldigung Sahins und berichtete einige Tage über das mögliche Zerwürfnis in der Famlie. Zitate wie, „Meine Mutter ist immer noch böse auf mich.“, entfachten noch einmal die Diskussion „Darf sich eine Türkin wirklich so zeigen?“.

Ein ziemlich guter Schachzug um zumindest ein paar Wochen wieder im Gespräch zu bleiben, Glückwunsch Frau Sahin.