Michaela Hudi kehrt nach einem halben Jahr Abstinenz wieder an den Campus Dieburg zurück. Das aber aus gutem Grund, schließlich ist die diplomierte Online-Journalisten als Referendarin zum Thema Newsletter eingeladen worden und bezieht Stellung zum „Newsletter im Web 2.0“.
So stellt sie zumindest klar, dass der Newsletter nach wie vor das „liebste Kind“ der Online-PR ist, sich aber den 17 „hudi´schen Kriterien“ stellen muss, wenn es um dessen Untersuchung geht.
Die Zahlenspielereien geben Erstaunliches preis: 85 Prozent der deutsche Internetnutzer haben einen Newsletter abonniert. Im Schnitt sind es in etwa fünf bis sechs, die zwar nicht zwingend komplett gelesen, aber zumindest gescannt werden, ehe sie in den virtuellen Papierkorb gefeuert werden.
Trotz allem hat man bei Newslettern aber kein Spam-Gefühl, sondern nimmt diese gerne mal mit. Aus diesem Grund sieht die Zukunft des „Rundbriefs“ überraschend rosig aus und lässt noch ein paar positive Entwicklungen erwarten. Die Faktoren „schnell und kostenlos“ und „direkte Kommunikation“ machen ihn für Verteiler wie Abonnenten begehrt.
Die vorhin angesprochenen „hudi´schen Kriterien“ für einen erfolgreichen Newsletter sind im Grunde ebenso simpel wie wahr. Hier eine kleine Auswahl:
– Anmeldeformular prominent platzieren (nicht weiter als drei Klicks von der Startseite entfernt)
– nicht mehr Daten als nötig abfragen (ein Feld für die E-Mail-Adresse reicht vollkommen aus)
– Hinweis auf die Verwendung der Daten und Frequenz des Erscheinens
– Auswahl zwischen HTML- und Text-Version des Newsletters
– den Header im Corporate Design halten
– Symbole wie Sonderzeichen im Titel vermeiden, ansonsten heißt es „Hallo, Spamordner!“
– inhaltlichen Mehrwert anpreisen und hervorheben
Der Vergleich der Newsletter von Audi, BMW und Daimler ist dabei interessant, da auch hier, wie Hudi sagt, Fehler gemacht werden (statistisch gesehen sind sogar 98 Prozent aller Newsletter inhaltlich irgendwo falsch konzipiert). Okay, eigentlich wurden alle drei verrissen, da schlecht gemacht.
Doch warum ist die Perspektive des Newsletters als wandelnde „Fehlerschleuder“ so gut? Weil es, wie schon erwähnt, kostenlos, direkt und irgendwie positiv nostalgisch ist. Wer bekommt denn nicht gerne Post? Selbst RSS können dem Newsletter via E-Mail nicht den Hahn abdrehen, da RSS-Technologie „noch nicht beim Kunden angekommen ist“.