Das Fest der Liebe. Die Geburt unseres Heilands. Das ist Weihnachten. Oder doch eher Einkaufsstress und enttäuschtes Geschrei unterm Baum, weil ein Geschenke-Wunsch nicht erfüllt wurde? Weihnachten ist längst eine kommerzielle Veranstaltung geworden. Marketing-Firmen und Werbeagenturen sind in Hochstimmung. Ob dieses Jahr ein gutes oder ein schlechtes Jahr für die Wirtschaft gewesen ist werden die Studien zeigen. Jetzt erholt man sich erst einmal von der Familie, dem Stress und dem Essen.
Lichterketten und Tannenbäume
Doch nicht nur in Deutschland werden die Lichterketten bald wieder abgehängt, die Bäume abgeschmückt und die Kerzen ausgeblasen. Auch im muslimischen Dubai verabschiedet man sich von Weihnachten. In der zweiten Dezemberwoche ging es los: An den Straßen wurden Lichter entlang der Straßen aufgehängt und in den riesigen Malls Plastik-Tannenbäume aufgestellt und geschmückt. Was ist da los? Hat sich Dubai bekehrt?
Eis in der Wüste
Nein, Dubai hat den Wert – den Geldwert – von Weihnachten erkannt. Im muslimischen Dubai sind der 24., 25. und 26. Dezember normale Arbeitstage: Ämter, Ärzte und Geschäfte haben geöffnet. Doch Globalisierung sei Dank gibt es die westlichen Firmen, die sich zu Tausenden in Dubai niederlassen. Sie geben ihren Angestellten über Weihnachten frei. Andere Auswanderer nehmen sich frei. Doch um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen fehlt vielen die Kälte. Aber auch dafür gibt es in Dubai eine Lösung: Die Eisbar! Draußen 35 Grad, drinnen minus sieben. Alles ist aus Eis gehauen und die Deutschen fühlen sich pudelwohl.
Gebetsteppiche und Weihnachtsmänner
Andere wiederum fliehen vor dem Schnee und dem Weihnachtschaos im eigenen Land in das Urlaubs-Traumziel Dubai. Die Hotels bereiten sich jedes Jahr Mitte Dezember auf die Tourismus-Anstürme vor. Die meisten Hotels beglücken die überwiegend europäischen und nordamerikanischen Gäste mit bunten Lichterketten und geschmückten Plastikbäumen in den Lobbys. Ein Hotel – von einem Deutschen geführt – hat sich dieses Jahr besonders ins Zeug gelegt. Ein 13 Meter hoher Weihnachtsbaum geschmückt mit 131 Schmuckstücken aus Gold und Edelsteinen glitzert dem Besucher beim Eintreten entgegen. Auf den Basars werden Gebetsteppiche neben kleinen Weihnachtsmännern, scharf gewürzte Lammstreifen neben Spekulatius und Korane neben Krippen verkauft. Zu Weihnachten gibt es in Dubai nichts, was es nicht gibt.