Weblogs, die Tagebücher des 21. Jahrhunderts. Es gibt viele davon, doch einige haben eine ganz besondere Wirkung. So auch das „Mädchen Blog aus dem Irak“. Der Inhalt: Erlebnisse einer jungen Frau im Irak. Die Texte sind 2005 unter dem Titel „Baghdad Burning“ als Buch erschienen, das nun für den mit über 43.000 Euro dotierten Samuel-Johnson-Preis der BBC nominiert wurde.
Sie verbirgt sich hinter ihrem Internet-Namen „Riverbend“ und veröffentlicht seit August 2003 unter www.riverbendblog.blogspot.com ein spektakuläres Online-Tagebuch. In dem ersten Eintrag heisst es: „Ich bin weiblich, irakisch und 24 Jahre alt. Ich habe den Krieg überlebt. Das ist alles, was Sie wissen müssen. Und alles, was heutzutage überhaupt wichtig ist.“
Bekannt ist über „Riverbend“ nur das, was die Autorin von sich in ihrem Weblog preisgibt. Soviel etwa wissen die Leser: Die Autorin arbeitete in einer Firma für Computersoftware, bevor sie die Arbeit verlor, weil der Weg zur Arbeit zu gefährlich für sie wurde. Im aktuellen Eintrag vom 18. März geht es darum, wie sich das Leben im Irak seit der US-Invasion im März 2003 verändert hat …
Eine Sprecherin des Verlags Marion Boyars Publishers kündigte bereits einen zweiten Band von „Baghdad Burning“ an, der im April oder Mai erscheinen soll. Der Gewinner des Samuel-Johnson-Preises wird am 14. Juni in London bekannt gegeben.
via spiegel.de