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Weblog statt Teeküche? Mitarbeiter-Weblogs bei Sun Microsystems

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Ein kleiner Plausch in der Teeküche bei einem Espresso? Das ist ja ganz nett, aber nicht mehr zeitgemäß. Moderne Angestellte teilen sich in Form von Weblogs mit. Immer mehr Firmen nutzen Weblogs gezielt als Kommunikationswerkzeuge, um die Unternehmenskommunikation zu verbessern. Ein Paradebeispiel, wie viel Resonanz auf einen Blog enstehen kann, ist „MaryMaryQuietContrary“, Mitarbeiterin von Sun Microsystems. Sie ist die Königin der Mitarbeiter-Weblogs – die Zugriffszahlen auf ihren Blog sind konstant hoch. Was macht einen Weblog wie den von MaryMary , in dem sie über ganz alltägliche Situationen und ihre Gefühle berichtet, so faszinierend?

In ihrem Artikel „Mitarbeiter Weblogs bei Sun Microsystems“ berichtet Nicole Scherschun über die steigende Anzahl von Unternehmen, die Mitarbeiter-Weblogs gezielt als Instrument für die Unternehmenskommunikation nutzen. Die Weblogs sind nicht nur eine Plattform um Fachwissen auszutauschen, sondern auch Marketinginstrument und Schwarzes Brett für die Mitarbeiter. Außerdem ist die Wirkung und auch der Werbeeffekt für die Firma, die solche Blogs nach außen hin haben, enorm – und das bei äußerst geringen Kosten. Am Beispiel der Bloggerin „MaryMaryQuietContrary“ stellt Scherschun dar, dass die Firma Sun das „Blog-Engagement“ seiner Mitarbeiter voll unterstütz – schließlich kommuniziert MaryMary fleißig während ihrer regulären Arbeitszeit.

Anfang 2004 richtete Sun Microsystems sein erstes offizielles externes Weblog „blogs.sun.com“ ein. Zusätzlich gingen drei interne Blogs online. Genau wie IBM (siehe Wolfgangs Beitrag „IBM ermutigt Mitarbeiter zum Bloggen“) versuchte Sun von Begin an, die Mitarbeiter zum Bloggen zu motivieren. Mit unterschiedlichem Erfolg. Wurde das Angebot von den Beschäftigten in den USA sofort angenommen, verhielten sich die deutschsprachigen Mitarbeiter eher abwartend. Ein Grund mag sein, dass die Sprache des externen Blogs Englisch ist. Da die Deutschen bei den internen muttersprachlichen Blogs eifrig schreiben, überlegt Sun Microsystems nun, auch einen externen Blog in Deutsch anzubieten.
Den Anstoß, allen Mitarbeitern bei Sun das Bloggen zu ermöglichen, lieferten die Techniker der Firma, die schon längere Zeit intern über Blogs kommunizierten. Ein Vorteil der Blogs ist sicherlich, dass sie einfach zu bedienen sind. Die Angestellten mussten sich lediglich registrieren und schon konnten sie ihre „Weblog-Karriere“ starten.
Natürlich gibt es auch in den Mitarbeiter-Blogs Grenzen, wie das Beispiel von Wolfgang „Jobverlust: Erst denken, dann bloggen“ zeigt. Hier ein Auszug aus dem Artikel „Mitarbeiter Weblogs bei Sun Microsystems“:

Zwar sei Kritik natürlich gewünscht, sagt Donatus Schmid, allerdings angemessene. Das Ausplaudern von Firmeninterna ist genauso untersagt wie die Verherrlichung von Gewalt oder die Diskussion von Themen, die die Intimsphäre betreffen. „Die Regeln sind dieselben wie außerhalb der Weblogs“, so Schmid. Wer unsachlich das Unternehmen angreife ohne vorher mit dem Vorgesetzten über die Probleme gesprochen zu haben, könnte arbeitsrechtlich belangt werden. Allerdings sei Donatus Schmid so etwas bei Sun Microsystems noch nicht zu Ohren gekommen. Alle anderen Probleme kontrollieren die Blogger selbst. Wer sich nicht an die Spielregeln halte, bekomme das schnell von den anderen zu hören.

Wenn die Zahl der Mitarbeiter-Weblogs weiter steigt, vielleicht gibt es dann bald eine neue Königin der Blogs – oder auch einen König?!

Quelle: www.dw-world.de