Podiumsdiskussion „Quo vadis PR?“
Unter der Fragestellung „Quo vadis PR?“ veranstaltete der LPRS – Leipziger Public Relations Studenten e.V. am Freitag dem 13. Januar eine Podiumsdiskussion. Die Hauptfrage der Diskussion war, wohin in den nächsten Jahren PR gehen wird.
Laut Präsident des Pressesprecherverbandes, Lars Großkurth, gewinnt die PR-Arbeit zunehmend an Bedeutung, weil immer mehr Unternehmen die Wichtigkeit einer guten Kommunikation erkennen. Auch die Globalisierung ist eine Ursache für die Entwicklungen innerhalb der Kommunikationsbranche. „Ein Unternehmen muss inzwischen rund um die Uhr kommunikationsfähig sein. Dies stellt unter zunehmendem Innovationsdruck allerdings auch eine Chance, z. B. für Weblogs, dar“ so Großkurth.
Auf dem Arbeitsmarkt geht es mit der PR deutlich aufwärts, da dieser Berufsbereich sehr widerstandsfähig ist und wieder wächst.
Als wichtigen Trend innerhalb der Kommunikationsbranche nannten die Podiumsgäste die zunehmende Bedeutung betriebswirtschaftlicher Fähigkeiten für den Pressesprecher. Ein Großteil der Gäste war der Meinung, dass die Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften in Zukunft näher zusammenkommen müssen. Die Pressesprecher müssen nicht nur eine gute Kommunikationsfähigkeit besitzen, sondern auch wirtschaftliches Verständnis. Die Anforderungen an einen Pressesprecher sind höher geworden: „ Wir suchen den Kommunikationsmanager der Zukunft, keinen Pressesprecher“, so Dietrich Schulze van Loon, der Präsident von GPRA.
Eine Berufsfeld-Studie von Prof. Dr. Günter Bentele ergab dass die Tendenz zu einer Feminisierung der Branche geht. 60 Prozent unter den Pressesprechern sind weiblich.
Allerdings werde sich die Anzahl der Frauen in den höheren Positionen nicht verändern und ein Ende des Einkommensunterschieds von derzeit durchschnittlich 1000 Euro monatlich scheint ebenso nicht in Sicht.
Auf die Frage, welche Anforderungen ein Kommunikationsmanager mitbringen muss waren sich die Gäste einig: ein Bewerber muss über geistige Flexibilität und gewissen Grundintellekt verfügen. Ein perfektes Englisch, aufgrund der Internationalisierung und eine gute Allgemeinbildung sowie das Interesse für gesellschaftspolitische Veränderungen sind genauso unverzichtbar. Da es in Zukunft immer wichtiger wird, kommunikative Erfolge mit entsprechenden Zahlen zu belegen, sind auch Kenntnisse über die verschiedenen Evaluationsmethoden sehr wichtig. Auch Bentele spricht von einem Entwicklungstrend hin zu einer „Profession neuen Typs“.
Ein kommunikationswissenschaftliches oder ein PR-spezifisches Studium sind eine gute Voraussetzung, um den Anforderungen der heutigen PR-Arbeit gerecht zu werden.