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Titelfotos auf Facebook: Was ist erlaubt?

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Die Facebook-Richtlinien: Jeder erklärt sich damit einverstanden, aber kaum jemand liest sie wirklich. Das kann für Social-Media-Auftritte schwere Folgen haben: Seit Anfang Dezember entfernt Facebook fleißig Titelbilder, die nicht seinen AGB entsprechen. Und noch immer wissen viele Seitenbetreibern nicht, dass ihre Titelbilder für das Netzwerk problematisch sind – und damit bald verschwinden können.

Werfen wir also zuerst einmal einen Blick in die Bedingungen, die Facebook an Titelbilder stellt. Zunächst greifen hier natürlich die bekannten “Community Standards”: Keine Gewalt, keine Urheberrechtsverletzungen, nackte Haut in Maßen. Das ist den meisten Seitenbetreibern mittlerweile auch bekannt. Was in den Page Guidelines unter dem Punkt “Cover” steht dagegen weniger. Hier heißt es:

Titelbilder sollten nicht beinhalten:

i. Preis- oder Kaufinformation, etwa “40% Rabatt” oder “Downloade es auf socialmusic.com”;

ii. Kontaktdaten wie URLs, E-Mail, Postadresse oder andere Information, die in die “About”-Tab der Seite gehören;

iii. Referenzen zu Facebook-Funktionen wie “Like” oder “Teilen”, oder Pfeile, die vom Foto auf diese Funktionen zeigen; oder

iv. Aktionsaufrufe wie “Hol es dir jetzt” oder “Erzähl es deinen Freunden”.

Was ist verboten?

Der erste Punkt ist allzu verständlich: Werbung und Kaufinformationen möchte Facebook auf seine Ads und Promoted Posts lenken, mit denen es Geld verdient. Die Seitenbetreiber von Renault Brasilien können also über kurz oder lang damit rechnen, eines Morgens vor einem geleerten Seitenheader zu sitzen. Hier wird nicht nur das Produkt platziert, es lächelt auch noch ein Prominenter daneben.

Punkt zwei untersagt Kontaktdaten im Titelbild. Die Intention ist auch hier deutlich: Die Nutzer sollen auf Facebook bleiben und nicht beim Seitenaufruf weitergeleitet werden. Ein schönes Beispiel dafür, wie man es nicht macht: Opel Italien. Probleme kommen dadurch auf Seitenbetreiber zu, deren Unternehmen eine Top-Level-Domain wie .de oder .com im Namen trägt. Hier darf eventuell nicht einmal das Logo im Titelfoto auftauchen, da dies eine URL im Titelbild darstellt. Wer davon betroffen ist, sollte das Logo besser im Profilfoto unterbringen.

Der dritte Punkt verbietet Hinweise auf die Like- oder Teil-Funktion im Titelbild. Darunter fallen auch solche Sonderaktionen, die ein bestimmtes Ereignis bei einer bestimmten Menge Likes ankündigen. “Bei 5000 Likes singt der Admin ‘Last Christmas’. Also: Teilen” gehört deshalb in einen Post, nicht ins Titelbild.

Abschließend sind auch jegliche Aufrufe der Nutzer zu Aktionen untersagt. Dazu zählen Facebook-externe Aktionen (“Besuchen Sie uns”, “Melden Sie sich bei uns”) als auch solche innerhalb des Netzwerks (“Besucht auch unsere Gewinnspiel-Seite“, “Holt euch jetzt die App”).

Wichtig: Auch Stock-Fotos sind tabu!

Eine sehr wichtige abschließende Bemerkung: Auch Stock-Fotos dürfen als Titelfoto nicht verwendet werden, wenn sie einer Creative-Commons-Lizenz unterliegen. Schuld daran sind erneut Facebooks AGB: Diese besagen, dass der Nutzer beim Hochladen des Bildes Facebook die Rechte an diesem überträgt. Das stellt aber in den meisten Fällen eine Verletzung der Creative-Commons-Lizenz dar – und damit eine Urheberrechtsverletzung.

Wie sollte mein Titelbild aussehen?

“Was darf ich denn jetzt überhaupt?”, fragt sich der leidgeprüfte Social-Media-Manager nun. Facebook erklärt das so:

“Facebook’s terms of service specifies that a cover photo should be a unique image that represents your Page.”

Frei übersetzt: Ein Foto soll es sein, dass das eigene Image ausdrückt. Auf diese Beschreibung passen zum Beispiel die Facebook-Auftritte von Borussia Dortmund und der Band Queen. Hart am Rande der Bestimmungen bewegt sich ALDI USA: Hier ist eine Rabattaktion angedeutet, genaue Angaben fehlen in der Botschaft aber.

Prinzipiell spricht also nichts dagegen, eine Botschaft in das Titelbild einzubetten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte hier aber der Claim des Unternehmens genutzt werden. Schließlich ist es auch genau dieser, der das Image einer Firma am treffendsten transportiert.