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Tchibo und Esso stoppen PR-Aktion

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Nachdem der Zentralrat der Juden in Deutschland die aktuelle PR-Aktion von Tchibo und Esso stark kritisierte, wurde diese laut der Frankfurter Rundschau von den Unternehmen gestoppt. In der gemeinsame Werbeaktion für Kaffeesorten wurden an bundesweit rund 700 Tankstellen Plakate mit dem Slogan „Jedem den Seinen“ platziert. Die Redewendung war im Dritten Reich von den Nationalsozialisten missbraucht worden. Der Schriftzug „Jedem das Seine“ stand über dem Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar. Salomon Korn, der Vizepräsident des Zentralrats, sagte der Zeitung, das Plakat sei entweder eine „nicht zu überbietende Geschmacklosigkeit“ oder ein Beispiel „totaler Geschichtsunkenntnis“.

Tchibo und Esso hätten besser recherchieren sollen, bevor sie eine Werbeaktion starten. Ich finde es jedenfalls erschreckend, dass keinem (das Konzept wurde bestimmt in beiden Konzernen ausführlich vorgestellt) dieser Fauxpa aufgefallen ist. Was denkt ihr über diese PR-Aktion? Oder reagiert der Zentralrat der Juden über?

  1. Verena

    Für mich eine Überreaktion. Es handelt sich um eine im Alltag sehr gebräuchliche Redewendung. Hmm, besser recherchieren sollen? Das stelle ich mir sehr schwierig vor – wie hätten die Unternehmen denn eine Verbindung herstellen sollen?
    Peinlich ist es schon, wenn dies in den vergangenen Jahren schon anderen Unternehmen passiert ist. Aber im Endeffekt finde ich es viel mehr erschreckend, dass sich die Unternehmen dafür entschuldigen.
    Man kann es übertreiben…

  2. Martin

    Ich finde das Bohai auch etwas unverständlich. Allerdings: Wenn man den FR-Artikel liest und feststellt, wieviele Unternehmen denselben Fehler schon einmal begangen haben, dann darf man die Recherchefähgikeiten der entsprechenden Agentur meines Erachtens schon hinterfragen…

  3. @Verena und @Martin: Vielen Dank für eure Kommentare!

    @Verena: Doch wäre keine Entschuldigung nicht viel schädigender für die Unternehmen, als wenn sie sich einen „Fehler“ eingestehen? Zur „Rechercheschwierigkeit“: Googel einfach mal „Jedem das Seine“. Du findest sofort einige Sites (u.a. das bekannte Wikipedia), die auf den Zusammenhang hinweisen. Deswegen muss ich dir in der Hinsicht widersprechen. Es hätte auffallen müssen.

  4. Sandra

    Das ist ja wohl ein allgemein gebräuchlicher Satz. Nur weil der in nem KZ stand soll er nicht mehr verwendet werden – Schwachsinn???

    Den Satz kenn ich noch aus dem Lateinuntericht „suum cuique“ von Cicero – oder so.

    Der Krieg ist jetzt über 60 Jahre her …

    Aber wir zahlen ja immer noch an die Kirche Wiedergutmachung für den 30-jährigen Krieg!!!

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