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Studie: Erfolgsfaktoren für Business Blogs

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Was sollte man bedenken, wenn man ein Business Blog aufsetzt? Einige Antworten dazu finden sich in einer Studie (pdf) von Nora Ganim Barnes, Marketing-Professorin an der University of Massachusetts Dartmouth. Sie hat 74 Business-Blogger in den USA befragt und hat vor allem zu konzeptionellen und organisatorischen Aspekten Antworten gesammelt, die für die Planung eines eigenen Business Blogs hilfreich sein können – wenngleich die Ergebnisse nicht ganz überraschen.

Steve Rubel fasst sie knapp so zusammen:

„1. Blogs Take Time and Commitment
2. Blogs Must Be Part of A Plan
3. A Blog is a Conversation
4. Transparency, Authenticity, and Focus are good. Bland is Bad“

Ein paar Aspekte, die mir noch aufgefallen sind:

Eine Frage, die immer häufiger gestellt wird, ist die des Erfolgs eines Business Blogs. Geht man davon aus, dass Blogs ein Ansatz sind, um Konversationen herzustellen, so lässt sich dies zum Beispiel formal an der Zahl der Kommentare oder am Verlinkungsgrad des Blogs messen – so wie beispielsweise in den Top 100 der Business Blogs. Allerdings wird solchen quantitativen Ansätzen vorgeworfen, dass zum einen die Blogosphäre nicht unbedingt Zielgruppe eines Blogs sein muss und dass sie zum anderen nichts über Wirkungen aussagen. Andererseits spricht eine starke Verlinkung für eine gewisse digitale Reputation.

Die von Barnes befragten Business Blogger sehen als weitere Faktoren ihre eigene Zufriedenheit (nunja) und die Qualität neuer Kontakte, die durch das Blog entstehen (S. 6). Das kann ich nachvollziehen – auch wenn das aus Sicht eines Controllers noch nicht befriedigen mag. Andererseits erscheint mir die Diskussion um einen Return on Investment in Bezug auf ein Corporate Blog noch verfrüht. Erst einmal sollte klar sein, dass Business Blogs klare Ziele brauchen. Mit wem genau will man ins Gespräch kommen? Zu welchen Themen? Wie ist das „redaktionelle Konzept“? Und so fort. In der Praxis mangelt es häufig an solch einer klaren Konzeption. Wie will ich dann einen Erfolg messen?

Doch zurück zur UMass-Studie: Dass ein Blog zunächst eine Investition ist, wird deutlich, wenn man bedenkt, dass etwa ein Drittel der befragten Blogger ihren Projekten täglich eine bis drei Stunden Arbeitszeit spendieren. Wer trotzdem überlegt, einzusteigen (gute Gründe gibt es ja), findet in dem Paper noch viele weitere praktische Tipps.

< < via Micro Persuation

  1. Es verwundert mich überhaupt nicht, dass insbesondere in deutschen Landen der Return of Investment das größte Interesse zuerst findet. Kurze schnelle Abkürzungen und Kochrezeptelösungen waren schon immer im Fokus, wohl aber bei Null Aufwand. Das soll funktionieren?

    Das uns andererseits wohl Kreativität, Mut und Konzepte fehlen und wir der damit verbundenen Kommunikation in der Authentizität vielfach (noch) nicht gewachsen sind, täuscht wohl darüber hinweg, dass wir die innewohnenden Mechanismen hinter den Blogs noch nicht eingehend verstanden haben.

    Wäre das so, würde sich ganz andere Fragen stellen. Ein Fakt, der mich zuversichtlich dreinschauen lässt, schreiben können viele, bloggen lange nicht alle, die ein Weblog eröffnen können. :))

  2. „Kreativität, Mut und Konzepte“ – das bringt die Zutatenliste doch gut auf den Punkt …

    Btw: Finde, man kann die Sache im Sinne von Robert Scoble auch so erklären: Da laufen Konversationen, vielleicht auch über mein Unternehmen und dessen Produkte, und ich kann entscheiden, ob ich daran teilhaben will oder nicht. Diese Entscheidung ist die erste Effizienzfrage, die sich stellt – und die muss jeder für sich bzw. sein Unternehmen beantworten.

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