Als vor drei Jahren „Star Wars: Episode II“ in den Kinos startete, war beinahe zeitgleich eine Cam-Version (Anm. d. A. Filmversion, die mit einer Handkamera aufgenommen wurde) in den Online-Tauschbörsen erhältlich. Beim letzten Teil der Star Wars – Saga ist nun das „Worst Case“-Szenario tatsächlich Realität geworden: „Star Wars: Episode III“ – in hervorragender Qualität und nicht mit einer Handkamera aufgenommen – steht zum Download bereit. Ein Sieg für die Online-Mächte. Oder etwa doch eine Falle Hollywoods?
Die gute Qualität des Films spricht dafür, dass sie aus einem „Leck“ innerhalb der Filmindustrie zu kommen scheint. Doch viele P2P-Nutzer misstrauen der Datei, die laut dem Betreiber anonym auf dem Server platziert worden war. Innerhalb der User-Gemeinde ist man skeptisch und viele wittern eine Verschwörung. Möglicherweise ist der Film eine Falle und die „bösen Mächte aus Hollywood“ wollen so an die IP-Adressen der Downloader gelangen.
Doch auch wenn die Filmindustrie inzwischen genauso schonungslos gegen die illegalen Kopien vorgeht wie die Musikbranche, scheint mir diese Theorie doch etwas zu weit hergeholt. Nicht etwa, weil ich es den Studios nicht zutrauen würde, sondern vielmehr, weil Georg Lucas wie ein manischer Diktator versucht seine imperiale Schöpfung im Griff zu behalten und daher einer absichtlichen Verbreitung – noch dazu vor der Weltpremiere – niemals zugestimmt hätte.
Quelle: www.spiegel.de