Igniting the web! Das ist der Wahlspruch des beliebten Internetbrowsers Firefox. Weil aber noch nicht das ganze Web Feuer und Flamme für den Fuchs ist und zwei Drittel der Internetnutzer immer noch lieber bei Microsofts Internet Explorer bleiben, muss jetzt Werbung gemacht werden. Für das Open-Source Projekt kommt da eine schnöde Profikampagne nicht in Frage – und hat ‚Spread Firefox‘ gegründet. Marketing, Werbung und PR – hier darf jeder freiwillig mit anpacken: die erste Open-Source-Kampagne ist geboren.
Gut, ‚Spread the word‘- Kampagnen und Street-Teams sind vor allem im Musik- und Software-Bereich keine Neuheit mehr: Leute, die sich freiwillig melden, um auf der Straße oder vornehmlich im Web die Werbetrommel für eine Sache zu rühren, die sie mögen. Doch ‚Spread Firefox‘ ist anders – hier darf man etwas mehr tun. Unter dem Label Community Marketing finden sich freiwillige zusammen, um die Promotion des Browsers anzukurbeln.
Die Aktion startete vor etwa einem Jahr – um die Öffentlichkeit auf den Start von Firefox 1.0 vorzubereiten. Die Idee war, mit schriftlichen Testimonials überzeugter Nutzer die Vorzüge von Firefox darzustellen. Seitdem hat sich die Nutzerzahl verdoppelt, und das Community Marketing macht sich bereit, den nächsten Schritt zu tun.
Die Nutzer-Testimonials gibt es immer noch, diesmal jedoch in Video- und Audioform – Pod- und V-Podcasting lassen grüßen. Zusätzlich koordinieren die Freiwilligen auf der Kampagnen-Website ihre Aktivitäten in den verschiedenen Communities und Foren. Firefox-Aktivisten schreiben in den Leitmedien der Technikgeeks positive Kommentare und geben hohe Ratings – das Wer, Wann und Wo wird auf ‚Spread Firefox‘ verabredet.
Zentrales Organ der neuen Kampagne sind jedoch die ‚Firefox Flicks‘ – die ersten Open-Source-Werbespots der Welt. Jeder kann einen produzieren und einsenden – Online-Veröffentlichung garantiert. Und der beste Werbefilmer kann sein Produkt vielleicht bald im Fernsehen bewundern – dort soll der erfolgreichste Flick mit Spendengeldern geschaltet werden.
Was das ganze mit PR zu tun hat? Nun, die Aktion wird Medieninteresse erzeugen – so wie im Frühjahr das Guerilla-Marketing
mit witzigen Videos für Firefox bereits bewiesen hat. Bessere PR kann man sich kaum wünschen – und das alles kostenlos. Außerdem hilft es, den harten Kern der Firefox-Addikten noch fester an das Produkt zu binden und damit eine schlagkräftige Truppe für weitere Aktionen aufzubauen.
Man kann sich zwar darüber streiten, ob all diese Aktivitäten bewundernwert sind oder Nachahmung verdienen – wie etwa die Wühlarbeit in den verschiedenen Foren, die ungesteuert ja jambaeske Züge annehmen könnte. Dass Guerilla- und Community-Marketing aber helfen, kostenlose Open-Source Projekte wie Firefox in der Auseinandersetzung mit den Großen der Branche konkurrenzfähig zu halten, ist unbestreitbar.
Links:
Spread Firefox
Funnyfox.org