Soziale Netzwerke, wie StudiVz, SchülerVz, Facebook, die Lokalisten, Xing und viele andere, gehören inzwischen zum Alltag jedes zweiten Internetnutzers. Mehr als 8,6 Millionen deutsche Internetbenutzer sind Mitglieder solcher Communities und der Trend nimmt zu.
Jedes Mitglied einer Internetplattform präsentiert sich auf seiner Seite mit seinem Namen, seinen Hobbys und eventuell seinem Wohnort. Inzwischen können auch Fotos, Musik und Videos hochgeladen werden. Einige Mitglieder geben auf solche Communities viel zu viel Informationen Preis ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein.
Denn alle anderen Mitglieder können mitlesen: wahre Freunde und falsche Freunde, gebetene und ungebetene Besucher. Es sind inzwischen mehr persönliche Daten im Internet vorhanden, als in den Einwohnermeldeämtern vorliegen.
Das Motto der Mitglieder: Ich will dazu gehören!
Die Absicht vieler Nutzer von Netzwerken ist unterschiedlich: manche möchten Leute kennenlernen, andere neue Freunde gewinnen oder die alten wieder finden, Geschäftsbeziehungen knüpfen oder einfach die Zeit vertreiben. Rund 6,5 Milliarden Seitenabrufe gab es allein im März auf der Plattform „SchülerVZ“. Spiegel Online oder Yahoo hatten im Vergleich dazu nur etwa 160 bis 230 Millionen Abrufe.
Welche Nachteile bringen diese Netzwerke mit sich?
Nach einigen Erfahrungen, loggen sich Personalchefs auf Communities ein, um über ihre Bewerber vor dem Bewerbungsgespräch Informationen zu sammeln.
Also sollte sich jeder Nutzer Gedanken machen, welche Fotos er online stellt und in welchen Diskussionsgruppen er in den einzelnen Netzwerken beitreten möchte. Gruppen, wie „80% meines Lernaufwandes ist organisierter Selbstbetrug“ oder „Wer tanzt, hat nur kein Geld zum saufen“ bei Studivz, Facebook oder Lokalisten, könnten bei den zukünftigen Chefs schon die Disqualifikation bedeuten. Ebenso informieren sich Kreditinstitute bei der Bonitätsprüfung im Internet über Gewohnheiten und die Glaubwürdigkeit des Antragstellers.
Ein weiteres Problem sind Datendiebe: Für sie ist es kinderleicht Datensätze zu kombinieren und diese an Rekrutierungsfirmen weiterzuverkaufen. Fast alle Plattformen sind kostenlos und die Netzwerkbetreiber sind auf Einnahmen von Werbung angewiesen. So können Zwecksentfremdungen entstehen und dadurch Profile über Einkaufsgewohnheiten oder Vorlieben erstellt werden. Plötzlich bekommt man Werbemails oder es liegen spezielle Reiseprospekte im Briefkasten.
Und so kann man sich schützen:
Jeder sollte mit seiner Privatsphäre geizen: immer nur Spitznamen verwenden, sein Profil nur für Freude publik halten, unnötige nachhaltige Fotos oder Videos vermeiden und auch seine Freunde auf unerwünschte Veröffentlichung hinweisen, nicht über Pinnwände kommunizieren, da sie öffentlich sind, und gut überlegen, wen man wirklich in seine Freundschaftsliste aufnimmt.
Viele Netzwerke, wie StudiVZ bieten inzwischen solche Privateinstellungen an, die man jedoch selbst aktivieren muss. Es empfiehlt sich auch, sich „Selbst“ im Internet zu recherchieren und das eigene Abbild zu kontrollieren.
Letztendlich ist jeder Internetbenutzer selbst dafür verantwortlich, seine Privatsphäre in der Öffentlichkeit zu schützen.
Privatsphäre gerät außer Kontrolle?…
Für mich ist der entscheidende Satz der letzte dieses Beitrags: "Letztendlich ist jeder Internetbenutzer selbst dafür verantwortlich, seine Privatsphäre in der Öffentlichkeit zu schützen."…
Gut erkannt, das ist der entscheidende Satz. Aber viele wissen das leider nicht, vorallem junge Leute.
Wichtig ist auch Kinder und Jugendliche in der Schule und zuhause für das Thema Datenschutz zu sensibilisieren. So schön Internet ist, kann es jedem von uns zum Verhängnis werden, wenn wir nicht aufpassen 🙁
Heute lief ein interessanter Beitrag darüber in einem der Dritten. Da ging es generell um „jugendsünden“, vorallem im Internet. Wenn es dann zur Bewerbungsphase kommt, stehen viele bei Google oder den genannten Communities schlecht dar und werden erst garnicht eingeladen. Das Problem ist, das viele meistens nicht wissen, dass es an ihrem schlechten Bild im WWW lag…