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Schatzsuche mal anders

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Quelle: www.atrocity.de
Quelle: www.atrocity.de

Die Gothic Metal Band Atrocity hat sich etwas ganz besonderes einfallen lassen, um ihr neues Album „Okkult“ zu bewerben: eine weltweite Schatzsuche nach verlorenen Songs.

Neue Wege in der Musik-Promotion zu gehen ist schwierig. Gerade in der Rock- und Metalszene scheinen diese Pfade recht eingefahren zu sein. Neben Artikeln in den typischen Musikmagazinen und Katalogen spielt das Internet und im besonderen das Social Web eine große Rolle. Für Atrocity soll damit aber nicht Schluss sein. Die Gothic Metal Band, welche bereits dreimal eine Platte in den Top 100 der deutschen Media Control Charts platzieren konnte, hat sich eine ganz besondere Werbe-Aktion ausgedacht. Sie schicken ihre Fans auf eine Schnitzeljagd über den gesamten Globus.

Nachdem die Männer aus dem Raum Stuttgart vor kurzem ihr 25. Jubiläum feierten, wollen sie ihrer Karriere jetzt ein neues Kapitel hinzufügen. Die nächsten drei Studioalben der Gruppe sind als Trilogie angelegt und werden jeweils ohne einen speziellen Bonus-Track veröffentlicht. Stattdessen werden die Musiker diesen besonderen Song auf CD brennen und an einer mythischen Stätte, irgendwo auf der Welt, verstecken. Der erste Teil dieser Albumtrilogie hört auf den Namen „Okkult“ und wird am Freitag, den 26. April 2013 veröffentlicht.

Albumcover Okkult von Atrocity - Quelle: www.atrocity.de
Albumcover Okkult von Atrocity – Quelle: www.atrocity.de

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen und wohl einzigartigen PR-Kampagne geht auf das Konto von Bandchef Alex Krull. Das “warum” erklärt er auf der Band-Homepage von Atrocity folgendermaßen: „In Zeiten, in denen Musik immer mehr an seiner Wertigkeit zu verlieren scheint, wollen wir damit ein Zeichen setzen. Diese Songs werden definitiv an großem Wert besitzen, erst recht, wenn man sie vielleicht erst in 200 Jahren ausgraben wird“.

Die Intention ist es, eine nachhaltige Wertigkeit mit Musik zu erschaffen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen im digitalen Zeitalter. Wie genau die Band bei dieser Schnitzeljagd vorgehen will erläutert Krull so: „Alle Original Recording Tracks und Mixe der Songs werden wir, nachdem sie versteckt wurden, eigenhändig zerstören. Das heißt auch wir als Band werden diese Songs dann nicht mehr wieder zu hören bekommen, bis sie gefunden werden. Sie sind dann also im wahrsten Sinne des Wortes einmalig“.

Die Schatzsuche beginnt mit einem versteckten Zahlencode den man im Booklet des Limited Edition Digipak findet oder beim iTunes-Download erhält. Hat man den Zahlencode entschlüsselt ergibt sich damit der Titel des versteckten Songs. Den muss man nur noch auf der Atrocity Website eingeben, um weitere Details zum Aufenthaltsort des Schatzes zu erfahren. Dabei handelt es sich im Übrigen um eine mit 24 Karat vergoldete CD, auf welcher sich der Bonus-Track befindet.

Nachdem man das erste Hindernis gemeistert hat, spielt das Social Web eine zentrale Rolle. Die Fans sind aufgerufen sich in Facebook-Gruppen zu organisieren. Ihre Erfahrungen bei der Schatzsuche sollen sie dabei möglichst in Bild,Ton oder Wort festhalten. Unterstützt wird diese besondere Geocaching-Aktion vom Musikmagazin Sonic Seducer, eine der größten Gothic-Zeitschriften in Deutschland.

Ob und wie die verlorenen Songs tatsächlich gefunden werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass Atrocity hier ein geschickter Werbe-Schachzug gelungen ist, der sicherlich für einige Aufmerksamkeit in der Branche sorgen wird und vielleicht auch einen Denkanstoß für zukünftige Projekte dieser Art darstellt.

Christian Bunke

  1. ADK

    Ich möchte da auch mal auf die Schnitzeljagd von Linkin Park hinweisen. Diese wurde letztes Jahr als PR fürs neue Album veranstaltet und endete in den BBC Studios London, wo ein neuer Song vorgestellt wurde. Marketing Manager von Linkin Park ist Adam Ruehmer, meiner Erfahrung nach jemand mit sehr kreativen Ideen.

  2. Wann werdet ihr endlich mal verstehen, daß es nicht Geocoaching, Geocashing oder Geocatching heißt? Ist Geocaching wirklich so schwer zu schreiben?

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