#onkomm goes #rpTEN!
Mittlerweile befinden wir uns im dritten Tag der diesjährigen re:publica und blicken noch einmal zurück auf gestern mit unserer Zusammenfassung von Tag 2. Diese ist natürlich vollkommen subjektiv und an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas überspitzt dargestellt.
Alles in allem kann man sagen, dass sich für viele von uns der Eindruck des ersten Tages bestätigt hat: Es werden zwar sehr viele Themen abgedeckt, jedoch geschieht dies bei einer Großzahl der Sessions eher oberflächlich – oder wir haben die falschen Sessions erwischt ;).
So wurde bei einem, Vortrag über Contentmarketing tatsächlich erstmal eine halbe Stunde lang erklärt, was genau dies eigentlich ist, statt etwas tiefer in das Thema einzusteigen. Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema “Pseudo-Journalismus” intensiver aufgegriffen wird, wie es die Headline eigentlich versprochen hatte. Statt einfach nur Contentmarketing zu verteufeln ohne wirkliche Lösungsansätze zu liefern, hätte man hier eine sinnvolle Debatte über Medienkompetenz in unserer Gesellschaft einbinden können. Natürlich sollten Advertorials gekennzeichnet sein bzw. Brandings für den User schnell sichtbar platziert werden. Auf der anderen Seite wäre uns vielleicht auch schon geholfen, wenn mehr Leute erkennen könnten, wann es sich um gebrandete Inhalte handelt, bzw. anfangen, würden Inhalte auch kritisch zu hinterfragen.
Absolut empfehlenswert hingegen war Bernhard Pörksens Session, bei der er eindrucksvoll gezeigt hat, wie gutes Storytelling funktioniert und was es in uns auslöst. Dafür war kein trockener Vortrag vonnöten. Die Ausführungen wurden einfach in diverse unterschiedliche Geschichten eingebaut. Alles in allem wurde uns gezeigt, wie man mit einer winzigen Geschichte, in die ein Cliffhanger eingebaut ist, die Aufmerksamkeit des Publikums konsequent für sich gewinnen kann. Ich habe kaum Sessions gesehen, bei denen so wenige Zuschauer in ihr Telefon vertieft waren und so aufmerksam zugehört haben.
https://twitter.com/lindus_xx/status/727485525175746560?lang=de
Danach gab es zur Auflockerung noch eine Art Troll-Session zum Thema Videotext, bzw. was wir vom mittlerweile 35 Jahre alten Videotext als Medium noch lernen können. Im Endeffekt haben wir hier eine halbe Stunde lang gehört, was der Videotext alles kann. Frauke Langguth hat das Ganze aber so amüsant vorgetragen, dass es nie langweilig wurde und man immer hin und her gerissen war zwischen: “Ist das ihr Ernst?” und “Oder macht sie sich gerade über uns lustig?”.
An dieser Stelle einmal ein großes Dankeschön dafür.
Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass die Session “I’m better than ads – helping journalists make money online“ leider zu einer relativ billigen Verkaufsveranstaltung von Flattr+ geworden ist. Statt tatsächlich auf das Thema einzugehen und in diesem Zuge Flattr+ zu erklären, was mit Sicherheit eine Lösung sein kann, wurde hier nur das eigene Produkt angepriesen. Schade eigentlich, da ich vorher eigentlich ein Fan von Flattr war, jetzt aber ziemlich genervt davon bin.
Nichts desto trotz empfand Ich Tag 2 als sehr spannend und bin neugierig, was wir am Mittwoch noch so erleben.