Diese Woche geht es im DRILLLINK vor allem um praktische PR-Themen – und zwar um den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Tipps für ein erfolgreiches Krisenmanagement und frisches Grundlagenwerk zu Influencer Relations.
I. PR trifft auf IT – wie news aktuell künstliche Intelligenz in der PR einsetzt
Public Relations und Informationstechnologie sind Berufsfelder, in denen vor allem eine Tätigkeit überwiegt: das Schreiben. Das ist schonmal eine ganz nette Gemeinsamkeit. Die dabei entstehenden Produkte unterscheiden sich jedoch in der Komplexität… und auch in der Bezeichnung. Die PR verfasst für Normalsterbliche lesbare und mit Informationen gespickte Texte. Die IT entwickelt Codes, die nur ein Computer oder eben ein ITler versteht.
Profis und Experten aus der PR verstehen, wie Texte nutzerzentriert und somit mit einem Mehrwert für das jeweilige Unternehmen zu schreiben sind. Über Monitoringmaßnahmen werden dann Aussagen über den Erfolg eines Artikels getroffen. Dies Bedarf oft der händischen Auswertung und Analyse eines zuständigen Experten. Nicht jeder Texter kennt sich hinreichend mit technischen Themen wie Suchmaschinenoptimierung aus. Eine PR-Abteilung benötigt also verschiedene Experten, um die Qualität von Pressemitteilungen, Online-Artikeln und anderen Beiträgen zu gewährleisten.
Nun stellt sich die Frage, wie lesbare Texte von kryptischen Codes profitieren können? Und es liegt auf der Hand: PR-Experten und Entwickler setzen sich zusammen und erklären dem Computer anhand eines Codes, welche Aspekte zu beachten sind. Die Tochterfirma der dpa – news aktuell – leistet in dieser Richtung Pionierarbeit und sieht sich selbst als IT-Unternehmen, welches sich voll und ganz der digitalen PR-Welt verpflichtet hat. Aus scheinbar unvereinbaren Gegensätzen entsteht somit ein innovativer Ansatz, der die PR-Welt in Zukunft beeinflussen kann. Das na-Projekt “whizzually” erkennt und setzt zum Beispiel automatisch Querverweise zu anderen Artikeln, was die SEO-Optimierung erleichtert.
II. Best Practice Krisenkommunikation: sieben Tipps und sieben Actions
Laut einer globalen Studie von Deloitte ist sich ein Großteil von Vorständen und Aufsichtsräten sicher, dass das Repertoire zum Umgang mit einer waschechten Krise im Vorhinein schon bereit steht. De facto steht dieses aber oft verstaubt im Notfallschrank der Kommunikationsabteilung und wartet vergebens auf eine Instandhaltung. Sylvia Eberl und Sebastian Riedel geben deshalb sieben wertvolle Tipps, die KrisenmanagerInnen nicht verpassen sollten. Von der reinen firmeninternen Definition einer Krise über die realitätsgetreue Simulation von Krisen bis zu einem konkreten Aktionsplan im Ernstfall deckt der Artikel vom Upload Magazin die Knackpunkte einer erfolgreichen Krisenkommunikation ab. Besonders Mitarbeiter von Unternehmen sollten demnach nicht unter den stressigen und oft auch emotional aufwühlenden Aspekten einer Krise leiden. Eine gelungene Krisenkommunikation minimiert somit nicht nur unternehmensexterne Schäden, sondern auch das Schadenspotenzial innerhalb des Unternehmens.
Es wird klar: KrisenmanagerInnen sollten abgebrüht und vielleicht sogar ein wenig draufgängerisch sein. Sie müssen aus jeder Krise ein Stück schlauer werden, um das Unternehmen – und vor allem deren Mitarbeiter – vor zukünftigen Bedrohungen zu schützen. Erste Schritte dazu lernen übrigens Kommilitonen im Studiengang Onlinekommunikation in diesem Semester: Denn nach einer wissenschaftlichen Einführung ins Thema durch unseren Professor Thomas Pleil übt Riedel – im Hauptberuf bei der Agentur Klenk & Hoursch – mit den gut 20 Studentinnen die Krise, besser: Es geht um eine komplette Simulation der Krisenkommunikation.
III. Das jüngste Grundlagenwerk zu Influencer Relations
Seit einiger Zeit geistert der Begriff Influencer durch das Netz. Wie eine heiße Kartoffel fliegt die eindeutige Zugehörigkeit des Begriffs zwischen PR- und Marketingabteilungen hin und her. Dem wird nun ein Ende gesetzt durch 24 Autoren, 21 Texte und ein Buch. Das Werk “Influencer Relations – Marketing und PR mit digitalen Meinungsführern” ist ein Buch, das sich besonders mit dem Beziehungsaufbau zu Influencern beschäftigt. Es ist vor allem relevant für jene, die selbst eine professionelle Influencer-Kommunikation im Unternehmen umsetzen wollen. Zur Ansprache und zum Umgang mit Influencern kommen selbige im Buch zu Wort und geben wertvolle Tipps, wie Unternehmen denken und vorgehen müssen, um einen starken Partner für sich zu gewinnen. Durch eine schlechte Influencer Kommunikation kann eine Marke, aber auch ein Influencer selbst Reputationsschäden erleiden. Das topaktuelle Werk, herausgegeben von Annika Schach und Timo Lommatzsch, kann helfen, dass authentische Influencer Kommunikation besser funktioniert und somit der gewünschte Win-Win-Effekt für Unternehmen und Meinungsführer entsteht.