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PR-Prüfung: PZOK zum Scheitern verurteilt?

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Eigentlich war es schon eine beschlossene Sache. Die PR-Verbände Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG), Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) und der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) haben bereits im Frühjahr 2007 eine gemeinsame Grundidee entwickelt: Eine nichtuniversitäre PR-Prüfung für angehende PR-Berater und Pressesprecher.

Zu Beginn waren sich die drei großen Kommunikationsverbände noch einig und gründeten die Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft (PZOK). Ihr Ziel: Private Aus- und Weiterbildungsangebote auf ihre Qualität zu testen und eine einheitliche Prüfung abzunehmen.

Die Umsetzung ist eigentlich ab dem 1. Januar 2008 geplant. Ab diesem Zeitpunkt will die PZOK die Prüfungs- und Zertifizierungsaktivitäten der bisherigen Prüfungsinstitution Deutsche Akademie für Public Relations (DAPR) übernehmen und als neue Institution in der Öffentlichkeit stehen.

Das hört sich alles sehr gut an, doch leider unterscheidet sich, wie so oft, die Theorie von der Praxis. Ein Schreiben der DAPR-Geschäftsführerin Beate Sohl hat für Aufregung gesorgt. Die vorgesehene Direktorin der verbandsübergreifenden Prüfungsinstanz teilte Anfang November mit, dass sie das Angebot als Leiterin nicht annehmen möchte. Der Grund für diese plötzliche Entscheidung seien die unterschiedlichen Auffassungen der beteiligten Gremien.

Als ob dieser Schock nicht schon schwer genug zu verkraften wäre. Nein, auch der ehrenamtliche Geschäftsführer der PZOK Karl-Martin Obermeier hat die Nase gestrichen voll und hat bereits seinen Rücktritt angeboten, da er für alle Fehler und Versäumnisse der beteiligten Verbände verantwortlich gemacht wurde. Letztendlich ist es bis jetzt noch nicht zu seinem Rücktritt gekommen.

Nach all diesen Streitigkeiten gibt es dennoch eine vorläufige Lösung – DPRG-Präsident Ulrich Nies hat sich dazu bereit erklärt, die erste Prüfung im Januar abzunehmen. Wie und wann alle Unklarheiten professionell beseitigt werden, bleibt fraglich. Vielleicht hätte man doch einfach bei der „alten“ Prüfungsinstitution bleiben sollen?

Mehr Informationen findet ihr bei horizont.net, PR-Journal und pressesprecherverband.de.

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