Dass Public Relations nicht nur für Unternehmen eine wichtige Rolle spielen, hat auch das diesjährige Praxisprojekt mit der Deutschen Humanitären Stiftung gezeigt. Doch was zeichnet eigentlich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Kulturbereich aus? Vier kurze Fragen an Silke Tomé, Mitarbeiterin im Kommunikationsteam der Senckenberg Gesellschaft – die unter anderem eines der größten Naturkundemuseen Deutschlands in Frankfurt am Main unterhält.

Foto: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Frau Tomé, aus Ihrer Sicht: Was sind die besonderen Herausforderungen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in einer Einrichtung wie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung?
Erst einmal gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern, die die gesamte Kommunikation koordinieren, während der Umfang an Aufgaben immer mehr zunimmt. Als naturwissenschaftliche Gesellschaft sind wir vor eine weitere Herausforderung gestellt: Mitarbeiter, deren zentrale Aufgabe eigentlich Wissenschaft und Forschung sind, müssen dafür sensibilisiert werden, dass es auch wichtig ist, ihre Ergebnisse für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit aufzubereiten.
Was viele vielleicht nicht sofort wissen: Das gleichnamige Museum ist nur ein Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die unter anderem ein Forschernetzwerk mit mehreren Standorten in ganz Deutschland unterhält – und die sich zum Ziel gesetzt hat, wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Welche unterschiedlichen Stakeholder muss man als Kommunikationsstab hier eigentlich im Auge behalten?
Grundsätzlich gehören alle Einrichtungen und Museen zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Sie ist deshalb der Ausgangspunkt unserer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben den Mitarbeitern und Mitgliedern der Gesellschaft zählen unter anderem die Zuwendungsgeber, Sponsoren, Spender, außerdem die Presse und natürlich die allgemeine Öffentlichkeit zu den wichtigen Zielgruppen. Für die Museen im Speziellen sprechen wir Menschen aller Altersgruppen an – also Familien mit Kindern, Großeltern mit ihren Enkeln, Jugendliche, Erwachsene und Schulen. Darüber hinaus wird die Arbeit der Senckenberg Gesellschaft natürlich auch in der Wissenschaft wahrgenommen, wo unter anderem Kontakte zu anderen Forschern und auch Politikern entstehen.
Und wie funktioniert die Ansprache der unterschiedlichen Zielgruppen? Welche Aufgaben betreut das Kommunikationsteam konkret?
Unser Team betreut unterschiedlichste Maßnahmen vom Mitarbeiternewsletter, der ausschließlich elektronisch versendet wird, bis hin zu klassischer Pressearbeit mit Pressemitteilungen, Pressekonferenzen und so weiter. Außerdem erstellen wir den elektronischen Newsletter, bearbeiten Flyer und Poster, kümmern uns um die Media-Kontakte wie Anzeigenwerbung und Out-of-Home Media und betreuen die unterschiedlichen Social Media-Kanäle. Inzwischen ist die Senckenberg Gesellschaft auf Facebook, Twitter, Instagram, Youtube sowie mit eigenen Blogs im Netz vertreten. Zusätzlich organisieren wir Veranstaltungen wie Vortragsreihen, Ausstellungseröffnungen, Preisverleihungen oder Mitgliederversammlungen.
Im Team wird nicht nur die externe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit koordiniert, es gibt auch eigene Maßnahmen für die interne Kommunikation.
Zur internen Kommunikation gehören bei uns vor allem regelmäßige Newsletter für alle Mitarbeiter sowie Mailings, die je nach aktuellem Anlass erstellt werden.
Vielen Dank für das Interview!