Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

PR-Grundlagen – Vom Nichtschwimmer zum PR-Pferdchen

1

Um das Gefühl für das Arbeiten im “Real-Life” in einer PR-Agentur zu bekommen, bestand unser diesjähriges Semesterprojekt gleich aus drei einzelnen Aufträgen. Die Öffentlichkeitsarbeit für die Deutsche Humanitäre Stiftung war eines davon. Nach dem ersten Briefing mit dem Mitbegründer und Hauptakteur der Stiftung, Uwe Breininger, hatten wir ein erstes Fundament, auf dem wir bauen konnten. Die Hauptaufgabe bestand darin, die bestehende Homepage ins Web 2.0 zu führen und grundlegend zu modernisieren. Dazu gehörte das maßgebende Konzept, ein neues Design und strukturelle und inhaltliche Änderungen. Auf dem Server unserer Hochschule errichteten wir eine Testhomepage als Spielwiese, um uns – ganz überlegt und konzeptionell natürlich – erstmal austoben zu können.

Unsere Erfahrungen und alles, was wir daraus mitgenommen haben, wollen wir gerne teilen:

1. Das Konzept

Die ursprüngliche Startseite der DHS
Die ursprüngliche Startseite der DHS

 Auch wenn es in den Fingern brennt und tausende Ideen nach Umsetzung schreien: hinsetzen, durchatmen und erstmal ein Konzept machen. So gerne man schon die ersten Texte schreiben, Bilder knipsen oder WordPressthemes auswählen möchte, ohne ein Konzept hat man am Ende zu viele Bausteine, die vielleicht gar nicht zusammen passen. Deshalb zu allererst eine ausführliche Analyse machen und fragen: Wie ist der IST-Stand? Wie positioniert sich das Unternehmen? Welche Zielgruppen gibt es? Erst nach einer ausführlichen Analyse kann man sich dem SOLL-Stand widmen und geeignete Maßnahmen formulieren. Für die Zielgruppen zum Beispiel entwickelten wir so vier fiktionale Personengruppen: die “politisch korrekte” Familie, die die Welt verbessern will, die einsame alte Dame, die gerne “Ersatzoma” für alle Dorfkinder ist, das schwule Ehepaar ohne Kinder und mit schickem Appartement und der Rentner mit Vermögen, aber ohne Erben. Klingt klischeehaft – ist es auch! Es hilft aber, um zu entscheiden, welche Anrede man wählt, wie schwierig die Navigation sein darf oder welche Themen besonders ansprechend sind.

2. Die Organisation

Wir teilten unsere Gruppe in Projektkoordination, Konzeption, Content, Design und Technik auf mit je einem Teamsprecher, um das Arbeiten zu Erleichtern. Das hat zwar gut geklappt, am Anfang ging die Arbeit aber nur langsam voran, weil wir uns erst einmal mit allen absprechen mussten. Die Content-, Design- und Technikgruppe konnte ohne Konzept noch gar nicht anfangen, zu arbeiten. Nach den vielen Absprachen funktionierte die eigenständige Arbeit allerdings sehr gut.Google Drive, Facebookgruppen, Telefonate – wir nutzten alle Möglichkeiten der Kommunikation, um im ständigen Kontakt zu bleiben und so produktiv wie möglich arbeiten zu können. Eine logische Ordnung der Dateien, Zeitpläne, To-Do-Listen und Protokolle bedeutete zusätzlichen Aufwand, erleichterte uns die Organisation aber enorm.

Das vorherige und neue Logo der DHS
Das vorherige und neue Logo der DHS

3. Die Wahl des WordPresstheme

Die Auswahl des Themes ist wie die Katze im Sack: Man weiß nie genau, worauf man sich einlässt. Wir haben uns für ein Theme entschieden, dass speziell für wohltätige Organisationen ausgerichtet ist und Spendenbuttons, -formulare und andere hilfreiche Tools gleich beinhaltet. Grundkenntnisse in HTML und CMS haben wir zwar gelernt, aber zum Programmieren reicht das natürlich nicht. Unsere Hoffnung, uns durch ein komplexes Theme Arbeit zu ersparen, war leider sehr blauäugig und schon bei der Farbänderung war es vorbei mit der Zufriedenheit. Nach vielen Stunden intensivem Googlen, Ausprobieren und viel Hilfe von außen haben es unsere fleißigen Programmierer zwar geschafft, aber das Problem war dadurch nicht sofort gelöst. Schwierig wird es nämlich, wenn die Organisation oder das Unternehmen selbst begrenzte Kapazitäten haben und mit dem Theme alleine gar nicht so gut zurecht kommt. Wir haben deshalb darauf geachtet, den zukünftigen Arbeitsaufwand für die Stiftung gering zu halten, die Mitarbeiter geschult und ein How-to geschrieben. Manchmal lohnt es sich aber auch in den sauren Apfel zu beißen und das Theme zu wechseln – zumindestens wenn Zeit und Kapazitäten vorhanden sind.

So soll die neue Startseite der DHS aussehen
So soll die neue Startseite der DHS aussehen

4. Content ist King

Das Herzstück der ursprünglichen Homepage waren die Inhalte: lange, ausführliche Texte sowie eine Vielzahl an Bildern und Videos. Zum Wohle des Contents wollten wir dieses Konzept natürlich beibehalten.

Die Texte mussten gelesen, kommentiert, überarbeitet oder neu geschrieben und redigiert und die Bilder und Videos gesichtet und bearbeitet werden. Das nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch. Wir mussten die Ansprache beachten, die Zielgruppen im Hinterkopf behalten, die Leser mit Storytelling fesseln, gleichzeitig suchmaschinenoptimierte Schlagwörter einbauen und dabei auch noch informativ und transparent bleiben.

 

Am letzten Mittwoch trugen wir das vorläufige Ergebnis in einer Abschlusspräsentation Uwe Breininger und drei Projektmitarbeiterinnen aus Georgien vor. Sie waren sehr begeistert von dem modernen Design und der vielen Mühe, die wir hineingesteckt hatten. Unsere ersten Kunden haben wir also schon mal zu glücklichen Kunden gemacht! Auch wenn wir anfangs mit wenig Vorwissen und ohne Schwimmflügel zunächst ins kalte Wasser geworfen wurden, haben wir doch ziemlich schnell schwimmen gelernt und uns unser erstes “Abzeichen” verdient – Nicht zuletzt durch einen vollen Stundenplan und dem geballten Wissen unserer engagierten Dozenten.

Noch ist die ursprüngliche Homepage der Deutschen Humanitären Stiftung online. Wann die neue Version online geht, werden wir auf unserer Facebookseite oder unserem Twitterkanal bekannt geben.

Die Kommentare sind geschlossen.