Angeblich nur, um sich sein Wirtschafts-Studium an der Universität Nottingham zu verdienen, kam ein 21-jähriger Brite auf eine einfache aber grandiose Idee: Er stellte eine Website mit dem klangvollen Namen „Million Dollar Homepage“ ins Internet und bot 1 Millionen Pixel für je einen US Dollar für Werbung zum Verkauf an. Soweit so gut. Doch kann so ein Konzept wirklich aufgehen? Klare Antwort: Es kann. Schon nach zwei Monaten hatte der Student Alex Tew mit der Site 200.000 US-Dollar verdient.
Die „Million Dollar Homepage“ ging am 26. August 2005 online. Seitdem hat Tew 999.000 der insgesamt eine Million verfügbaren Pixel verkauft. Stellt sich die Frage, warum gerade dieser simplen Idee solch ein Erfolg beschert ist. Auf den ersten Blick erscheint das Angebot für potentielle Käufer nicht besonders attraktiv. Tew verkauft Pixelpakete ab einer Größe von 10×10 Pixel zu einem Preis von 100 US-Dollar. Die Käufer dieser Flächen können einen Text, Bilder oder einfach ihr Logo dort einfügen und mit einem Link zu ihrer Homepage versehen. Alex Tew garantiert, dass die Inhalte für fünf Jahre auf seiner Homepage stehen werden. Um seine „Pixel-Päckchen“ an den Käufer zu bringen musste Tew es schaffen, dass ein Hype um seine Idee entsteht. Dank einiger Presseberichte fand die Site rasch großen Zuspruch. Von der Times nach dem besonderen Reiz dieses Angebotes befragt, gaben „Pixelkäufer“ an, dass sie sich durch das große Medieninteresse, das diese erste „Million Dollar Homepage“ generiert, natürlich auch einen Zulauf dank ihrer platzierten Logos auf ihren eigenen Homepages erhoffen. Professor Martin Blinks, Leiter am Innovationsinstitut der Universität Nottingham, äußerte sich wie folgt zu Tew’s Homepage: „Die Idee ist brillant in ihrer Schlichtheit. Ich denke, die Werbekunden sind von den Faktoren Neuheit und Kuriosität angezogen.“ Interessant ist auch die Mischung derer, die Pixel bei Tew gekauft haben. Unter der Rubrik „Testimonials“ äußern sich einige begeisterte Käufer zu den Folgen, die der Erwerb eines „Pixel-Päckchens“ für sie hatte.
Zu Beginn des neuen Jahres setzt Tew nun zum finalen Endspurt an, um den Gewinn noch einmal ordentlich zu steigern. Die letzten freien 1000 Pixel bietet er bei Ebay zum Verkauf an – aktuell werden für den 50×20 großen Block in zentraler Position auf Tew’s Homepage 38.100 US-Dollar geboten.
Ideen muss man haben – mal sehen, was „Original Alex –schließlich gibt es inzwischen etliche aber wenig erfolgreiche Nachahmer – letzten Endes verdient haben wird! In seinem Blog wird er es uns sicher wissen lassen…
Hatte kürzlich via fredlog.de von der Aktion gelesen. Zu dem Zeitpunkt waren noch einige Flächen mehr zu vergeben. Hätte nicht gedacht, dass sich die Site so flott füllt. 1$ pro Pixel ist ja auch kein schlechter Preis.
Das Beispiel der wenig erfolgreichen Nachahmer bestätigt nebenbei eine der Marketingregeln: „Seien Sie Erster!“ 😉 (aus ‚Die 22 unumstößlichen Regeln im Marketing‘ von Al Ries und Jack Trout)
[…] Wir erinnern uns an den Beitrag vom 5. Januar 2005 “Pixel für Pixel zum Millionär”. Waren wir nicht alle ein bisschen neidisch auf diese geniale Idee?! Scheint, als wären einige aber besonder neidvoll gewesen und versuchen dem 21 Jahre alten Pixel-Millionär, Alex Tew, nun das Leben etwas schwerer zu machen: Nachdem er die letzten 1.000 Pixel seiner milliondollarhomepage.com glücklich bei eBay versteigert hatte, legten Erpresser seinen Rechner mit Hilfe einer verteilten Denial-of-Service Attacke lahm . Das geschah wohl auch zum Ärger des am Ende erfolgreichen Bieters. Denn seine für 38.100 Dollar ersteigerte 1.000 Pixel-Anzeige verpuffte wirkungslos, nachdem der Pixel-Träger offline war. Daher will der Anbieter von Schlankheitsmittel (milliondollarweightloss.com) nun angeblich klagen, und zwar gegen den Studenten. Sein Vorwurf lautet auf Vertragsbruch und auf Vernachlässigung der vertraglichen Pflichten. […]