Anfang dieser Woche startete Arianna Huffington, Biographin der Callas und von Picasso und Ex-Frau des amerikanischen Ölmillionärs und Kongreßabgeordneten Michael Huffington, ihr neuestes Projekt: Ein politisches, linksliberales Gruppenblog, in dem Journalisten, Autoren, Politiker und Hollywood-Größen von Gwyneth Paltrow bis John Cusack ihre Meinungen, Einfälle Zwischenrufe verkünden sollen. Ein Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Die Ehe der Huffingtons muß wirklich etwas Besonderes gewesen sein: Nach der Scheidung im Jahr 1997 hatte Michael, der Ölmillionär und Kongreßabgeordnete, sein Coming-out und ist nun ein prominenter schwuler Republikaner. Sie aber, zuvor als Biographin der Callas und von Picasso bekannt geworden, zog nach Los Angeles, hielt vielfrequentierte Salons und wurde eine Linke.
Schon bald war Arianna in Kalifornien, vor allem in den richtigen Kreisen, bekannter als der Nachname ihres Ex-Mannes. Sie unterstützte das Detroit Project für umweltfreundlichere Autos, „die uns morgens sicher zur Arbeit bringen, ohne daß wir am Nachmittag für Benzin in den Krieg ziehen müssen“. Arianna, 1957 in Griechenland geboren, mit sechzehn nach England und später nach Amerika ausgewandert, sprach im Radio, war Talkshow-Dauergast und kandidierte 2003 gegen Arnold Schwarzenegger für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien. Immerhin schaffte sie es, Arnies Kampagne für einige Tage ernsthaft in die Defensive zu bringen, als sie mit mehreren Frauen auftrat, die von Schwarzenegger sexuell belästigt worden waren.
Ein politisches, linksliberales Gruppenblog
Anfang dieser Woche startete Ariannas neuestes Projekt: Ein politisches, linksliberales Gruppenblog, in dem Journalisten, Autoren, Politiker und Hollywood-Größen von Gwyneth Paltrow bis John Cusack ihre Meinungen, Einfälle Zwischenrufe verkünden sollen. Der Name der Sache zeugt nicht gerade von Minderwertigkeitskomplexen: „The Huffington Post“.
Wie in Erwartung all der Watergate-Enthüllungen von eifrigen linken Schauspielerinnen berichteten alle großen Zeitungen über die angekündigte Allianz von Glamour und Intelligenz. Damit verbinden manche die Hoffnung, nun könnte endlich das politische Ungleichgewicht in der amerikanischen Medienszene ausgeglichen werden.
Denn nicht nur beim Nachrichtenfernsehen haben die Republikaner mit Fox News die Nase vorn. Bei den Radiotalkshows gibt es keine liberalen Moderatoren mit nennenswerter Zuhörerschaft, und selbst im angeblich so progressiven, jungen, studentischen Internet dominieren die Rechten.
Konservatives, „unwiderstehliches” ‚Vorbild – der „Drudge Report”
Nirgends fehlte daher in der Vorabberichterstattung der Hinweis auf den „Drudge Report“: Das Ein-Mann-Unternehmen aus Miami hat sich zu einer festen Größe in Medien und Politik der Vereinigten Staaten entwickelt, mit einer unvorhersehbaren Mischung aus Klatsch, Insiderberichten, apokalyptischen Wetter- und Naturphänomenen und einer deutlichen konservativen Tendenz. Selbst linke Journalisten nennen diese täglich mehrmals aktualisierte Mischung unwiderstehlich.
Und dann gibt es eine etablierte und wirksame konservative Bloggerszene, die unter anderem zum Rücktritt der CBS-Legende Dan Rather beitrug, als sie ihm detailliert Dokumentenfälschungen in einem Bericht über Bushs Militärdienst nachweisen konnte. Auch CNN-Manager Eason Jordan mußte gehen, als im Internet pausenlos über seine Aussage während einer nichtöffentlichen Podiumsdiskussion auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum diskutiert wurde, amerikanische Soldaten hätten im Irak gezielt Journalisten erschossen. Jordan bestritt die Äußerung, aber die Blogger ließen nicht locker, bis zumindest genügend Indizien dafür versammelt waren, daß er gelogen habe.
Demokraten frustriert über mediale Minderheitenposition
Frustriert über die strukturelle mediale Minderheitenposition, ersehnen sich die Demokraten immer wieder mal eine große berühmte Figur als Investor, Frontmann und Retter aus der Medienmisere: Bald soll Warren Beatty einen Fernsehsender gründen, dann wieder Al Gore ein Radionetzwerk oder George Soros oder Robert Redford und Bobby Kennedy jr. einen Konzern.
Vergrößert wird diese Verzweiflung noch durch medienwissenschaftliche Untersuchungen zu den Grundlagen der Wahlentscheidung vom letzten November. So hat ein Forscherteam der Universität Maryland die Bush- und Kerry-Wähler nach ihrem Informationsstand zum Zeitpunkt der Wahl befragt und herausgefunden, daß beide Lager in verschiedenen Realitäten leben. Eine große Mehrheit der Bush-Wähler war der Meinung, der Irak habe eine bedeutende Rolle bei den Anschlägen vom 11. September 2001 gespielt und habe nennenswerte Mengen an Massenvernichtungswaffen gelagert, was spätere Untersuchungen durch Experten auch zweifelsfrei festgestellt hätten. Das Gegenteil war aber der Fall. Auch über die politischen Positionen der Bush-Regierung herrschte Unklarheit: Eine Mehrheit der in der Studie befragten Bush-Wähler glaubte, Bush unterstütze internationale Abkommen wie das Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz und den internationalen Strafgerichtshof. Besonders niederschmetternd für die Kerry-Leute: Die Bush-Wähler sagten aus, sie wären gegen den Irak-Krieg, wenn sich herausgestellt hätte, daß der Irak nichts mit dem 11. September zu tun gehabt und auch keine Massenvernichtungswaffen besessen hätte.
Perfektes Timing für Arianna. Eigentlich
Ganz offensichtlich war es den Demokraten also nicht gelungen, entscheidende Fakten mitzuteilen. Seitdem wird um so hektischer auf Abhilfe gesonnen, perfektes Timing für Arianna. Eigentlich.
Man scheut sich fast, den schlechten Nachrichten eine weitere hinzuzufügen, aber man muß schon feststellen: Mit der Wiedererlangung der publizistischen Hegemonie wird es ein bißchen schwierig. Als die Seite am Montag erstmals freigeschaltet wurde, fehlten die meisten der angekündigten großen Namen – kein David Geffen, vor allem keine Gwyneth Paltrow. Und die, die da waren, hatten sich seltsame, immergrüne Themen ausgesucht. Und so treuherzig aufgeschrieben: Ellen de Generes machte gegen das Einfangen oder Abschießen wilder Pferde zum Zwecke der Hundefuttergewinnung mobil.
Entschiedene Opposition zu sadistischen Baby- und Pferdekillern
Mike McCurry, früher mal Clintons Regierungssprecher, baute seinen Eintrag gar dialektisch auf: Auf der einen Seite, schreibt er, gebe es das übliche Washingtoner Insidergerede, wer was werde und welches Untergesetz von welchem Unterkomitee vorbereitet werde und noch mehr „Bla bla bla“; auf der andere Seite aber stürben Babys. In der Dritten Welt stürben Babys an Unterernährung, Krankheit und mangelnder Pflege, hat McCurry erfahren, und mit nur wenig Geld könne da geholfen werden. Man hat Mühe, sich den vorzustellen, der dazu einen Gegenstandpunkt einnehmen und noch dazu das mutwillige Schlachten wilder Pferde befürworten möchte.
Am ersten Tag erklärte die „Huffington Post“ also ihre entschiedene Opposition zu sadistischen Baby- und Pferdekillern. Ein Eintrag zum weltweiten Schutz der Bambussprossen als Nahrungsgrundlage der Pandabärenbabys hätte vergleichsweise eine irre politische Sprengkraft besessen, selbst die Bewerbungsreden bei Mißwahlen, in denen die Kandidatinnen versprechen, sich für den Weltfrieden einzusetzen, lesen sich dagegen wie Revolutionspropaganda.
Warum fuhr der Präsident in einem Naturschutzgebiet Fahrrad?
Nur der Kolumnist des altlinken Blattes „The Nation“, David Corn, hatte etwas Aktuelles mitzuteilen. Er beschrieb, wie er hektisch sein Büro auf Capitol Hill in Washington räumen mußte, als die Cessna mit dem irregeleiteten Flugschüler im Anflug war. Später fragte er dann, warum eigentlich der Präsident mitten an einem Werktag nicht im Weißen Haus war, sondern in einem Naturschutzgebiet Fahrrad fuhr. Corns Einträge sind zwar interessant, dürften die Betreiber der Seite aber auch irritieren, denn am Schluß steht immer der Zusatz : „Wie alle anderen Blogger hier arbeite auch ich umsonst daran, Arianna noch bekannter zu machen. Also lassen Sie mich diese Werbung anfügen“ – und es folgen die Webadressen seiner eigenen Seite und die seines Magazins.
Auch mit dem Geld hat es bei der „Huffington Post“ noch nicht so richtig geklappt. In einer frühen Phase hatte Frau Huffington verlauten lassen, der große David Geffen, der Disney-Gegenspieler und Chef von Dreamworks, habe Geld und Texte zugesagt. Bis, wie es heißt, ein kurzer, höflicher Anruf aus Geffens Büro die Sache klarstellte: Arianna solle aufhören, mit seinem Namen zu werben. Er habe mit der Sache nichts zu tun.
Viele Stimmen, nichts Interessantes
Andere waren weniger empfindlich. Cheryl Saban beschreibt, wie ihre Tochter ein Baby in einer Hausgeburt entbunden habe. Auch ihr Mann Haim kommt zu Wort und erklärt, warum der innerirakische Konflikt eben genau das sei: ein innerirakischer Konflikt. Und die unvermeidbare Tina Brown, Ex-Chefin des „New Yorkers“ und des gescheiterten Magazins „Talk“, ist dabei. Sie erklärt, weshalb wieder mal was von ihr abgesetzt wurde, diesmal eine Fernsehtalkshow, und was sie während der Arbeit dort gelernt habe: „Es ist sehr schwer, ein Lächeln vorzutäuschen, während man einem Experten zuhört, während der Produzent der Sendung über den Ohrstöpsel brüllt: ,Blah Blah. Kannst du ihm nicht eine Bombe hinten reinstecken?'“ Und: Tina wird den Geflügelsalat im Studio vermissen, denn nie sei man so hungrig wie nach der Aufzeichnung seiner eigenen Show. Wieder was gelernt. Erstaunliches Internet.
Dann hatte Arianna versprochen, richtige News zu bringen. In der ersten Woche waren das genau zwei: Auszüge aus einem Buch, in dem behauptet wird, die Saudis würden ihre Ölfelder mit radioaktiven Sprengfallen schützen, und Bilder aus einem nordkoreanischen Kindergarten, in dem die Kinder lernen, auf Fotos von George Bush zu schießen.
Hat die Linke nichts mitzuteilen?
Wie eine lebhafte Abendessengesellschaft sollte die „Huffington Post“ funktionieren, hatte Arianna in Interviews erklärt. Gefährliche Behauptung: Die Seite ist so langweilig, daß solche Sprüche die Institution der Dinnerparty in Mißkredit zu bringen drohen. Aber das Desaster ist so gewaltig, es reicht über diesen Einzelfall hinaus. Denn es sind ja viele Stimmen, die dort vernommen werden können, und leider keine einzige interessante. Kann es sein, daß die Linke an sich derzeit nichts Interessantes mitzuteilen hat?
Mehr unter: www.huffingtonpost.com
Quelle: FAZ.NET
Die Forderungen des Parteivorstandes der Linken gehen NICHT
weit genug.
Wir brauchen noch mehr radikale Massnahmen oder wir gehen
wirtschaftlich und sozial unter.
Viele haben den Finanzcrash vorhergesagt, wenige haben geglaubt,
dass es so schlimm kommen wird.
Aber es kommt noch schlimmer, wenn Die Linke nicht die
Bundestagswahlen gewinnt.
Dazu bedarf es eines genauen Plans mit exakten Aussagen,
was zu tun ist:
Deutschland MUSS wirtschaftspolitische und sozialpolitische
ALLEINGÄNGE machen und darf sich nicht länger von Europa
„melken“ lassen.
Im einzelnen:
Drastische Reduzierung der EU-Beiträge oder wir alle haben nicht
mehr genug zu essen.
Sofortiger Abzug aller deutscher Soldaten aus dem Ausland.
Der Satz, die Freiheit Deutschlands werde auch am Hindukush
verteidigt ist absolut falsch, denn unsere Freiheit wird durch die
Drogen gerade von dort unterminiert und gegen den Drogenanbau
geht die Bundeswehr ja bekanntlich NICHT vor.
Der Abzug aller deutschen Soldaten aus dem Ausland bringt
Millarden Ersparnisse, die wir dringend brauchen.
Nachdem die Deutschen den Geschaeftsbanken so wie so
nicht mehr trauen, ist es erforderlich die Garantien für Konten
bei Sparkassen und Volksbanken noch zu erhoehen und
Geschaefsbanken OHNE Millarden-Unterstützung notfalls
pleite gehen zu lassen.
Andernfalls wird dies ein Fass ohne Boden, das die Auszahlung
der Renten gefaehrdet.
Grundrente fuer ALLE Deutschen ab dem 18. Lebensjahr
OHNE Vorbedingung mit 1.500 Euro monatlich und der
Berechtigung ohne steuerliche Abzüge nochmal 1.500 Euro
monatlich hinzuverdienen zu koennen.
Erst dann setzt die Besteuerung ein.
Das Argument, dass man damit Faulenzer untrerstütze, zieht nicht,
Faulenzer gibt es immer und wird es immer geben, aber diese
machen einen ganz geringen Teil der Bevölkerung aus.
Die Mehrheit will arbeiten und wird viel froher und unbeschwerter
arbeiten, wenn ihre Existenz-Grundrente gesichert ist.
Damit werden in der Arbeitslosen- und Hartz4-Verwaltung ernorme
Kapazitäten frei, die in der Gesundheits und Altenpflege eingesetzt
werden koennen. Diese Menschen müssen Flexibilität zum Wohle
aller zeigen.
Auch in der Finanzverwaltung werden Kapazitäten frei, durch
ein einfaches gestaffeltes Steuersystem beginnend mit 3001 Euro
pro Monat ohne Freibetraege und ohne alle Komplikationen.
Die Linke muss den Mut haben, dies KLAR zu propagieren und sie
wird die Bundestagswahl gewinnen.
Johannes