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Nicht so freundlich, liebe PR-lerinnen

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„Frauen tappen in die Lächel-Falle“

In der PR-Branche sind Frauen in der Überzahl. Trotzdem machen sie nur selten Karriere. Romy Fröhlich, Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Münchner Uni, suchte nach dem Grund. Ihr Ergebnis: „Frauen sind einfach zu nett!“

Im Schnitt seien 53 Prozent aller PR-ler weiblich. In PR-Agenturen liege der Frauen-Anteil sogar bei 69 Prozent, in Unternehmen bei 41. Lässt vermuten, dass die Akzeptanz der Frauen und somit auch die Bezahlung in der PR-Branche hoch sind. Stimmt aber nicht. Auch in der PR würden Frauen „für gleiche Arbeit auf der gleichen Position schlechter bezahlt als Männer“, so Fröhlich.

Die PR-Branche braucht Menschen, die gut und gerne kommunizieren. Eine Eigenschaft, die – wie viele behaupten – der Frau angeboren ist. Tatsächlich würden Frauen in der PR-Branche bevorzugt eingestellt. Die meisten Frauen „tappen jedoch in die Freundlichkeitsfalle“, sagt Fröhlich. Sie verließen sich allein auf ihre weiblichen Qualifikationen und vernachlässigten andere Anforderungen. Konsensorientierung und Einfühlungsvermögen würden schnell als „schwaches Führungsvermögen“ ausgelegt. Dies erkläre auch, warum Frauen in der PR-Branche eher zum Texten von Broschüren und nicht als Manager eingesetzt werden.

Die Konsequenz: Nicht so nett sein, liebe PR-lerinnen! Lieber auch mal „die Zähne zeigen“. 😉

Quelle: Interview aus der SZ vom 13./14.Mai 2006