Es ist keine Neuigkeit, dass es im digitalen Zeitalter nicht mehr so rosig um die Print-Medien steht. Seit Ende der Neunziger bleiben wir, die neuen, frischen Leser aus, die Leserschaft wird immer älter, während sich gerade wir, die jungen und mittleren Generationen, immer mehr dem Internet als Nachrichtenmedium zuwenden!
Im Kampf um ihre Überlebensfähigkeit suchen Tageszeitungen nach immer neuen Wegen, auch die junge, Web-affine Leserschaft zu erreichen. Das „Wisconsin State Journal“ (immerhin die zweitgrößte Zeitung des US-Bundesstaates Wisconsin, Auflage wochentags: 90.000) hat sich dazu etwas Originelles ausgedacht.
Und da man ja Menschen da „abholen“ muss, wo sie gerade sind – so lautet ein unter Marketingfachleuten und Sozialarbeitern beliebtes Klischee – ist das wohl im Internet.
Und da dachte sich das „Wisconsin State Journal“ eine ganz nette Idee aus, die über den Aufbau einer attraktiven Web-Präsenz hinaus geht. Warum sollte man neue Leser nicht locken und für die Zeitung interessieren, indem man die interaktiven Möglichkeiten des Internet nutzt?
Und so können ab sofort die Leser zwischen 11 und 16 Uhr mitentscheiden, was am nächsten Tag auf der Titelseite der Zeitung landet. Natürlich stellt die Leserschaft dabei nicht die ganze Seite zusammen. Nur die populärste Online-Story darf auf den Titel.
Wie diese Aktion ankommt, werden wir vielleicht nie erfahren, aber die Idee ist mal etwas Anderes. Doch leider haben die erwählten Artikel aber noch eines gemeinsam: Sie sind alle von gestern. Und genau da liegt ja die Wurzel der Zeitungskrise, oder?
via spiegel.de
Nette story! Viele Tageszeitung mit Internetpräsentation machen es heute bereits ähnlich. Nur halt nicht so offensiv. Kann man sich in der allabendlich stattfindenden Titelkonferenz nicht darauf einigen, womit die Zeitung am nächsten Tag aufmachen soll, guckt man sich die Klick-Rates der jeweiligen Berichte auf der Homepage an. Eine Entscheidung fällt dann meist leichter.
Grüße! ed