„Aufgrund einer technischen Störung steht Ihnen das T-Mobile-Netz zurzeit nicht zur Verfügung“, konnte man am vergangenen Dienstag irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr auf der Internetseite der Deutschen Telekom lesen. Freunde, Verwandte und Kollegen, die versuchten einen der knapp 40 Millionen T-Mobile Kunden zu erreichen, hörten nur das Besetzt-Zeichen. „Anruf abgelehnt“ hieß es, für mindestens drei Stunden! Erst ab ca. 21 Uhr lief alles wieder wie gewohnt.
Was war passiert? Der technische Supergau war passiert: Ein bundesweiter Ausfall im T-Mobile Mobilfunknetz. Laut einer Pressemitteilung sei das Ganze durch einen Fehler in der Software bedingt gewesen, wie die Deutsche Telekom in einer Pressemeldung am Dienstag abend erklärte.
„Wir bedauern diesen Vorfall und möchten uns bei unseren Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen“, hieß es dort von Günther Ottendorfer, Geschäftsführer Technik von T-Mobile Deutschland.
Mehr gab es erstmal nicht! Am 22.04.2009 kündigte die Telekom dann weiter an:
„Als Geste können unsere Kunden am kommenden Sonntag, den 26. April, umsonst Standard-SMS im Inland in alle Netze verschicken“, so Georg Pölzl, Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland.
Im Folgenden finden Sie zwei Beispiele, die zeigen zu welch genialen Werbeideen ein solcher Netzausfall auch führen kann:
E-Plus erstellte sofort die Google-Adwordsanzeige: „Mit E-Plus keine Netzausfälle“, welche beim Suchwort “Netzausfall” bei Google.de zu lesen war.
Der Privatsender HitRadio FFH bot seinen Hörern an, wichtige Nachrichten an Bekannte einfach über den Radiosender weiterzugeben.
Mein Fazit: Sehr gelungen, nur schade ist, dass der Telekom nichts besseres eingefallen ist, als beim größten Netzwerkausfall, den es bisher überhaupt in Deutschland gab, irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr eine leicht zu übersehende Meldung auf ihrer Startseite zu schalten.
Hi Christian,
ich kann dir da leider nicht ganz zustimmen. So wie ich das mitbekommen habe, hat die Telekom nicht nur einen Hinweis auf ihrer Website platziert, sondern auch Meldungen an den Hörfunk und Onlinemedien versendet , sodass die Info über den Netzausfall relativ schnell verbreitet wurde (ich hab es nämlich sowohl im Radio gehört alsauch im Internet relativ zeitnah gehört bzw. gelesen).
Aber so eine Krise kann man natürlich imme ganz gut für seine eigenen Zwecke ausschlachten. Vorallem die Konkurrenten. 😉
Viele Grüße,
Christina
Hallo Christina,
ich habe mal telefonisch bei der Nachrichtenredaktion von WDR 2 nachgefragt. Eine freie Mitarbeiterin antwortete mir in einer Mail, die folgende Nachricht sei deutlich nach 17 Uhr über die Nachrichtenticker gelaufen.
„Frankfurt/Main – Das Netz des
Mobilfunkunternehmens T-Mobile ist heute Nachmittag bundesweit komplett ausgefallen. Etwa von 15.45 Uhr an konnten T-Mobile-Kunden mit ihren Handys nicht mehr telefonieren. Man wisse nicht, woran die Störung liege oder wann sie behoben sein werde, sagte eine Sprecherin in der T-Mobile-Zentrale in Bonn gegen 16.45 Uhr auf Anfrage.“
Diese Meldung sei in den WDR 2-Nachrichten zum ersten Mal um 18 Uhr gesendet worden. Die Mitarbeiterin kann aber nicht absehen, ob die Meldung nicht schon vorher im laufenden Programm verkündet Wurde.
Für meine Begriffe schon ganz schön viel Zeit die vergangen ist…
Viele Grüße zurück,
Christian
@Christian: Ja, schneller hätte es auf jeden Fall gehen können (aber lahmer waren sie auch schon mal 🙂 ).
T-Mobile hat sogar einen Twitter-Account (http://twitter.com/tmobile_g1 (war „nur“ für eine Aktion auf der #rp09 eingerichtet, aber trotzdem); http://twitter.com/OfficialTMobile (auch wenn der Sitz in den USA ist, hätte man doch einen kleinen Post bei „official“ T-Mobile erwarten können)) über den NICHT über den Netzwerkausfall informiert wurde, was ich sehr schade finde. Dabei wäre Twitter ein ideales Tool für so eine Information gewesen. Aber man lernt schließlich nie aus. 😉