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NBA-Rassismus-Skandal: Prominente sind erschüttert

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Fans korben Donald Sterling  Foto: http://cdn2.everyjoe.com/wp-content/uploads/2014/04/donald-sterling-protest.jpg
Basketballfans korben Donald Sterling Foto: http://cdn2.everyjoe.com/wp-content/uploads/2014/04/donald-sterling-protest.jpg

Die National Basketball Association (NBA) ist die seit 1946 bestehende Basketball-Profiliga in Nordamerika. Aktuell wird sie von einem NBA-Rassismus-Skandal erschüttert. Der Teambesitzer der Los Angeles Clippers wird beschuldigt, in einem Telefonat afroamerikanische Spieler beschimpft zu haben.

„Bring keine Schwarzen mit zu meinen Spielen!“. Ein Mensch, der so etwas von sich gibt wird gemeinhin als Rassist betitelt. Schlimm genug, dass derartiges Gedankengut in der heutigen Zeit überhaupt existiert. Noch pikanter ist jedoch, dass es sich vermutlich um die Aussage des amerikanischen Milliardärs Donald Sterling handelt, dem Besitzer des NBA-Clubs Los Angeles Clippers.

In einem Telefonmitschnitt ist zu hören, wie eine männliche Person derartigen Unflat verlauten lässt. Veröffentlicht wurde der Ausschnitt auf der „Thrirty Mile Zone“(TMZ) Website, einer Seite für allerlei Promi-Klatsch. Das Band soll den Betreibern von Vivian Stiviano (Sterlings Geliebter) zugespielt worden sein. Aus dem Umfeld Stivianos wird das mittlerweile dementiert. Auslöser für Sterlings Aussagen war ein auf Instagram hochgeladenes Bild seiner Geliebten und der Basketball-Legende Earvin „Magic“ Johnson. Der gab sogleich bekannt, dass er sich kein weiteres Spiel der Clippers mehr ansehen wird, solange Donald Sterling der Besitzer bleibt.

Zahlreiche Prominente, darunter der Rapper Snoop Dogg, Bürgerrechtler Jesse Jackson und sogar US-Präsident Barack Obama, meldeten sich ebenfalls zu Wort und verurteilen die Äußerungen als „unglaublich rassistisch beleidigend“ oder „widerwärtig“. In den sozialen Netzwerken, im Radio und im TV ist bereits ein Shitstorm am Rollen. Eine Bürgerrechtsbewegung plant für Dienstag eine Demonstration vor dem Staples Center, dem Heimspielort der Kalifornier. Das Management des Vereins teilte mit, dass man nicht wisse, „ob diese Aufnahme rechtmäßig ist oder verändert wurde“, Sterling jedoch betone, dass die Aussagen nicht seine Ansichten oder Gefühle widerspiegeln. Ein Dementi klingt jedenfalls anders.

Da sich der Kader der Los Angeles Clippers bis auf zwei Ausnahmen aus Spielern mit afro-amerikanischen Wurzeln zusammensetzt, wurde von deren Seite ein Boykott der aktuellen Playoffserie gegen die Golden State Warriors in Erwägung gezogen. Die Spieler entschieden sich aufzulaufen, trugen ihre Warm-up Jerseys jedoch auf links und aus Protest schwarze Socken und Stirnbändern.

Donald Sterling war bereits in der Vergangenheit durch asoziales und rassistisches Verhalten aufgefallen. Im November 2009 stimmte er einer Strafe von 2,73 Millionen US-Dollar zu, da er sich geweigert hatte, Appartements an Hispanoamerikaner, Schwarze und Familien mit Kindern zu vermieten. Ginge es nach der Mehrheit würde ihn wohl kaum jemand weiter in der NBA sehen wollen, jedoch kann man ihm sein Privateigentum nicht einfach wegnehmen. Am heutigen Dienstag gab die NBA bekannt, dass sie sich in einer Pressekonferenz zu dem Thema und möglichen Sanktionen äußern wird.

[Nachtrag vom 30.04.2014: NBA Commissioner Adam Silver hat Donald Sterling lebenslang für NBA Spiele gesperrt. Zudem wurde ihm die Maximalstrafe von 2,5 Millionen US-Dollar aufgebrummt. Der Betrag soll für wohltätige Zwecke gegen Rassismus und Diskriminierung eingesetzt werden. Als weitere Folge soll ein Verkauf des Teams erzwungen werden, dies wäre der NBA-Satzung nach möglich, wenn sich 2/3 der weiteren Teambesitzer für einen Verkauf aussprechen würden.]