Sean MacNiven, Head of Communications Innovation bei SAP, erzählte beim 12. Forum für Vordenker der Profilwerkstatt über die Kommunikation in seinem Unternehmen. Unter der Überschrift “Das Innen wird zum Außen” präsentierte er den rund 120 Zuhörern im Darmstadtium Erkenntnisse über die Nutzung von Social Media Tools in der internen Kommunikation und deren Bedeutung für einen Kulturwandel im Unternehmen.

MacNiven spricht sich in seinem Vortrag dafür aus, alle Phasen der Entwicklung eines Mitarbeiters zu begleiten – und die beginnen schon vor der Bewerbung. „Wir müssen die Mitarbeiter als unsere Kunden betrachten,“ sagt er und fordert mehr Aufmerksamkeit für die interne Kommunikation und ihre Strategien. Warum? „Die Mitarbeiter sind das laufende Aushängeschild des Unternehmens.“ Nur wenn sie sich mit dem Unternehmen identifizieren könnten, könnten sie auch nach außen für das Unternehmen positiv wirken.
Wer das Spielen erlaubt, kann das Kollektivwissen ausnutzen
Durch neue Strategien und Social Media Tools habe sich bei SAP in nur drei Jahren ein Kulturwandel vollzogen, erzählt MacNiven. Wichtige Grundlagen für diese Strategien: eine menschenbezogene Kommunikation (face-to-face), Beteiligung aller Mitarbeiter an einem Dialog und Transparenz der Maßnahmen. Gründe für eine gute interne Kommunikation gibt es laut MacNiven viele. Sei es der Aufbau von kollektivem Wissen, die Information der Mitarbeiter über wichtige Entwicklungen oder die Analyse des eigenen Unternehmens. Wie auch in der externen Kommunikation müssen zunächst die Ziele klar definiert werden und anschließend in einer Strategie festgelegt werden, wie man die Zielgruppen erreicht und angemessen anspricht. Aber wie bekommt man die Mitarbeiter eigentlich dazu, sich an neuen Tools auszuprobieren? „Lassen Sie die Leute spielen,“ fordert MacNiven. Er ist ein großer Verfechter von Gamification, d.h. die Motivation auch für langweilige Aufgaben durch den Einsatz von Spielprinzipien und entsprechenden Belohnungen zu steigern.
Wichtigster Aspekt der Social Media-Nutzung ist sicher auch in der internen Kommunikation der Dialog. Dieser kann einerseits – wenn er zwischen Management und Angestellten geführt wird – den Mitarbeitern das wichtige Gefühl geben, dass sie wertgeschätzt werden. Andererseits kann er den Kontakt zwischen einzelnen Abteilungen und Mitarbeitern verbessern – sei es auf professioneller Ebene oder beim Gespräch über gemeinsame Hobbies.
Wenn Mitarbeiter gehen, nehmen sie ihr Wissen mit
Viele Unternehmen sind noch zögerlich, wenn es darum geht den Mitarbeitern den Zugang zu Social Media Anwendungen während der Arbeitszeit zu gewähren. Die Mitarbeiter werden schließlich nicht dafür bezahlt, sich privat in sozialen Netzwerken zu vergnügen, ist ein häufiges Argument. Sean MacNiven erklärt den Wertbeitrag, der dem Unternehmen aus der Nutzung von internen Kommunikationsinstrumenten erwächst: Durch ein kollektives digitales Gedächtnis geht kein Wissen verloren, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Ideen oder Projekte, die in Communities besprochen werden, können mit dem gesamten Unternehmen weiterentwickelt und auch vermarktet werden.

Die Erfahrungen, die die Mitarbeiter in der internen Kommunikation sammeln, können auch nach außen wirken. Durch Social Media Policies werden die Mitarbeiter in die Lage versetzt, auch in öffentlichen sozialen Netzwerken angemessen aufzutreten und zu inoffiziellen Sprechern des Unternehmens zu werden. Auch auf Blogs des Unternehmens können Mitarbeiter Beiträge leisten und sich und ihre Expertenwissen nach außen darstellen. So bekommt das Unternehmen ein menschliches Gesicht.
Mit dem Forum für Vordenker bietet die Profilwerkstatt Kommunikationsinteressierten aus dem Rhein-Main-Gebiet regelmäßig eine Plattform zur Weiterbildung und Vernetzung. Die Referenten aus den verschiedensten Bereichen der PR erzählen von ihren Erfahrungen und geben Tipps und Ideen weiter. Beim anschließenden get-together lassen sich diese noch ausführlich diskutieren. Mit der Präsentation „Das Innen wird zum Außen“, sowie einem Video aus dem „Haus der Content-Experten“ (so der neue Slogan der Profilwerkstatt) lässt sich die Veranstaltung online nacherleben.
Von Jaroslaw Animucki und Lisa Bredenbals
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