
Lukas Podolski mit einem blutigen Rinderherz für die Kampagne „All In Or Nothing“ von Adidas
Die Werbekampagne „All In Or Nothing“ von Adidas anlässlich der Weltmeisterschaft in Brasilien sorgt für Empörung. Die Kampagne vom Sportartikelhersteller Adidas soll deutlich machen mit wie viel Einsatz und Herzblut die Nationalspieler an der WM teilnehmen. Dazu ließen sich Spieler wie Lukas Podolski oder Arjen Robben mit blutendem Rinderherzen fotografieren. Mit dieser Provokation erreichte Adidas maximale Aufmerksamkeit und Reichweite in den sozialen Netzwerken. Was mit Ekel und Empörung begann, endete mit einer Gegenkampagne von Tierschutzverbänden, wie Vierpfoten und Animals United.

Gegenkampagne des Tierschutzvereins Animals United e.V.
Auf Facebook entrüsteten sich die Nutzer mit Sätzen wie: „Habe gestern noch Adidas bestellt – geht ungeöffnet zurück!“ oder „Krank und geschmacklos. Tschüss Adidas!“ Selbst auf der persönlichen Facebookseite von Lukas Podolski hagelte es Kritik: „Sehr geehrter Herr Podolski, ich wohne mit meiner Familie in der Nähe von Köln. Da unser Sohn mit einem Herzfehler geboren wurde, besuchen wir regelmäßig die dortige Herzklinik“, schrieb ein Vater auf Podolskis Seite. „Aufgrund der räumlichen Nähe ist es Ihnen sicher auch ein Leichtes, den Kindern in der Klinik, die teilweise sogar auf Spenderherzen warten müssen, mal diese Kampagne zu erläutern.“
Adidas-Sprecher Oliver Brüggen erklärte, dass sie diese Bilder so kraftvoll wie möglich gestalten wollten, um die Leidenschaft der Spieler für die Weltmeisterschaft zu unterstreichen. Sie hatten aber nicht die Absicht mit den in einer Metzgerei gekauften Rinderherzen gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen. Die emotionalen Bilder der Werbekampagne verbreiten sich rasant im Netz.
„Diese Aktion, und die damit ausgelösten Emotionen, scheint geplant zu sein. Das Unternehmen bringt sich damit vor der Fußball-Weltmeisterschaft ins Gespräch und macht dadurch gezielt auf sich aufmerksam.“, sagt der PR-Experte Lukas Adda (Berater für Digitale Kommunikation & Buchautor). Das die Reaktionen auf diese Werbekampagne wirtschaftlich negative Auswirkungen haben werde, glaubt der Experte nicht.
Für Brasilien heißt es, ob mit oder ohne blutigen Rinderherz in der Hand – mit Leidenschaft und ganzem Herzen sollte jeder Spieler zur Weltmeisterschaft reisen!