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Miserable failure: George W. Bush

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Im Seminar am letzen Dienstag kamen wir beim Thema „Ethik in der PR“ kurz auf die neuste Aktion der US-Regierung zu sprechen: Eigentlich wollte das US-Verteidigungsministerium das Image der USA aufpolieren. Proamerikanische Beiträge sollten als unabhängige Berichte getarnt in ausländischen Medien platziert werden. Und was kam dabei heraus? Das Gegenteil: Zahlreiche Negativ-Schlagzeilen über die Machenschaften der USA – jedenfalls in den deutschen Medien. Mit dieser Aktion hat die US-Regierung ihr Image in Deutschland weiter verschlechtert und zudem ein schlechtes Licht auf die PR geworfen. Auch nach PR-ethischen Kriterien kann man mit der Regierung Bush nur folgendes assoziieren: klägliches Versagen. Ein Prädikat, das Bush anhaftet wie keinem Zweiten. Das lässt sich auch „beweisen“: Einfach mal „Auf gut Glück!“ nach „miserable failure“ googeln. Die sich nun öffnende Webseite zeigt die offizielle Biografie des amerikanischen Präsidenten. Aber wie kann das sein? Schließlich taucht das gesuchte Stichwort „failure“ kein einziges Mal im Quelltext der angezeigten Seite auf…

Schon im Dezember 2003 berichtete BBC NEWS über diese kuriose Verlinkung bei Google. In der folgenden Zeit gingen Beschwerden bei den Betreibern der Suchmaschine ein. Außerdem wurde ihnen unterstellt, damit eine politische Neigung zum Ausdruck zu bringen. Im September 2005 nahm Marissa Mayer, Director of Consumer Web Products, im offiziellen Google Blog zu dem Fall Stellung, indem sie erklärte, wie dieses Ergebnis der Suche nach „miserable failure“ zustande kommt: Beim Einstufen der Webseiten durchsucht Google nicht nur den Inhalt der Seiten, sondern untersucht auch, wie häufig eine Seite verlinkt ist und mit welchem Schlagwort. Im Ringfahndung Blog, das sich als Satiremagazin versteht, folgert der Autor: Nun; dann muss es eine Menge Menschen geben, die auf Ihrer Website diesen Link haben: miserable failure 😉

Mit dieser Anwendung, die sich Googlebombing nennt, können also findige Blogger und Betreiber von Webseiten Googles Ergebnisse beeinflussen, indem sie auf bestimmte Seiten mit einem abgesprochenen Schlagwort verlinken. Marissa Mayer äußerte sich dazu wie folgt:

We don’t condone the practice of googlebombing, or any other action that seeks to affect the integrity of our search results, but we’re also reluctant to alter our results by hand in order to prevent such items from showing up.

Da die Beschwerden der Bush-Befürworter bei Google nicht den gewünschten Anklang fanden, haben sie sich eben auf andere Art gerächt und die Webseite von Michael Moore (bisher) auf den zweiten Platz bei der Suche nach „failure“ und „miserable failure“ gehievt.

Wenn wir mit unserem Weblog bei der Google-Suche nach „PR“ unter den ersten Treffern sein wollen, wissen wir ja jetzt was zu tun ist 😉

Wer Gefallen an dieser Spielerei gefunden hat, kann auch einen Blick in das Forum von CHIP Online werfen. Denn die User haben noch einige Tipps auf Lager.

via

BBC NEWS: ‚Miserable failure‘ links to Bush

Official Google Blog: Googlebombing ‚failure‘

Ringfahndung Blog: Google verbindet Bush mit „miserable failure“

Spiegel Online: Pentagon plant Imagekampagne für USA

Spiegel Online: Millionen Dollar für den Krieg ums Image